Was schert mich die öffentliche Debatte? Die großen Konzerne drücken ihre Steuerlast, wo es nur geht. Kritik daran wird ignoriert. Vielleicht ändert sich das 2015.
Gerade war die Aufregung etwas abgeklungen, da meldete sich Mark Fox erneut zu Wort. Starbucks werde, sagte der Chef des britischen Starbucks-Geschäfts in einem Interview mit dem Evening Standard, für mindestens drei weitere Jahre in England kein normales Niveau an Steuern zahlen. Man müsse erst sein Mojo zurückgewinnen und in die Gewinnzone zurückkehren, so Fox. Kritiker sahen in den Kommentaren ein weiteres Beispiel für die Dreistigkeit des Konzerns – und riefen die Briten zum Boykott des Unternehmens auf.
Die US-Kaffeehauskette steht in Großbritannien, dem größten europäischen Markt des Konzerns, unter Druck, seit vor knapp zwei Jahren herausgekommen war, dass Starbucks seit dem Start in England im Jahr 1998 nur 8,6 Millionen Pfund an Steuern gezahlt hat. Als Begründung hatte der Konzern auf hohe Verluste wegen der enormen laufenden Kosten seiner Läden verwiesen. In der Politik kam die Ausrede nicht gut an. "Das ist eine Beleidigung für jeden hart arbeitenden Briten", sagte Parlamentsmitglied Margaret Hodge. Selbst Ministerpräsident David Cameron schaltete sich ein und kündigte an, den Vorsitz im G8-Gipfel im kommenden Jahr dazu nutzen zu wollen, gegen die Steuertricks internationaler Konzerne aggressiver vorzugehen.
mehr:
- Steuern – Starbucks und die Steuer-Clique (Thorsten Schröder, ZEIT, 02.01.2015)
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