Buchkritik Die professionelle Bekämpfung von Gewerkschaften und Betriebsräten ist Alltag in Deutschland
Enercon ist der Marktführer für den Bau von Windkraftanlagen in Deutschland. Technologisch hat das Unternehmen die Nase vorn, aber die Beziehungen des Managements zu seinen Beschäftigten sind eher vordemokratisch. Einer, der das zu spüren bekam, ist der Betriebsrat Nils-Holger Böttger. Seit Monaten versucht der Konzern, ihn aus dem Unternehmen zu klagen. Der Grund: Böttger hatte sich dafür eingesetzt, dass Leiharbeiter, die im Unternehmen beschäftigt sind, eine vorgeschriebene Schulung als Arbeitszeit bezahlt bekommen. Enercon, selbst mit öffentlichen Subventionen groß geworden, ist der Meinung, die Leiharbeiter hätten den nötigen Lehrgang unentgeltlich am Wochenende absolvieren können. Dem Betriebsrat wurde fristlos gekündigt, weil er sich geschäftsschädigend verhalten habe. Seitdem streiten Böttger und Enercon vor Gericht.
mehr:
- Wie Firmen unbequeme Mitarbeiter jagen (Buchkritik, der Freitag, 28.11.2014)
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