Nicht das Gesundheitssystem und seine schweren Schwächen stehen im Mittelpunkt der Medien. Im Zentrum stehen die Corona-Pandemie und ihre Schrecken, im Fokus stehen die neuen Verbote. Was nahezu alle deutschen Medien als Richtschnur ihrer Publikationen begreifen, das ist auch für die Tagesschau die Grundlage ihrer Berichterstattung. Als würde Angst gesund machen, so tutet die ARD-Redaktion ins Horn der Panik.
Ein typisches Beispiel für die Horror-Berichterstattung ist die Meldung „Häusliche Pflege - Versorgungsnotstand wegen Corona?" Als ob der Pflegenotstand nicht deutlich älter wäre als die Pandemie, warnt die Nachrichtensendung zwar zu Recht "Ab Ostern könnten bis zu 200.000 Menschen nicht mehr häuslich versorgt werden, denn viele Betreuungskräfte aus Osteuropa verlassen aus Angst vor Corona Deutschland." Berichtet wird nicht, dass laut Bundesagentur für Arbeit in der Kranken- und Altenpflege derzeit rund 36.000 Stellen unbesetzt sind. Auch auf diesem Sektor herrscht die Privatisierung: Die Hälfte der pflegerischen Versorgung wird von Privaten geleistet, die müssen Gewinn machen, wenn sie existieren wollen. Die öffentlichen Pflegekassen sind klamm. Ein Blick in die Niederlande, wo das Pflegesystem nicht so stark kommerzialisiert ist und es eine Pflegeversicherung gibt, in die alle Arbeitnehmer und Selbständige einzahlen, fehlt in der Tagesschau.
mehr:
- PANIK! PANIK! PANIK! Keine vernünftigen Einordnung der täglichen Hysterie-Zahlen (Uli Gellermann, Rationalgalerie, 01.04.2020)
siehe auch:
- Schluss mit Irreführung: „Wir brauchen harte, gesicherte Fakten statt nur scheinbar objektive“. (Gerd Bosbach interviewt von Ralf Wurzbacher, NachDenkSeiten, 03.04.2020)
- „Sie werden uns ihre Freiheit zu Füßen legen“ (Chaim Noll, Achgut.com, 02.04.2020)
- Kreuzfahrtschiff zeigt, wie ansteckend Sars-CoV-2 wirklich ist (Urs P. Gasche, Info-Sperber, 01.04.2020)
- DAS CORONA-DREHBUCH: SEIT JAHREN BEKANNT – 7,5 Millionen Tote als Folge der Infektion vorausgesagt (Uli Gellermann, Rationalgalerie, 01.04.2020)
- Zahlenkonfetti: Die desolate Datenbasis der Corona-Prognosen (Mathias Bröckers, zeitpunkt.ch, 31.03.2020)
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