Seltene Einigkeit: Krypto-Fachleute stellen sich gemeinsam mit Unternehmen wie Microsoft und RSA gegen Hintertüren. Microsoft-Präsident Smith sprach vom "Pfad zur Hölle", RSA-Chef Yoran von "atemberaubend törichten" Ideen.
Am Eröffnungstag der RSA Conference 2016 zog sich ein Thema wie ein roter Faden durch die Keynotes: das Bestreben der US-Regierung, IT-Unternehmen zu Handlangern bei der Strafverfolgung zu machen. Sowohl Gastgeber Amit Yoran, Präsident von RSA, als auch Brad Smith von Microsoft sowie Krypto-Fachleute wie Ronald Rivest und Moxie Marlinspike kamen auf den Fall "Apple vs. FBI" und die zuvor geforderten Hintertüren zu sprechen. Einzig der Direktor der NSA, Admiral Michael Rogers, würdigte das heikle Thema in seiner Ansprache mit keinem Wort.
Geschwächte Verschlüsselung "töricht"
Yoran sagte, dass einige Vorschläge aus der Politik, wie beispielsweise das absichtliche Schwächen von Verschlüsselung, "atemberaubend töricht" seien. Angesichts der Aussage, dass von Cyber-Angriffen größere Gefahr ausgehe als vom Terrorismus, sei es laut Yoran unmöglich zu rechtfertigen, dass Infrastrukturen geschwächt würden.
Dies diene einzig der Bequemlichkeit der Strafverfolger – die damit aber nur Gelegenheitsgauner dingfest machten. Denn ernsthafte Terroristen oder Nachrichtendienste verwendeten niemals Techniken, die bekanntermaßen geschwächt wurden. Gleichzeitig sei dies aber eine Einladung an Kriminelle, diese Schwächen auszunutzen.
mehr:
- RSA Conference: IT-Welt vereint gegen Krypto-Hintertüren (Uli Ries, heise Security, 02.03.2016)
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