Montag, 31. August 2020

Corona: Was war los am WE in Berlin? Über die Gleichschaltung der Medien

Die Medien und die Zeitungen sind voll von Berichten über den „Sturm“ von Rechtsradikalen auf die Treppe des Reichstags. Bis hinauf zum Bundespräsidenten äußern sich die verantwortlichen Politiker dazu empört. Das bestimmt das Bild und dieses Bild bildet die Vorgänge um die Demonstration der Querdenker weder fair noch korrekt ab. Deshalb müssen die NachDenkSeiten ein paar Gegengewichte setzen. Wir verlinken deshalb symbolhaft und beispielhaft auf eine der Reden bei der Hauptkundgebung, auf die Rede des Ex-Fußballnationalspielers Thomas Berthold und auf ein Video von RT Deutsch mit Stimmen zum Geschehen. Wenn Sie diese beiden Videos anschauen, haben Sie einen korrekteren Eindruck als beim Konsum deutscher Medien. Was diese so geschrieben haben, berichten wir im Teil A. In Teil B sind die Äußerungen maßgeblicher Politikerinnen und Politiker zusammengestellt, in Teil C verlinken wir auf ein Interview mit Sucharit Bhakdi und Karina Reiß in der Fuldaer Zeitung. Albrecht Müller.

Dass ich mal nach Fulda pilgern muss, um etwas Pluralität in der deutschen Medienlandschaft einzufangen, hätte ich mir in schlimmsten Träumen nicht vorstellen können. Das ist ebenso erstaunlich wie die Tatsache, dass wir inzwischen auf russische Medien wie RT Deutsch angewiesen sind, um einigermaßen korrekte Berichte zum Zeitgeschehen zu erhalten. Auch hätte ich nicht geglaubt, dass ich das Wort Gleichschaltung unserer Medien vom Spiegel bis zum Neuen Deutschland einmal ohne Gänsefüßchen gebrauchen muss.

Im verlinkten Video von RT Deutsch kommt ab Minute 4:30 eine junge Frau zu Wort. Sie beklagt, es gebe in Deutschland keine Opposition mehr und die 4. Gewalt, also kritische Medien, gebe es auch nicht mehr. Das sind leider ziemlich richtige Feststellungen. Die Opposition in der Politik wie auch in den Medien fällt immer mehr aus – auf nahezu allen Feldern der Politik: im Umgang mit der Corona-Politik, in der Kriegs- und Friedenspolitik, in der Beantwortung der Frage, ob hierzulande alles in Ordnung ist oder eher gen Himmel schreit.

Noch eine Vorbemerkung: In Reden auf der Hauptveranstaltung in Berlin tauchte auch die Forderung nach einer neuen Verfassung auf, einer Verfassung, die vom Volke ausgehen solle. Das ist ja schön und gut, aber sich darauf zu kaprizieren, ist schon ziemlich fragwürdig. Denn damit wird – vermutlich ohne bösen Willen – davon abgelenkt, sich konkreten großen Problemen zuzuwenden – zum Beispiel der galoppierenden wachsenden Ungleichheit, zum Beispiel der Militarisierung der Politik, zum Beispiel der gefährlichen Abhängigkeit von den USA, zum Beispiel der sozialen und finanziellen Unsicherheit sehr vieler Menschen.

mehr:
siehe auch:
Die Fallzahlenepidemie (Post, 23.08.2020)
- Die zweite Welle ist nicht (!) da (Post, 23.08.2020)
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Journalismus in Zeiten neoliberaler Machtübernahme

Was läuft im Journalismus unserer Zeit falsch? Das zeigt der Spiegel-Autor Markus Feldenkirchen (im Bild links) in einer aktuellen Einlassung zu den „Corona-Demonstrationen“ auf – unfreiwillig. Unter der Überschrift: „Lage am Morgen – Frohes Infizieren allerseits!“ hat der Spiegel einen Beitrag veröffentlicht, der wie unter einem Brennglas zum Vorschein bringt, wie es aussieht, wenn Journalismus durch Weltanschauung ersetzt wird. Ein Kommentar.

