In den USA debattiert man über ein Buch, das problematische Verbindungen der Präsidentschaftsbewerberin und ihres Gatten zu Unternehmen und ausländische Regierungen enthüllen soll
Das Buch, über das Amerika derzeit am meisten spricht, erscheint erst am 5. Mai: Es ist vom Peter Schweizer, dem Autor von Throw Them All Out - How Politicians and Their Friends Get Rich Off Insider Stock Tips, Land Deals and Cronyism That Would Send the Rest of Us to Jail - und es trägt den Titel Clinton Cash - The Untold Story of How and Why Foreign Governments and Businesses Helped Make Bill and Hillary Rich. Einige Vorwürfe daraus sind bereits bekannt.
So soll die Clinton-Familienstiftung von Kuwait und den Vereinigten Arabischen Emiraten Summen zwischen einer und zehn Millionen Dollar erhalten haben. Die Saudis ließen ihr angeblich sogar 25 Millionen Dollar zukommen. Insgesamt verfügt die Stiftung über 226 Millionen Dollar.
Von Seiten der Stiftung hieß es auf die Vorwürfe bislang, dass dieses Geld nicht der Clinton-Familie, sondern dem Kampf gegen HIV und übergewichtige Kinder sowie der Katastrophen- und Entwicklungshilfe zugute komme. Kritiker zweifeln das nicht an, fragen sich aber, warum die Golfmonarchien den Umweg über die Stiftung gingen, wenn sie Geld für gute Werke übrig hatten.
Sie haben den Verdacht, dass es den Ölscheichs nicht in erster Linie um solche guten Werke ging, sondern um eine gute Beziehung zur Clinton-Familie. Und weil Vertreter ausländischer Interessen in den USA weder in die Wahlkampfkasse eines Kandidaten noch an PAC-Fassadenorganisationen spenden dürfen, geben sie zur Verbesserung der Beziehungen zu Politikern gerne an Stiftungen. Dem Politiologe Michael Johnston von der Colgate University entsteht dadurch ein Interessenskonflikt, auch wenn sich keine direkten Gegenleistungen nachweisen lassen.
mehr:
- "Clinton Cash" (Peter Mühlbauer, Telepolis, 22.04.2015)
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