Russland ist für viele Reisende ein weißer Fleck auf der Landkarte mit rätselhaften Bewohnern. Wonach streben Russen, woran glauben sie, was bewegt sie? Der Autor Jens Mühling suchte darauf Antworten.
"Nichts Neues kann ich Euch berichten, als dass das Land zu kalt und seine Menschen biestig sind" – was George Turberville vor 500 Jahren Queen Elizabeth I. von seiner Russlandreise berichtete, gilt immer noch. Nur mit dem Unterschied, dass sich heutzutage nicht Briten, sondern Deutsche über Russen beklagen. Ihnen sei das Buch "Mein russisches Abenteuer" von Jens Mühling ans Herz gelegt, der mehrfach durch Russland reiste, immer auf der Suche "nach der wahren russischen Seele", wie es im Untertitel seines jüngst neu aufgelegten Buches heißt.
So traf Mühling Kommunisten, Nationalisten, Atheisten, Gläubige, Verschwörungstheoretiker, Adlige, Bauern, Propheten und Einsiedler, kurz überwiegend wunderliche Menschen, die trotz oder gerade wegen ihrer Ticks "grundsymphatische Menschen" seien, wie der Berliner Journalist Mühling schreibt. Nur einen Typ Russen fand er nicht – den lauten, polternden, rücksichtslosen Macho, über den sich Deutsche im Urlaub so oft beklagen. Wir sprachen mit Jens Mühling über Seelenverwandschaften zwischen Deutschen und Russen.
mehr:
- Reise – Weltanschauung - "Der Gemütszustand der Russen ist katastrophal" (Bettina Seipp, Interview mit Jens Mühling, Die Welt, 11.12.2014)
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