Erkenntnisinteresse – das ist es, was Journalisten antreiben sollte. Wer sagt was und warum? Was sind die Motive? Was sind die Antriebe, die dazu führen, dass sich Bürger zu einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen versammeln? Welche gesellschaftlichen Bedingungen flankieren die aktuelle Bewegung?

Wenn Journalisten diese Fragen mit echten Erkenntnisinteresse stellen würden, könnten sie Erhellendes ans Licht bringen. Doch machen wir uns nichts vor: Seit langem ist zu beobachten, dass gerade führende Medienvertreter „Journalismus“ als Vehikel zur Durchsetzung ihrer Weltanschauung benutzen. Bei Lichte betrachtet gehören so manche Alphajournalisten nicht in die Medien, sondern in die Politik. Was sich in den vergangenen Jahren (z.B. Russland-, Syrienberichterstattung) verschärft hat, kann aktuell anhand der Medienbeiträge zum Corona-Virus nochmal deutlicher beobachtet werden: Journalistische Distanz, Objektivität, die Bereitschaft, unvoreingenommen ein Thema zu betrachten, ist in weiten Teilen der Medien faktisch nicht mehr vorhanden – das gilt zumindest, je politischer ein Thema ist.

Gewiss: Wenn Spiegel-Autoren unter der Überschrift „Die Lage am Morgen“ die Leserschaft des Magazins auf den (Nachrichten-) Tag einstimmen, geht es oft subjektiv zu. Ein Autor, mit Foto und Namen angeführt, verweist aus seiner Perspektive auf Ereignisse, die er für zentral hält. So weit, so gut. Aber: Beim Spiegel handelt es sich – zumindest, wenn man die Selbstbeschreibung des Magazins ernst nimmt – um ein Nachrichtenmagazin. Wenn ein Redakteur des Spiegel-Hauptstadtbüros den Nachrichtentag anleuchtet, darf man als Leser auch bei einem subjektiven Einschlag erwarten, dass die Ausführungen sich an der Realität orientieren. Es sei denn, unter der „Lage am Morgen“ veröffentlicht das Hamburger Nachrichtenmagazin neuerdings Fantasiegeschichten.

„In Berlin“, so schreibt Feldenkirchen, „wollen heute tausende Menschen …“ – Moment: „tausende Menschen“? Der Veranstalter hat 22.000 Teilnehmer für die Demonstration angemeldet. Die Berliner Polizei hat mittlerweile die Teilnehmerzahl der letzten Demonstration von 17.000 auf 30.000 nach oben korrigiert. Wäre es aus journalistischer Sicht bei dieser Sachlage nicht angemessen, von „Zehntausenden“ zu sprechen? Bereits im ersten Satz dieses „Lage-am-Morgen-Beitrags“ ist eine Verzerrung der Realität festzustellen. Nachrichtenjournalismus als Kreativprodukt? Der Einstieg des Artikel hat noch mehr zu bieten: „… gegen irgendwas mit Corona demonstrieren“. Und weiter: „So genau weiß man das nicht.“

So sieht es aus, wenn Journalisten nicht verstehen wollen. Zwar darf man davon ausgehen, dass Feldenkirchen als Autor im Spiegel-Hauptstadtstudio sehr wohl „weiß“, worum es den Demonstrierenden geht. Natürlich bedient sich der Spiegel-Journalist hier der Ironie, um, was auch im weiteren Textverlauf deutlich wird, zum Ausdruck zu bringen, dass er die Ansichten der Demonstranten nicht ansatzweise nachvollziehen kann. Doch gerade auch dadurch kommt zum Vorschein, wie sehr die persönliche Einstellung mit der journalistischen „Ansprache“, die doch eigentlich prägend für den Newsletter des Spiegels sein sollte, auf eine Weise vermischt wird, dass von Journalismus kaum noch etwas übrig bleibt.

