Umfrage in zwölf Ländern zeigt die Desillusionierung der Jugendlichen im Alter zwischen 18 und 24 Jahren
Deutlich desillusioniert von den Möglichkeiten der Demokratie und dem, was den Aufständen von 2011 folgte, zeigen sich arabische Jugendliche aus zwölf Ländern in einer großen jährlichen Umfrage. Ihren Regierungen bringen sie meist wenig Vertrauen entgegen. Die Überzeugung, dass die Regierungen mit der Bedrohung durch den IS zurecht kommen, ist in manchen Staaten gering. Sorgen bereitet die Arbeitslosigkeit. Dennoch gibt es Anzeichen für Optimismus.
Letzteres wird anhand von Adjektiven festgestellt, mit denen die Jugendlichen im Alter zwischen 18 und 24 ihre Gefühle beschreiben, welche die Zukunft ihres Landes am besten beschreiben. 63 Prozent wählten positive Adjektive, die ihnen angeboten wurden ("optimistic", "excited", "hopeful") und nur 25 Prozent wählten aus den negativen Adjektiv-Angeboten ("concerned", "frustrated", "sad").
Diese etwas einfach-plakative Art der Kategorisierung ist nicht untypisch für die Befragung, die Anfang dieses Jahres durchgeführt wurde. Als verantwortlich für die Untersuchungen zeichnen sich zwei Profis im Politikmarketing. Die Face-to-Face-Interviews übernahm PBS (Penn Schoen Berland, die mit ihren Umfragetools im Wahlkampf von Bill Clinton erfolgreich waren und später auch andere prominente Politiker wie Tony Blair als Kunden gewannen. Der Chef des Studienträgers ASDA'A Burson-Marsteller hat ebenfalls einen großen Namen im Bereich Politik und Marketing.
Die verkaufstüchtige Handschrift ist der Studie, die sich als "größte ihrer Art im Nahen Osten" bezeichnet, von der erste Seiten an anzusehen, wo man ankündigt zu verraten, was "zweihundert Millionen arabische Jugendliche zu ihrer Zukunft zu sagen" haben.
mehr:
- Sinkendes Vertrauen in Demokratie unter jungen Arabern (Thomas Pany, Telepolis, 21.04.2015)
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