Detaillierte Rechnung, warum George W. Bush seinen Wahlsieg vor 15 Jahren Fox News verdankte
Der an der Emory-Eliteuniversität in Georgia lehrende Politikwissenschaftler Gregory J. Martin hat zusammen mit dem Stanford-Ökonomen Ali Yurukoglu eine Studie mit dem Titel Bias in Cable News - Real Effects and Polarization veröffentlicht, in der er postuliert, dass die Vergabe von Programmplätzen in Kabelnetzen und auf Satelliten einen bisher vernachlässigten Effekt darauf hat, wie sich politische Vorlieben entwickeln.
Anders als in Deutschland, wo ein Elitenkonsens vorherrscht, gibt es in den USA Fernsehsender mit unterschiedlichen politischen Profilen - zum Beispiel Fox News und MSNBC. Die Frage, ob die Zuschauer einen dieser Kanäle bevorzugen, weil er ihre Meinung wiedergibt, oder ob diese Meinung von den Sendern geformt wurde, ist eine Art medientheoretisches Henne-Ei-Problem. Um es zu lösen, versuchten Martin und Yurukoglu einen ungewöhnlichen Ansatz:
Dazu nutzten sie die Tatsache, dass es an ein und dem selben Ort Fernsehzuschauer gibt, die einen Kabelanschluss nutzen - und andere die mit einer Satellitenschüssel Programme empfangen. Den beiden Wissenschaftlern zufolge gibt es keine größeren soziologischen Unterschiede zwischen diesen beiden Zuschauergruppen. Trotzdem stellten sie fest, dass die beiden Gruppen verschiedene Sender konsumierten - und zwar jeweils vor allem solche, die sich voreingestellt auf den ersten zehn Programmplätzen befanden.
mehr:
- US-Forscher postulieren übermäßige Macht der ersten zehn Fernsehprogrammplätze (Peter Mühlbauer, Telepolis, 08.01.2015)
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