mehr:
- Weltanschauung statt Journalismus (Marcus Klöckner, multipolar, 31.08.2020)
siehe auch:
- xxx (Post, )
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Corona-Demo, Berlin: medial aufgeblasenes Affentheater am Reichstag – und der coolste Kommentar des ganzen Tages

Covidioten Demo Part 2 {2:39}

No AfD 
Am 30.08.2020 veröffentlicht 
Die Irren wollten den Reichstag stürmen und Avocadolf zum Reichskanzler ernennen, hat leider nicht so wirklich funktioniert.
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mein Kommentar:
Von offizieller Seite und von Seiten der MSM wird so getan, als ob Deutschland knapp einer Katastrophe entgangen wäre.
lächerlich!
Wenn da irgendwelche Radikalen wirklich reingewollt hätten, wären sie auch reingekommen. (Dann hätten sie vielleicht Spahns neuste Corona-Verordnung klauen können…)
Für mich sieht das Ganze so aus, als ob sich einige Leute diebisch darüber gefreut haben, daß sie den Polizisten ein Schnippchen schlagen konnten.
Das finde ich an Deutschland toll: 
Wo in der Welt können Leute das Parlament stürmen, ohne daß Schüsse fallen?!

Berlin Demo - Reichstag gestürmt {0:29}
ATV & QUAD MAGAZIN 
Am 29.08.2020 veröffentlicht 
Berlin Demo - Reichstag gestürmt
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mein Kommentar:
coole Kommentare unter dem Video! genießen!
(diese Quad-Fahrer werden mir allmählich sympathisch!)
Berlin Demo am 29. August 2020 - Reichstag gestürmt? {0:50}
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Berlin Demo am 29. August 2020 - Reichstag gestürmt? {2:11}
ATV & QUAD MAGAZIN 
Am 29.08.2020 veröffentlicht 
Berlin Demo am 29. August 2020 - Reichstag gestürmt?
wie oben: Kommentare genießen!
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Im Rahmen der Ausgewogenheit folgt der Kommentar-Quark zu dem Lausbubenstreich:
Krawall vor dem Reichstag: Scharfe Kritik aus der Politik {6:28}
tagesschau  
Am 30.08.2020 veröffentlicht 
Text: YouTube
mein Kommentar:
Vielleicht verwenden diese Herren Qualitäts-Politiker mal genausoviel Energie drauf, ihre Maßnahmen zu überprüfen wie sie jetzt Energie drauf verwenden den Lausbubenstreich von ein paar Übermütigen »scharf« zu verurteilen.
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und jetzt der Bonus: Wahrscheinlich kam es so…
Corona-Demo in Berlin: Video zeigt, wie es wohl zum versuchten Sturm des Reichstags kam
BILD  
Am 23.02.2018 veröffentlicht 
Bei den #Demos gegen #Corona-Maßnahmen am Samstag versuchte ein Mob aus Corona-Skeptikern, Reichsbürgern und #Neonazis, das #Reichstagsgebäude zu stürmen. Die drei #Polizisten, die dort positioniert waren, wurden von dem Ansturm so überrascht, dass einer von ihnen ohne seinen Einsatzhelm, nur mit dem Funkgerät in der Hand, unser #Parlament verteidigen konnte. Um Haaresbreite konnte ein Eindringen der Massen verhindert werden. Ganz #Deutschland fragt sich nun: Wie konnte das passieren? Und: Was kann nun getan werden, damit so etwas nie wieder passiert? Das Video könnte eine Antwort auf die Frage geben.
mehr Text und Links: YouTube
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mein Kommentar:
Vor ihrem Schluß-Schrei ruft »Tamara« (so heißt die Frau am Mikrophon angeblich) deutlich verstehbar: »Wir setzen uns jetzt friedlich auf die Treppe!«
Sieht irgend jemand Hämmer, Brecheisen oder sonstige Werkzeuge, mit denen man sich Zutritt zum Gebäude verschaffen könnte???
Was soll also das Gewäsch vom »Sturm auf den Reichstag«?
Wenn es da, wie es jetzt vermehrt kolportiert wird, ein Vorhaben gegeben hätte, den Reichstag zu »stürmen«, dann hätten die Leute Werkzeuge mitgebracht!
Die Ansage lautete: »Wir setzen uns friedlich auf die Treppe!«
Man beobachte die Videosequenz genau: Wirkt da irgendwer wütend oder aggressiv?
Sieht für mich eher wie ein Vereinsausflug mit Schlußspurt aus…
Und wieder gibt es jede Menge Vermutungen und Spekulationen im Netz:
Tamara, so heißt die Frau angeblich, sei von der Bild schon am letzten Freitag interviewt worden, der Verfassungsschutz habe seine Finger im Spiel gehabt, usw. usw. Das ist mir alles zu weich, um mich drum zu kümmern.

