Wir leben in einer Wertegemeinschaft. Einer Gemeinschaft, deren Zusammenhalt auf dem Einhalten gemeinsamer Werte beruht.
Diese Werte sind vielfältig. Sie betreffen nahezu jeden Bereich unseres Lebens. Redefreiheit und Demokratie gehören genauso dazu wie Marktwirtschaft und Bankensystem. Werte sind Grundlagen. Grundlagen für eine Gesellschaft, die auf einheitliche Ziele eingeschworen wird. Dieser Gesellschaft wird suggeriert, dass sie die eine wahre Lebensform darstellt. Dass jedes einzelne Zahnrad in diesem unendlich großen Getriebe seinen Sinn und Zweck erfüllt. Einblick in dieses übergeordnete nicht greifbare Getriebe haben allerdings die wenigsten Menschen. Zusammenhänge spielen keine Rolle und sollen nicht erfasst werden können.
Wir haben Experten für alles: Für die Finanzwelt, für Familienpolitik, für die Verteidigung unseres Landes, für die Bildung… Uns wird immer vor Augen geführt, dass wir uns keine Gedanken machen müssen, denn wir haben Experten für jeden nur erdenklichen Bereich.
Wir sind nicht mündig genug uns selbst ein Bild von der Lage zu machen. Wir sind nicht vertrauenswürdig.
Als kleines Entgegenkommen dürfen wir alle vier Jahre unser Kreuz auf dem Wahlzettel hinterlassen. Eine Suggestion von Mitbestimmung, die zur Beruhigung beiträgt, brav hofiert von der Medienwelt, die als wichtigste Macht im Staate, die Stimmung der Menschen lenkt.
Wahlen haben eine enorme Bedeutung, werden sie doch als ultimatives Recht der Mitbestimmung hingestellt. Ein Recht, das so kostbar ist, dass es nur alle vier Jahre zur Anwendung kommt. Zwischenzeitlich sehen die Experten nach dem Rechten und schaffen die Rahmenbedingungen für unsere Wertegemeinschaft.
Wir sollen uns keine Gedanken machen! Volksentscheide oder andere alternative Formen der Teilhabe sind nicht erwünscht.
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- Kommentar: Die Demokratie-Lüge (Leo Thalheim, Neopresse, 01.05.2015)
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