Wie krank sind Rechtspopulisten und Rechtsextremisten? Versuch einer kleinen Psychopathologie der Neuen Deutschen Rechten
Die ersten Gerüchte über Chemnitz, gestreut in den rechten Wahnräumen des Netzes, waren eindeutig sexuell konnotiert: Eine deutsche Frau sei von dunkelhäutigen Ausländern sexuell belästigt worden, die drei Deutsche töteten, als diese versuchten, die bedrängte Frau zu schützen. Die erste rechtsextreme Gewaltwelle, die sich spontan in Chemnitz am 26. August 2018 entlud, wurde gerade durch diese Gerüchte von einer versuchten Vergewaltigung durch Flüchtlinge angefacht.
Und dies ist ein immer wiederkehrendes Motiv der paranoiden rechten Gewaltphantasien, die einen regelrechten "Genozid" am "deutschen Volk" halluzinieren. Immer wieder erfinden Rechte schlicht sexuelle Übergriffe, wie etwa die angebliche Gruppenvergewaltigung einer Verkäuferin durch Flüchtlinge in Zwickau. In Görlitz wiederum hielten sich tagelang Gerüchte um Vergewaltigungen deutscher Frauen durch Ausländer auf dem Gelände des dortigen Klinikums.
Auch in Chemnitz gab es im Vorfeld der Geschehnisse Ende August Gerüchte über Vergewaltigungen deutscher Frauen durch Ausländer. Die in der Neuen Rechten allgegenwärtige, sexualisierte Angst vor dem Völkermord an den Deutschen, vor der "Umvolkung" Deutschlands, sie ist eingebettet in einen hysterischen Opferwahn, der inzwischen bizarre Ausmaße angenommen hat.
mehr:
- Ich will, wo Es ist (Tomasz Konicz, Telepolis, 10.02.2019)
mein Kommentar:
Politisch andersdenkende psychopathologisch auseinanderzunehmen halte ich für zumindest fragwürdig. Ähnliche Geschichten kennen wir aus der Geschichte Russlands und Chinas…
Und in jüngster Geschichte, gab’s da nicht die Sache mit dem narzißtisch gestörten ehemaligen Geheimdienst-Offizier, der mit nacktem Oberkörper und einer Kalaschnikow in der Hand auf einem Gaul durch die Pampa ritt…
Was geschieht, wenn Politik und Psychologie aufeinandertreffen, kann man hier nachlesen:
- Die deutsche Psychoszene im Visier des Verfassungsschutzes (Post, 27.05.2018)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen