Wie immer, wenn es um die Sicherheitslage in Afghanistan geht, ist der Irrtum nicht weit. Offensichtlich haben sich die afghanischen Sicherheitskräfte und ihre US-amerikanischen Unterstützer getäuscht
Am Freitag sagten sie, dass sie alles unter Kontrolle hätten. Die Taliban, sagte Lt. Col. Martin L. O’Donnell, seien in Ghasni wieder einmal bei einem Versuch gescheitert, Territorium zu gewinnen. Das Resultat seien lediglich ein paar plakative Schlagzeilen, die Aufmerksamkeit erzielen. Strategisch sei das ohne Konsequenzen (vgl. Taliban: Erst Frieden feiern mit der Bevölkerung, später angreifen?).
Wie immer, wenn es um die Sicherheitslage in Afghanistan geht, ist der Irrtum nicht weit. Vom Korrespondenten der New York Times wurde am Freitag bereits darauf hingewiesen, dass die Kämpfe in Ghasni-Stadt noch nicht beendet seien und dass die Säuberung der Stadt von den Taliban-Kämpfern eine "gewaltige Aufgabe sei" angesichts dessen, dass die Taliban Ghasni-Stadt und Umgebung seit längerer Zeit infiltriert haben.
Am heutigen Montag zeigt der afghanische TV-Sender Tolonews Bilder von Ghasni-Stadt mit brennenden Häusern, niedergebrannten Ruinen und Taliban-Kämpfer in den Straßen, angeblich aktuelle Aufnahmen. Dazu passt, dass die afghanische Regierung Verstärkung angefordert hatte, wie Reuters meldet.
Auch drei Tage, nachdem man behauptet hatte, die Kontrolle über die Stadt nach stundenlangen Kämpfen zurückerlangt zu haben, kämpfen afghanische Sicherheitskräfte, US-"Militärberater" (Special Forces) und die US-Airforce noch immer darum, Taliban-Kämpfer aus der Stadt zu vertreiben. Die Kämpfe würden nun schon vier Tagen dauern, Stille herrschte dem Reutersbericht zufolge vor allem in der Kommunikation der Kabuler Regierung.
mehr:
- Ghasni: Die Taliban sind nicht weg (Thomas Pany, Telepolis, 13.08.2018)
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