Der US-Psychologenverband APA hat Richtlinien für einen Umgang mit Jungen und Männern veröffentlicht und spricht von "Maskulinitäten", die auf Normen konstruiert werden
Der amerikanische Psychologenverband APA hat erstmals Richtlinien für den psychologische Umgang mit Jungen und Männern veröffentlicht. Für Mädchen und Frauen gibt es solche bereits seit 2007, auch für sexuelle oder ethnische Minderheiten. Man habe 13 Jahre lang an denen für das männliche Geschlecht gearbeitet, gibt er sich allerdings selbstkritisch. Bis in die 1960er Jahre hinein sei die Psychologie die der (weißen) Männer gewesen. Die meisten Untersuchungen seien mit Männern durchgeführt wurden, zudem habe man geglaubt, eine "gesunde" Psychologie müsse daran ausgerichtet sein, dass sich Männer und Frauen mit ihren gegensätzlichen Rollenbildern identifizieren. Die "Psychologie des Mannes" werde noch kaum gelehrt, obgleich sie mit "komplexen und unterschiedlichen wirtschaftlichen, biologischen, entwicklungsbedingten, psychologischen und soziokulturellen Faktoren" assoziiert sei.
Männer hätten allgemein wegen ihres Geschlechts Vorteile und größere Macht, aber es gebe auch viele negative Folgen. Sie würden unverhältnismäßig harter Disziplin unterworfen, scheitern häufiger an der Universitätsausbildung, haben mehr psychische Probleme (vollendeter Suizid), mehr körperliche Probleme (Herz-Kreislauf) oder andere Probleme wie Gewalt, Gefängnis, Drogen, früher Tod oder Beziehungsprobleme. Aus psychologischer Sicht kommt dazu auch noch, dass Männer oft nicht Hilfe suchen, wenn sie das brauchen, und es viele Hürden gibt, geschlechtsspezifische Behandlung anzunehmen.
mehr:
- "Traditionelle Männlichkeit ist psychologisch schädlich" (Florian Rötzer, Telepolis, 11.01.2019)
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