Die betuchten Kunden der Geldwäsche-Privatbank verlieren viel Geld, weil sie nun abgewickelt wird.
Erstmals wird in Spanien nun eine Bank abgewickelt. Der staatliche Rettungsfonds (FROB) und die Zentralbank haben das im Fall der Banco Madrid nun entschieden, die bis 1993 der Deutschen Bank gehörte. Die "vorgesehenen Voraussetzungen" für eine Rettung seien nicht erfüllt, heißt es nebulös in einer Erklärung des FROB.
Kein Wort dazu, dass die Banca Privada D'Andorra (BPA), der die Banco Madrid seit 2010 gehört, im Zentrum eines Geldwäsche-Skandals steht. Der Vorstandschef der Privatbank Joan Pau Miquel Prats sitzt seit einer Woche in Untersuchungshaft. Während die drittgrößte Bank im Pyrenäenstaat Andorra nun vom Staat zwangsverwaltet wird, sind in Spanien am vergangenen Montag alle Finanzgeschäfte eingefroren worden. Die Zentralbank setzte die Direktion der Banco Madrid ab, übernahm die Führung und meldete Insolvenz an.
Diese Bank mit 21 Filialen und 15000 Kunden sei nicht "systemrelevant", lautet die offizielle Begründung, die Wirtschaftsminister Luis de Guindos nennt. Denn bisher wurden alle Banken und Sparkassen durch die Regierung gerettet, die dafür sogar unter den europäischen Rettungsschirm gehen musste. Dass dies nun nicht geschieht, liegt daran, dass im Superwahljahr die Rettung einer "Reichen-Bank" mit nur betuchten Kunden schwer vermittelbar wäre und den Empörten-Formationen weiteren Zuspruch verschafft hätte. Dazu kamen massive Geldwäsche-Vorwürfe aus den USA. Schon am 10. März wurde der BPA vom US‑Finanzministerium vorgeworfen, ein "vorrangiger Geldwäschekonzern" zu sein. Eine Milliardenstrafe würde deshalb spanischen Steuerzahlern aus den USA drohen, wenn auch diese Bank gerettet würde.
mehr:
- Spanien lässt Banco Madrid fallen (Ralf Streck, Telepolis, 21.03.2015)
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