Interview von Leonid Ragosin („Slon“, Moskau-Köln-Kiew) mit Andreas Umland (Kiewer Mohyla-Akademie).
mehr:
- Stepan Bandera, das Faschismuskonzept, das „Weimarer Russland“ und die antiukrainische Propagandakampagne des Kremls (Ukraine-Nachrichten, 30.04.2014)
Zitat:
Bandera ist ein noch weit problematischerer Fall als die beiden genannten. Er war Anführer einer Partei, die zumindest Ende der 1930er und Anfang der 1940er eine faschistische Ideologie hatte. Die OUN war die ukrainische Version des Zwischenkriegsfaschismus, wie er damals in den meisten europäischen Ländern existierte.
Trotz dieses eigentlich unakzeptablen Hauptaspekts seiner Biographie gibt es heute verschiedene Formen der Erinnerungen an Bandera. In der West- und Zentralukraine überwiegt die Wahrnehmung, dass Bandera ein Kämpfer für die ukrainische Unabhängigkeit war. In der Süd- und Ostukraine gilt er als Nazikollaborateur und Verräter im Kampf der Sowjetvölker gegen den deutschen Faschismus – Konzipierungen, die nun ihrerseits wiederum nur teilweise zutreffen.
siehe auch:
- Leitmedien-PR-Desaster, der nächste bedauerliche Einzelfall (Post, 02.12.2014)
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