Soziale Medien – ein guter Raum für rationale, egalitäre Kommunikation. So weit die Theorie. In der Praxis dagegen kommen dort keineswegs alle Meinungen zu Wort, sondern vor allem die mittelalter, durchschnittlich gebildeter Männer, so Wolfgang Schweiger.
Wer sich Diskussionen im Netz ansieht, stellt fest, sie weisen immer wieder ähnliche Muster auf. So wird ein Medienartikel zum Bauprojekt „Stuttgart 21“ auf Facebook folgendermaßen diskutiert:
Nutzer 1: „Die Bundesbahn kommt mit Ihren Bauvorhaben nicht vorwärts, aber in einen einzigen Bahnhof werden 10 Milliarden reingesteckt!“
Nutzer 2: „Noch nie so ein Schwachsinn gelesen.“
Nutzer 3: „Ihr Kommentar trifft genau und die Profiteure füllen sich die Taschen.“
Was lernen wir daraus? Nutzer 1 kritisiert die Bahn, weiß aber nicht, dass sie schon lange nicht mehr Bundesbahn heißt. Nutzer 2 findet das irgendwie unsinnig. Nutzer 3 beklagt irgendwelche Profiteure.
Ein typisches Beispiel für Diskussionen im Netz, das zwei fundamentale Missverständnisse illustriert. Das erste Missverständnis besagt, dass sich soziale Medien für egalitäre und rationale Diskussionen eignen, ganz so, wie es Jürgen Habermas in seiner Diskurstheorie fordert. Wir sollten diese Hoffnung begraben – und zwar aus mehreren Gründen.
Wer sich Diskussionen im Netz ansieht, stellt fest, sie weisen immer wieder ähnliche Muster auf. So wird ein Medienartikel zum Bauprojekt „Stuttgart 21“ auf Facebook folgendermaßen diskutiert:
Nutzer 1: „Die Bundesbahn kommt mit Ihren Bauvorhaben nicht vorwärts, aber in einen einzigen Bahnhof werden 10 Milliarden reingesteckt!“
Nutzer 2: „Noch nie so ein Schwachsinn gelesen.“
Nutzer 3: „Ihr Kommentar trifft genau und die Profiteure füllen sich die Taschen.“
Was lernen wir daraus? Nutzer 1 kritisiert die Bahn, weiß aber nicht, dass sie schon lange nicht mehr Bundesbahn heißt. Nutzer 2 findet das irgendwie unsinnig. Nutzer 3 beklagt irgendwelche Profiteure.
Ein typisches Beispiel für Diskussionen im Netz, das zwei fundamentale Missverständnisse illustriert. Das erste Missverständnis besagt, dass sich soziale Medien für egalitäre und rationale Diskussionen eignen, ganz so, wie es Jürgen Habermas in seiner Diskurstheorie fordert. Wir sollten diese Hoffnung begraben – und zwar aus mehreren Gründen.
mehr:
- Internetdiskussionen Hier spricht nicht das Volk! (Wolfgang Schweiger, Deutschlandfunk Kultur, 04.11.2020)
siehe auch:
- xxx (Post, )
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