Hirnströme regulieren einen genetischen Schalter und aktivieren ein Implantat, das Enzyme in die Blutbahn ausschüttet
Gehirn-Computer-Schnittstellen können Neuroprothesen steuern. Schweizer Forscher haben diesen Ansatz jetzt auf die synthetische Biologie übertragen: Sie konstruierten einen genetischen Schalter, der auf Lichtsignale reagiert und die Produktion eines Enzyms auslöst. Hirnströme können diesen Schalter aktivieren, selbst wenn er als Teil eines Implantats in den Körper einer Maus eingepflanzt wird. Dieses Verfahren könnte in Zukunft dazu dienen, die Gabe von Medikamenten durch das Bewusstsein zu lenken.
Die Testperson sitzt in einem komfortablen Sessel und blickt auf den Bildschirm. Elektroden auf ihrem Kopf messen die Hirnströme, und ein Computer sucht nach Mustern, die auf Konzentration oder Meditation hindeuten. Beim Überschreiten einer Schwelle sendet der Rechner ein Signal an eine Apparatur, in der eine Maus über einem starken Magneten sitzt. Das Magnetfeld baut sich auf, und ein Implantat im Körper der Maus beginnt rot zu leuchten. Gene werden angeschaltet, und menschliche Zellen in dem Implantat beginnen, ein Enzym in die Blutbahn auszuschütten. Was nach Science Fiction klingt, ist vor kurzem in der Schweiz Realität geworden: Erstmals hat ein Mensch mit seinem Bewusstsein die Aktivität von Genen gesteuert.
mehr:
- Bewusstsein steuert Gene (Volker Henn, Telepolis, 04.12.2014)
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