Wasser Zur Verknappung des Lebensmittels durch Verbrauch gesellt sich dessen bedenkenlose Vergiftung. Teil 2 eines Lese-Features zum Thema Nachhaltigkeit
Als unersetzbares Lebensmittel hat Wasser die Kooperationsfähigkeit der Menschen schon immer auf eine harte Probe gestellt. Der Kampf um die saubere Quelle und ihre Ergiebigkeit wird heute hauptsächlich an drei Fronten geführt.
Einerseits dort, wo die Verknappung des kostbaren Gutes als strategischer Vorteil ins Kalkül gezogen wird. Die Oberlieger an einem Fluss haben es gegenüber den unteren Anrainern des Öfteren praktiziert, wie es die Beispiele von Jordan, Euphrat und Tigris15zeigen. Israels übermäßige Wasserentnahme löste in Jordanien ebenso Unruhe aus wie die Türkei mit dem Bau von 2 und der Planung von weiteren 22 Staudämmen gegenüber Irak und Syrien.
Andererseits ist es Nothilfe in den mittlerweile ins Unermessliche gehenden Flüchtlingslagern wie im kenianischen Dadaab, wo zum Schrecken der Existenz als Refugee der Horror kommt, am Ende einer dürftig tröpfelnden Hilfspipeline zu stehen.
Schließlich als Entwicklungstraum oder Notwendigkeit, in trockenen Gebieten auch größere menschliche Ansiedlungen zu ermöglichen. Das sind die Brunnenbauprojekte für einzelne Gemeinden in immer arider werdenden Zonen, aber auch das libysche Great-Man-Made-River-Projekt: Der Fortschritt in der Technik von Brunnenbau und Pumpen hat es ermöglicht, die fossilen Aquifere unter den Wüsten anzuzapfen und über weite Strecken etwa bis an die Mittelmeerküste zu leiten.
Dass Letzteres sich zu einer selbst gestellten Falle entwickeln könnte, erleben derzeit die USA. Denn neben der sich ohnehin jährlich verschärfenden Dürre, für die Kalifornien beispielhaft steht, vollzieht sich der Wassermangel in den Great Plains zwar etwas weniger spektakulär, dafür aus komplexeren Gründen mit weit reichenderen Folgen.
mehr:
- Great Plains: Brotkorb auf Zeit (KGvL, Community, der Freitag, 11.05.2015)
1. Teil: Hinkley, Kalifornien: No Surf
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