Tal der Träumer Diese Stadt besteht aus mehr als Start-ups, Hippies und polyamourösen Beziehungen. Darüber wird nur zu wenig geredet
Ein Bot auf Twitter verkauft automatisch Aktien, wenn Donald Trump sich negativ über ein Unternehmen auslässt, und spendet den Gewinn dann an Planned Parenthood für deren gemeinnützige Aufklärungs- und Beratungsarbeit. Die 97 Jahre alte American Civil Liberties Union (ACLU) wird demnächst Zögling eines Start-up-Inkubators und darf von Mentoren etwas über abruptes Wachstum lernen. Die Stadt verklagt die Regierung und weigert sich, ihre illegalisierten Einwanderer abzuschieben. Auf den Bürgersteig hat jemand per Schablone „Queers Hate Techies“ gesprüht. Darunter steht, etwas hastiger und mit kleinen Herzchen dekoriert: „Techies Love Queers. Sorry you are hurting.“ So sehen feuchte Träume in San Francisco aus: Alles wird technologisiert, automatisiert, aber bitte bunt, mit Humor und Glitzer, in unserem patentierten Mix aus libertär und links-progressiv.
Und wenn Sie diese Kolumne häufiger lesen, könnten Sie leicht zu der Annahme gelangen, diese Stadt bestünde nur aus Start-ups, polyamourösen Beziehungen und Hippies.
Stellen wir uns einmal vor, San Francisco wäre ein Dorf mit 100 Einwohnern. Das Dorf ist so dicht besiedelt, dass es knapp auf zwei Fußballfelder passt, von denen eines meist von Nebel bedeckt ist. Zwei Fußballfelder, auf denen die Hälfte der Bundesligaklubs und ein Schiedsrichter gleichzeitig spielen, leben, essen, trinken, duschen, schlafen, arbeiten. So wuselig ist San Francisco.
Zwei Zweifamilienhäuser am Stadtrand reichen, um diejenigen Einwohner, die in San Francisco geboren sind, zu beherbergen, während die Mehrheit nicht mal aus den USA kommt.
mehr:
- Wenn San Francisco ein Dorf wäre (Manuel Ebert, der Freitag, 08.03.2017)
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Dokumentation@San Francisco {28:29}
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Veröffentlicht am 10.09.2013
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