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Am 11. Februar 2009, fünf Monate nach der Pleite von Lehman Brothers und der dadurch ihren Höhepunkt erreichenden Finanzkrise, postete ein anonymer Informatiker, der sich Satoshi Nakamoto nannte, auf einer von Programmierern genutzten Website: "I've developed a new open source P2P e-cash system called Bitcoin. It's completely decentralized, with no central server or trusted parties, because everything is based on crypto proof instead of trust." ("Ich habe ein neues E-Cash-System namens Bitcoin entwickelt, das über einen öffentlichen Quellcode verfügt und mit dem Privatpersonen untereinander elektronisch Geld senden können. Es ist vollständig dezentralisiert, ohne zentralen Server oder vertrauenswürdige Parteien, weil alles auf Krypto-Belegen statt auf Vertrauen basiert".)
Die Probleme von Euro und anderen Währungen
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Anlass für Nakamotos Entwicklung war seine Enttäuschung über unser bestehendes Geldsystem. Insbesondere kritisierte er, dass Kreditgeld „Wellen von Kreditblasen“ erzeugt und staatliche Zentralbanken das Kreditgeld im Verlauf der Geschichte immer wieder entwertet haben. Da Geld von den Banken durch die Vergabe von Krediten geschaffen wird, ist es möglich, Investitionen mit neuem Geld zu finanzieren, ohne dass dafür Geldersparnisse gebildet werden müssen. Wird der Zins von der Zentralbank zur Steuerung der Wirtschaft manipuliert, entstehen Boom-Bust Zyklen. Und braucht der Staat frisches Geld, schaffen es ihm die Banken, indem sie seine Anleihen kaufen.
Entwicklung der Kryptowährungen
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Das mit diesem Post verbreitete Bitcoin Whitepaper legte die Grundlage für die Entwicklung privater Kryptowährungen als Alternative zu unserem Kreditgeld. Der ersten Generation der reinen „Zahlungstoken“, zu der Bitcoin gehört, folgten weitere Generationen von „Token“ bis zu den heute am weitesten entwickelten „Asset-Token“, die eine neue Perspektive für die Erzeugung von Geld eröffnen. Die Tabelle gibt eine Übersicht der heute wichtigsten existierenden und möglichen Geldformen
mehr:
- Dem Euro droht der ZerfallVor unseren Augen entsteht gerade das Geld der Zukunft (Thomas Meyer, Focus, 27.02.2020)
siehe auch:
- Bitcoin gilt als „Gold des Internets“ – Vergleich von Bitcoin als digitales Gold mit dem realem Edelmetall Gold (Stefanie Herrnberger, blockchainwelt.de, 20.02.2020)
- Blockchain (Peter Jost, Deutsche Energie-Agentur, 10.02.2020)
- Werden alle Währungen wegen Bitcoin (BTC) überflüssig? (blockchain-hero.com, 03.02.2020)
- Bitcoin Kurs Prognose: Die Coin ist eine ‚Super-Commodity‘ die 1-10 Millionen Dollar wert sein sollte, sagt Manager einer Kryptobörse (Peter Jost, kryptovergleich.org, 29.01.2020)
- Wie viel Strom der Bitcoin aktuell verbraucht (Günter Kohlbecker, ZON, 24.11.2019)
#blockchainDay: Blockchains sind trustless. {01:54}
Fraunhofer InnoVisions
Am 31.10.2019 veröffentlicht
Am 31.10.2019 veröffentlicht
Macht die Blockhain Vertrauen überflüssig? Michael Kubach vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO erklärt, weshalb auch Blockchain Anwendungen nicht ohne Vertrauen in die andere Mitglieder auskommen und wie wichtig darüber hinaus auch das Vertrauen in die Technologie selbst ist.
Weitere Berichte zum Thema Blockchain finden Sie auf InnoVisions:
https://www.fraunhofer-innovisions.de…
Weitere Berichte zum Thema Blockchain finden Sie auf InnoVisions:
https://www.fraunhofer-innovisions.de…
- Ökonom Marc Friedrich: "Bitcoin lässt sich nicht verbieten" (Kevin Schwarzinger, biallo.de, 23.10.2019)
- Verbraucht der Zahlungsverkehr mit Bitcoin so viel Energie wie ein ganzes Land? (Günter Kohlbecker, ZON, 31.07.2019)
- Die schmutzige Seite des neuen Bitcoin-Booms (Benedikt Fuest, Welt.de, 02.07.2019)
- Wie groß ist der CO2-Fußabdruck des Bitcoin? Studie enthüllt Stromverbrauch und CO2-Ausstoß der Kryptowährung (Nadja Podbregar, scinexx.de, 13.06.2019)
- Bitcoin Kritik! Energieverbrauch, Stromverbrauch, Umweltzerstörung, Klimawandel, Betrug, Verluste & Gier (Nadja Podbregar, scinexx.de, 13.06.2019)
Bitcoins - Was man wirklich wissen muss | Harald Lesch {8:55}
Terra X Lesch & Co
Am 24.01.2018 veröffentlicht
Am 24.01.2018 veröffentlicht
An Kryptowährungen führt momentan kein Weg vorbei. Besonders gehyped: Bitcoins. Aber: Was steckt eigentlich genau dahinter? Harald Lesch im Gespräch mit dem Finanzexperten Rainer Voss.
Dieses Video ist eine Produktion des ZDF, in Zusammenarbeit mit objektiv media.
Hier erfahrt ihr, warum das Geldsystem überhaupt funktioniert -
https://www.youtube.com/watch?v=Le6w8…
Dieses Video ist eine Produktion des ZDF, in Zusammenarbeit mit objektiv media.
