Edouard Philippe weist seine Mitarbeiter an, in offiziellen Schreiben die "inklusive Schreibweise" nicht zu verwenden
Lange Zeit konnten sich die Liebhaber der traditionellen französischen Schriftsprache beruhigt mit Proust oder auch zeitgenössischen literarischen Größen mit dem Gedanken schlafen legen, dass bestimmte Sprachregeln so bleiben, wie sie festgeschrieben sind. Die Vorstöße für "geschlechtergerechte Sprache" würden in Frankreich an den Wächtern der Académie française zerschellen.
Immerhin hatten es die beinharten Hüter geschafft, dass in Frankreich nicht "Computer" oder "digital" im Gespräch wie im journalistischen Gebrauch die gängigen Begriffe sind, sondern die französischen Formen "ordinateur" und "numérique". Sie konnten also gegen einen global verbreiteten Sprachgebrauch durchsetzen, dass die lebendige französische Sprache auf ihren Eigenheiten bestehen kann.
Nun kämpfen zwei Rigorismen, zwei Sprachpolizisten, miteinander, das macht den Konflikt in Frankreich besonders interessant: der Rigorismus der Académie française gegen den Rigorismus derjenigen, die Geschlechtergerechtigkeit in der französischen Sprache einfordern. Das Prinzip "Das Maskulin setzt sich gegen das Feminin durch" soll mit Alternativen außer Kraft gesetzt werden.
mehr:
- Frankreich: "Machtwort" des Premierministers gegen geschlechtergerechte Sprache (Thomas Pany, Telepolis, 21.11.2017)
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