Gefürchtet wird, dass Wahlcomputer manipuliert werden könnten, Sicherheitslücken weisen auch die US-Medien auf, die über die Wahl berichten
Dass die veralteten Wahlcomputer in den USA offen für Manipulationen sind, ist bekannt. Es gibt nur den Vorteil, dass die 9000 Wahlbezirke nicht zentral organisiert sind, sondern in ihren Verfahren und Geräten unterscheiden, so dass Experten davon ausgehen, dass allein die Dezentralität größere und wahlentscheidende Manipulationen verhindern wird.
Angeblich sollen russische Hacker auch Wahlsysteme angegriffen haben, ebenso wie verantwortlich gemacht werden, in die Computer des Democratic National Committee (DNC) eingedrungen zu sein und dort Dokumente und Emails entwendet zu haben. Sie wurden über WikiLeaks von den Hackern verbreitet und führten u.a. zu peinlichen Erkenntnissen über Hillary Clinton, den Rücktritt der Debbie Wasserman Schultz, weil sie mit anderen der Partei systematisch die Kandidatur von Clinton-Konkurrent Bernie Sanders verhindert hat, oder zum Skandal über Donna Brazile, die Publikumsfragen vorzeitig an Clinton übermittelt haben soll.
Wer auch immer für die Hacks verantwortlich ist, hat tatsächlich in die Wahl durch die Verbreitung von Informationen eingewirkt und zudem mitgeholfen, eine paranoide Stimmung zu schaffen, die Clinton mit Blick auf Russland als dem Feind von außen und Donald Trump mit Blick auf seine mögliche Niederlage durch Manipulation der Ergebnisse kräftig mit schürten. Das latent in den USA sowieso vorhandene Misstrauen wurde dadurch noch einmal verstärkt. Nach einer Umfrage hat eine Mehrheit der Trump-Wähler kein Vertrauen, dass die Stimmen richtig ausgezählt werden (Viele Amerikaner misstrauen dem Wahlsystem - und dem ganzen politischen System). Und auch das politische System scheint erschüttert zu sein. So wird Russland schon gedroht, mit Cyberangriffen zurückzuschlagen, wenn es zu Störungen der Wahl komme. Die US-Geheimdienste hätten dazu bereits Vorsorge getroffen.
mehr:
- Misstrauen gegenüber der Technik verstärkt sich mit dem Wahltag in den USA (Florian Rötzer, Telepolis, 08.11.2016)
siehe auch:
- Der Feind in mir (Hans Hütt, der Freitag, 08.11.2016)
- Mama, Papa, Trump (James Lantz, der Freitag, 13.09.2016)
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