Report Ein Investor kauft ein belebtes Mietshaus mitten in Berlin – um es abzureißen. Die Bewohner wehren sich, so gut sie können
Etwas Geduld braucht man, will man das Ehepaar Stoll* besuchen. Es dauert zwei, drei Minuten, bis die Haustür sich öffnet. Zwölf Namensschilder befinden sich an dem sechsstöckigen Mietshaus, in dem sie wohnen. Die Klingelanlage funktioniert. Aber Heinz Stoll muss durch das Treppenhaus herunterkommen und die Tür von Hand öffnen. Der Mann trägt zwei künstliche Hüftgelenke. Glücklicherweise wohnt er mit seiner Frau Elke in der ersten Etage, daher ist der Schlüsselgang für ihn ganz gut zu bewältigen. „Die Haustür ist immer verriegelt, auch tagsüber“, sagt er. „Das haben wir, die hier noch wohnen, so vereinbart.“ Das Haus sei eben furchtbar leer inzwischen, das wecke ungute Gefühle. „Wir, die hier noch wohnen, passen aufeinander auf.“
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- Willkommen in Ihrem neuen Zuhause (Katja Kullmann, der Freitag, 26.12.2014)
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