Kampf um Stahl und Kohle
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs 1918 hatte der Versailler Vertrag das Deutsche Reich und seine Verbündeten als Urheber des Kriegs für die entstandenen Schäden verantwortlich gemacht und zu Reparationen verpflichtet. Für den Fall, dass Deutschland den Wiedergutmachungsleistungen nicht nachkam, sah der Vertrag Sanktionen vor. Ende 1922 lehnte die französische Regierung den deutschen Wunsch nach Aufschub von Zahlungen ab. Sollten diese ausbleiben, kündigte sie die Besetzung des Industriegebiets an der Ruhr an.
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Französische Kavallerie zieht in Essen ein, Januar 1923 |
Am 11. Januar 1923 wares so weit: 60.000 französische und belgische Soldaten marschierten ins Ruhrgebiet ein. Sie besetzten eine Zone, die vom Rhein bis östlich von Dortmund reichte, im Süden Ruhr und Wupper, im Norden in etwa die Lippe als Grenze hatte. Bergwerke und Hüttenbetriebe wurden in Besitz genommen, um die begehrten Güter Kohle und Stahl für die französische Wirtschaft zu sichern. Die Bevölkerung an der Ruhr antwortete mit passivem Widerstand und Sabotageakten (»Ruhrkampf«), die Reichsregierung in Berlin forderte zur Arbeitsverweigerung auf. Erst nachdem das Deutsche Reich Ende 1923 den Ruhrkampf aus wirtschaftlichen Gründen beendet hatte und über den Dawes-Plan 1924 eine Einigung mit den Supermächten erzielt worden war, wurde das Ruhrgebiet bis August 1925 geräumt.
Brockhaus - Abenteuer Geschichte 2013
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