Mittwoch, 4. November 2020

US-PrÀsidentenwahl und unsere Medien:
Die Vasallen des Imperators đŸ“ș😂

Seit Tagen schon werden wir auf die US-PrĂ€sidentenwahl eingestimmt. Die gestrigen Nachrichtensendungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, auch “Die Anstalt” des ZDF und Markus Lanz zum Beispiel waren voll vom Thema. UngefĂ€hr ab Mitternacht wurde dann auf den öffentlich-rechtlichen KanĂ€len ARD, ZDF und Phoenix bis in den Morgen davon berichtet – mit vielen Berechnungen, Analysen und Interviews. Warum eigentlich so intensiv? Warum so viel? So ist das eben. Die Vasallen mĂŒssen wissen, was und wie beim Imperator gespielt wird. Es folgen ein paar Beobachtungen. Albrecht MĂŒller.

Vorher noch der Hinweis auf die neueste Entwicklung heute frĂŒh: Trump erklĂ€rt sich zum Sieger. Siehe Screenshot der ARD-Meldung.

Nun aber die Beobachtungen von heute Nacht. Ohne Anspruch auf VollstÀndigkeit und Zuneigung notiere ich, was mir auffiel:

  1. Warum berichten alle 3 KanĂ€le die ganze Nacht von einem Ereignis in einem anderen Land? Es hĂ€tte doch gereicht, wenn einer der öffentlich-rechtlichen Sender berichtet hĂ€tte. Dass so unglaublich viel in die Berichterstattung und Kommentierung investiert wurde und wird, hĂ€ngt 1. daran, dass unser Land von den USA und dem dortigen PrĂ€sidenten abhĂ€ngig ist, und 2. vermutlich auch daran, dass die Medienmacher bei uns und viele aktive Politiker wie auch viele Wissenschaftler allesamt mit der dortigen Gesellschaft und den dortigen Milieus eng verbunden sind. Letzteres ist aber kein sachlicher Grund fĂŒr diese extreme Aufmerksamkeit fĂŒr die USA. – Übrigens haben ja nicht nur medienschaffende Personen ihre Zeit und Kraft eingesetzt und aus meiner Sicht vergeudet. Das gilt zum Beispiel auch fĂŒr den deutschen Außenminister Heiko Maas und den Vorsitzenden des AuswĂ€rtigen Ausschusses und CDU-Vorsitzenden-Kandidaten Norbert Röttgen. Sie saßen brav auf einem Sofa.
  2. Es fiel auf, wie einseitig die Berichterstattung und Kommentierung besetzt waren. Die ĂŒberwiegende Mehrheit bestand aus AnhĂ€ngern von Biden.
  3. Entsprechend enttÀuschte Gesichter gab es, als dann gegen Morgen sichtbar wurde, dass sich die Meinungsforscher wieder getÀuscht hatten und Trump alle Chancen hat, PrÀsident zu bleiben.
    Wer etwas aufmerksamer die amerikanische Szene beobachtete und berĂŒcksichtigte, welchen Stimmungsumschwung die Wahlkampfstrategie und der Wahlkampfeinsatz von Kandidaten auch in der Schlussphase erzielen kann, konnte wissen, dass das einvernehmlich gezeichnete Stimmungsbild keinesfalls verlĂ€sslich war. Willy Wimmer hat mich vor einigen Tagen schon darauf hingewiesen, dass einer seiner kundigen GewĂ€hrsleute in den USA den Sieg des bisherigen PrĂ€sidenten vorhersagt. Meine eigene Wahlkampferfahrung deutet auch darauf hin, dass ein Stimmungsumschwung auch in der Schlussphase noch erreicht werden kann. – In der Berichterstattung konnte man dann ĂŒbrigens beilĂ€ufig erfahren, dass der demokratische Kandidat Biden nicht mehr mit vollem Einsatz persönlich auftrat, weil er zu wenig zog.
mehr:
- Gedanken zur US-Wahlnacht und zur Berichterstattung (Albrecht MĂŒller, NachDenkSeiten, 04.11.2020)
siehe auch:

Kampf ums Weiße Haus (JF-TV Interview mit Prof. Russell Berman) {28:23}
Junge Freiheit Verlag 
Am 10.11.2020 veröffentlicht 
Nach einem tagelangen Kopf-an-Kopf-Rennen im Kampf um die US-PrĂ€sidentschaft hat sich Herausforderer Joe Biden am Ende wohl doch gegen Amtsinhaber Donald Trump durchgesetzt. Weil die Prognosen mit einem wesentlich deutlicheren Ergebnis fĂŒr Biden rechneten und Trump in den ersten Hochrechnungen teils weit vor seinem Kontrahenten von den Demokraten lag, wittert Trump nun Wahlbetrug.
Russell Berman, Mitglied der Denkfabrik „Hoover Institution“ unter Leitung der ehemaligen Außenministerin Condoleezza Rice in Kalifornien und der „Commission on Unalienable Rights“ des US-Außenministeriums, hĂ€lt es fĂŒr sinnvoll, alle FĂ€lle, wo es am Wahltag zu UnregelmĂ€ĂŸigkeiten kam, genau zu untersuchen. Auch weil das Wahlergebnis so knapp war.
Und auch fĂŒr Biden sei es nach Ansicht des Herausgebers der Zeitschrift fĂŒr Politik, Kultur und Philosophie „Telos“ wichtig, daß die VorwĂŒrfe gerichtlich geklĂ€rt wĂŒrden. Sonst beginne er seine PrĂ€sidentschaft „unter der Wolke der Zweifel, seine Partei hĂ€tte nicht richtig gespielt“. Dennoch rechnet der Trump-UnterstĂŒtzer und Germanistikprofessor an der Stanford-UniversitĂ€t nicht damit, daß sich das vorlĂ€ufige Wahlergebnis noch grundlegend Ă€ndern und Trump am Ende doch als Sieger dastehen könnte.
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- xxx (Post, )
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