Schwere Anschuldigungen gegen Yahoo und dessen Chefin Marissa Mayer erhebt ein ehemaliger Redakteur des Unternehmens: Sexismus, Toleranz eines Bestechungsversuchs sowie rechtswidrige Massenkündigungen.
Eine gegen Yahoo eingebrachte Klage des ehemaligen Mitarbeiters Gregory Anderson gewährt Einblicke in die Unternehmenskultur. Sollten die Vorwürfe auch nur im Ansatz stimmen, würde das den Niedergang Yahoos erklären. Ein von Yahoo-Chefin Marissa Mayer eingeführtes, abstruses Benotungssystem soll der "Rechtfertigung" laufender Kündigungen dienen. Und Männer würden aufgrund ihres Geschlechts systematisch diskriminiert.
Der Druck auf die Belegschaft ist offenbar enorm. Laut der Klageschrift wollte ein Mitarbeiter Anderson bestechen, damit ein Kollege schlechter beurteilt werde. So wollte der Mann seinen Arbeitsplatz auf Kosten des Kollegen retten. Anderson habe den Vorfall gemeldet; statt Konsequenzen für den Bestechungsversuch habe das Konsequenzen für Anderson gehabt: Die Lebensgefährtin des Mannes sei eine Vorgesetzte Andersons gewesen und habe sich mit einer schlechten Note für Anderson gerächt.
Anderson war in einer leitenden Funktion im Mediengeschäft Yahoos tätig und hat nach eigenen Angaben vor Marissa Mayers Amtsantritt im Sommer 2012 gute Noten, Beförderungen, Gehaltserhöhungen und Lob bekommen. Doch im November 2014 sei er plötzlich wegen angeblich miserabler Leistungen gegangen worden.
mehr:
- Sexismus-Klage gegen Yahoo (Daniel AJ Sokolov, heise Online, 04.02.2016)
siehe auch:
- Der Mann als Wille und Vorstellung (Selma Mahlknecht, Telepolis, 30.01.2016)
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