Das umstrittene Bahnprojekt Stuttgart 21 soll gut eine Milliarde Euro teurer werden als bisher geplant. Die Deutsche Bahn erwartet nun einen Kostenrahmen von 7,6 Milliarden Euro, wie dpa aus Aufsichtsratskreisen erfuhr. Bislang waren 6,5 Milliarden Euro vorgesehen. Außerdem verzögert sich die Fertigstellung des Projekts von Ende 2023 auf Ende 2024. Der neue Zeit- und Kostenplan soll nach dpa-Informationen auf einer Sondersitzung des Aufsichtsrats Ende Januar beschlossen werden.
Als Gründe für die höheren Kosten und die spätere Fertigstellung wurden in den Aufsichtskreisen unter anderem gestiegene Baukosten, Verzögerungen in den Planungsverfahren und die restriktiven Regeln beim Artenschutz genannt.
Die bundeseigene Deutsche Bahn hatte Ende Oktober nach einer Sitzung des Lenkungskreises angekündigt, die Kosten und den Zeitplan für das Großprojekt nochmals von Gutachtern überprüfen zu lassen. Nun liegt das Ergebnis der Expertise mit den neuen Zahlen vor. Dem Lenkungskreis gehören außer Bahn und Land auch Stadt und Region Stuttgart sowie der Stuttgarter Flughafen an.
Erinnern wir uns: 1994 wurde die Idee von Stuttgart 21 geboren. Damals präsentierten der damalige Bahnchef Heinz Dürr, Bundesverkehrsminister Matthias Wissmann, Ministerpräsident Erwin Teufel und Oberbürgermeister Manfred Rommel die Vision eines Durchgangsbahnhofs in Stuttgart. 1995 lag eine Machbarkeitsstudie vor, die die Kosten bei 4,8 Milliarden D-Mark sah und eine Umsetzung in 14 bis 15 Jahren für denkbar hielt. Am 7. November 1995 wurde eine Rahmenvereinbarung unterzeichnet und die Kosten mit 4,893 Milliarden D-Mark angegeben.
mehr:
- Umstrittenes Bahnprojekt: Stuttgart 21 noch teurer (Hintergrund, 29.11.2017)
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