Der Zementriese LafargeHolcim bewirbt sich für lukrative Aufträge, der französische Außenminister appelliert an die Verantwortlichkeit des Konzerns. Im Hintergrund schwärt ein Skandal um frühere Zahlungen an den IS
Trump macht es möglich. Der französische Außenminister Jean-Marc Ayrault entdeckt die Moral. Er fordert den Zementriesen LafargeHolcim zum Nachdenken auf. Es sei unbedingt notwendig, dass das Unternehmen über seine eigenen wirtschaftlichen Interessen sehr genau nachdenke, belehrte Ayrault den französisch-schweizerischen Konzern in einem Gespräch mit dem Sender Franceinfo: Unternehmen hätten auch eine soziale und wirtschaftliche Verantwortung.
Der frühere Premierminister unter Hollande, seit Anfang vergangenen Jahres für die Außenpolitik zuständig, machte keinen Hehl aus seiner Abneigung gegen den neuen US-Präsidenten und er wurde auch gegenüber LafargeHolcim deutlich: "Ich verurteile die Methoden von Herrn Trump, und was Lafarge betrifft, so appelliere ich an seine Verantwortlichkeit." Andere Kunden weltweit würden Larfages Geschäftsansinnen mit Verblüffung zur Kenntnis nehmen.
Auffällig ist, dass der gelernte Philologe den Konzern nur bei seinem französischen Namen ansprach. Der Zement-und Betonhersteller fusionierte 2014 mit dem Schweizer Baustoffhersteller Holcim und wird seither meist mit dem Doppelnamen LafargeHolcim erwähnt. Seinen Hauptsitz hat der weltgrößte Baustoffhersteller in der Schweiz. Herauszuhören ist auch eine subtile Drohung in den Anmerkungen Ayraults, welche auf die Konzernkunden abzielt.
mehr:
- Trumps Mauer, Zement und IS: Politische Moral und Geschäft (Thomas Pony, Telepolis, 10.03.2017)
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