Blockadeprävention: Präsident Putin eröffnet im Gebiet Kaliningrad Flüssiggasterminal
Russland bereitet sich auf den Fall einer Rohstoffblockade der Exklave Kaliningrad vor. Am Dienstag wurde in der Ostsee vor der Küste des Gebiets ein Terminal für Flüssiggas (Liquefied Natural Gas, LNG) eröffnet. Präsident Wladimir Putin sagte Agenturberichten zufolge, durch die Inbetriebnahme werde die westlichste Region des Landes technisch vollständig vom Gastransit durch Belarus und Litauen unabhängig.
Bisher wird der Bedarf der Region über eine 1985 in Betrieb genommene Pipeline gedeckt, die über das Territorium des inzwischen zur NATO gehörenden Litauen verläuft. Putin räumte ein, dass der Transport von Flüssiggas teurer sei als der durch Rohrleitungen. Doch die Energiesicherheit der Region gehe vor. Die gesamten Investitionskosten wurden von Gasprom auf umgerechnet etwa 780 Millionen Euro beziffert. Als Jahreskapazität der Anlage wurden 2,8 Milliarden Kubikmeter genannt.
Der staatliche Gaskonzern hat in den vergangenen Jahren in der Exklave mehrere unterirdische Speicher angelegt. Sie haben eine Kapazität von 3,4 Milliarden Kubikmetern, das ist mehr als der anderthalbfache Jahresverbrauch des Gebietes. Von russischer Seite wird betont, dass es derzeit keine Pläne gebe, den Transit durch Litauen zu beenden – was angesichts der Kostenvorteile naheliegend ist. Der Bau ist daher als Vorsorge für den Fall einer eventuellen Blockade zu bewerten.
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- Russland sorgt vor (Reinhard Lauterbach, junge Welt, 10.01.2019)
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