Hier erfahrt ihr, warum das Geldsystem überhaupt funktioniert -
https://www.youtube.com/watch?v=Le6w8…
Da steh' ich nun, ich armer Tor,
Und bin so klug als wie zuvor!
Heiße Magister, heiße Doktor gar,
Und ziehe schon an die zehen Jahr'
Herauf, herab und quer und krumm
Meine Schüler an der Nase herum –
Und sehe, daß wir nichts wissen können!
[Johann Wolfgang von Goethe, Faust. Der Tragödie erster Teil, 1808. Szene: Nacht, Faust allein in seinem gotischen Zimmer]
Versuch eines Trostes:
Gegen Ende des 19. Jarhhunderts schrieb der schwedische König Oskar II. einen Mathematik-Preis aus, in dem es u.a. um das n-Körper-Problem ging. (Von der Lösung erhoffte man sich Einsichten in die Stabilität des Sonnensystems.)
Das Preiskommittee sprach dem französischen Mathematiker Poincaré den Preis zu, und Oskar II. verkündete am 21. Januar 1889 die Preisvergabe, und Poincaré wurde Ritter der französischen Ehrenlegion.
Aber:
Nach der Preisverleihung entstand hinter den Kulissen ein Streit über Poincarés Beweisführung. Zentraler Punkt war die Frage, ob bestimmte trigonometrische Reihen (unendliche Zahlenfolgen wie 1 + 2 + 3 + … ) konvergent oder divergent sind. Es heißt, sie konvergiert, wenn ihre Einträge eine endliche Summe ergeben. Zum Beispiel 1 + 1/2 +1/4 + 1/8 + ... = 2,0; folglich konvergiert die Reihe. Wenn die Summe gegen unendlich tendiert, da die Anzahl der Glieder zunimmt, heißt es, die Reihe divergiert.
Um es ein klein wenig komplizierter zu machen:
Aber Mathematiker hatten eine andere Vorstellung von Konvergenz als Astronomen. Letztere behaupteten, dass eine Zahlenfolge, deren Einträge schnell an Wert abnähmen, im Endeffekt eine endliche Summe habe. Für Mathematiker war das längst nicht genug. Die Glieder der sogenannten harmonischen Reihe beispielsweise, die als 1 + 1/2 + 1/3 + 1/4 + 1/5 + ... anfängt, werden sehr schnell kleiner. Trotzdem kann bewiesen werden, dass die Summe gegen unendlich tendiert. Und das sehr langsam: Nicht weniger als 178 Millionen Einträge müssen hinzugefügt werden, um die Summe von 20 zu erreichen, aber irgendwann wächst die Summe über alle Grenzen hinaus. Folglich divergiert die harmonische Reihe. Also muss, selbst wenn die Glieder der Reihe so schnell kleiner werden, dass eine Planetenumlaufbahn für sehr, sehr lange Zeiträume – wir sprechen hier von vielen Millionen und Milliarden Jahren – bis zu einer Genauigkeit von mehreren Stellen hinter dem Komma berechnet werden kann, die Konvergenz der Reihe mathematisch bewiesen werden, gerade wenn die Anzahl der Glieder der Reihe gegen unendlich tendiert.Die prämierte Arbeit sollte in einer der kommenden Ausgaben der Acta mathematica veröffentlicht werden. Ein halbes Jahr nach Verleihung des Preises stieß ein Redakteur der Zeitschrift auf eine Berechnung Poincarés, die er nicht verstand. Bei dem drauffolgenden Briefwechsel wurde sich Poincaré entsetzt eines gravierenden Flüchtigkeitsfehlers bewußt:
Gyldén und Lindstedt hatten in ihrer Arbeit Zahlenreihen verwendet, um sich den Umlaufbahnen der Körper, die sich umeinander bewegen, anzunähern. Um die Stabilität eines Systems von drei oder mehr Körpern – beispielsweise unseres Sonnensystems – nachzuweisen, ist es entscheidend, herauszufinden, ob die Reihe konvergiert. Wenn sie divergiert, könnte das System explodieren. Gyldén räumte ein, dass die Reihe gelegentlich divergiere, behauptete aber, dass dies nur für eine unendlich kleine Menge an Parametern erfolge. Daher wäre es äußerst unwahrscheinlich, dass die Planeten jemals von ihren elliptischen Umlaufbahnen abkämen. Poincaré andererseits behauptete, dass die Menge an Parametern, die zu Explosionen führten, auch wenn sie klein sei, nicht vernachlässigt werden dürfe. Eine kleine Störung, vielleicht sogar ein Komet, der uns einen Besuch abstatte, könne alles kippen und die Erde aus ihrer regelmäßigen Umlaufbahn um die Sonne entweder in den Weltraum oder in ein schwarzes Loch irgendwo in den Weiten des Universums katapultieren.
[Aus George G. Szpiro: Das Poincaré-Abenteuer. Ein mathematisches Welträtsel wird gelöst. Aus dem Englischen von Thomas Bertram. Piper, München 2008, S 48-71, abgedruckt in Denkanstöße 2009, Ein Lesebuch aus Philosophie, Kultur und Wissenschaft, Piper, München 2008, S. 83-104]
Er hatte nachgewiesen, dass drei Körper in einem Gravitationssystem entweder zu einem Gleichgewicht, zu periodischen Umlaufbahnen oder zu quasiperiodischen Umlaufbahnen tendieren können. Aber eine weitere Möglichkeit hatte er übersehen: chaotische Umlaufbahnen. [ebda]Bei der Andeutung einer Geschichte, die immer komplizierter wird, will ich es belassen. Wen die ganze Geschichte interessiert:
- Das Poincaré-Abenteuer (Post, 06.01.2009)
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