Die Chefredakteurin von Sputnik und RT, Margarita Simonjan, hat dem US-amerikanischen Fernsehsender CBS ein Interview gegeben und erzählt, zu welchem Zweck RT ins Leben gerufen worden war, wen der Sender bei der US-Präsidentschaftswahl unterstützt hatte und warum sie jetzt zu den USA eine schlechtere Einstellung als früher hat.
Status als „ausländischer Agent“
Wie Leslie Stahl, Moderatorin der Sendung „60 Minutes“, sagte, hatte das Gespräch mit Simonjan stattgefunden, als das US-Justizministerium von RT gefordert hatte, sich als „ausländischer Agent“ registrieren zu lassen, so dass die RT-Chefin am Anfang des Interviews von möglichen „Spiegel-Maßnahmen“ Russlands sprach. „Vielleicht sollten wir alle US-Medien in Russland schließen – nur weil sie alle gegen Putin sind? Die Anti-Putin-Kampagne wird für keinen einzigen Tag unterbrochen. Sollten wir alle schließen? Wären Sie einverstanden? (…) Mit ihrem Vorgehen zerstören sie (die US-Behörden) unseren Ruf. Sollten wir vielleicht gegenüber allen amerikanischen Sendern in Russland dasselbe tun?“, soll Simonjan die Journalistin gefragt haben.
Die RT-Chefin verwies darauf, dass in den USA nicht alle Medien vom „First Amendment“ beschützt seien und dass es in diesem Land eine Zensur gebe. „Was ist denn mit den amerikanischen Prinzipien passiert? Ihr hattet doch immer gesagt, dass es gut wäre, wenn es zwei verschiedene Meinungen geben würde!“
Zuvor hatte Simonjan betont, dass kein einziger Journalist für ein Massenmedium arbeiten würde, das sich als „ausländischer Agent“ registrieren lassen müsste. Dabei gebe es in den Vereinigten Staaten viele ausländische staatliche Medien, die nicht als „ausländische Agenten“ gelten, darunter BBC (Großbritannien), CCTV (China), France 24 und „Deutsche Welle“. Als „ausländische Agenten“ gelten lediglich NHK (Japan) und die chinesischen Zeitungen „China Daily“ und „Xinmin Evening News“.
mehr:
- „Ihr habt uns über Nacht verloren“ – Sputnik- und RT-Chefin in CBS-Interview (Sputnik, 09.01.2018)
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