Sicherheitsexperte Kuhr: Kein „Reichstagssturm“! Fehleinschätzung der Polizei {9:11}
Sputnik Deutschland  
Am 01.09.2020 veröffentlicht 
„Entsetzen“, „Bestürzung“, „Verurteilung“. Die hohe Politik fand drastische Worte zum sogenannten „Reichstagssturm“. Sogar Bundespräsident Frank-Walter #Steinmeier warf sich in die Debatte und ehrte die drei Polizisten.
Das Medien ein manipulatives #Antifa-Video als Quelle nutzten und das die Einsatztaktik der Berliner Polizei grob fahrlässig war- dies blieb im Hintergrund und den alternativen Medien zur Aufklärung übrig.
Michael #Kuhr ist Sicherheitsexperte und Inhaber von „Kuhr Security“. Er ist sich sicher: Diese Aktion war kein gewalttägiger Sturm. Die drei Polizisten hätten keine Chance gehabt. Er sagt: Der Fehler liegt bei der Polizei.
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siehe auch:
- Reichtagssturm abgewehrt – Demokratie gerettet! (Mathias Bröckers, broeckers.com, 31.08.2020)
am 01.09.2020 aktualisiert

Bild sprach (??) mit den Covidioten – und entlarvt sich selbst

Corona-Demo in Berlin: BILD Reporterin wird von Demonstranten umzingelt {5:56}

BILD  
Am 29.08.2020 veröffentlicht 
Aggressive Stimmung am Brandenburger Tor in #Berlin bei der #Corona-Demo! Es soll zu Ausschreitungen und einzelnen Rangeleien gekommen sein. BILD-Reporterin Angelique Geray wurde von einem Pulk aufgebrachter #Demonstranten umzingelt. Das Team wurde mit Wasser bespritzt, geschubst und man versuchte eine Berichterstattung mit Sprechchören „Lügenpresse“ niederzubrüllen.
Die Stimmung war aggressiv, aber die BILD-Reporterin weicht nicht von der Stelle, sondern berichtet weiter.
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Polizei muss Reporter bei Corona-Demo in Berlin vor Chaoten schützen {1:23}
BILD  
Am 30.08.2020 veröffentlicht 
Die Stimmung bei der Demo gegen die Corona-Maßnahmen war aufgeheizt. Vor Ort gingen Demonstranten auch Journalisten an. Die Polizei musste einen BILD-Reporter vor einigen Demonstranten schützen.
mein Vorschlag:
Genau hinsehen und genau hinhören!
Wie sagt die Studio-Sprecherin so schön: »Immer wieder heizt sich die Stimmung auf.«
Die Stimmung heizt sich auf… Böse Stimmung!
Menschen, die handeln, sieht man nicht, man sieht nur den Schreier mit dem schwarzen T-Shirt.
Könnte es sein, daß bei dem was passiert ist, daß er so wütend schreit?
Bekommt jemand mit, daß der sich über den Reporter ärgert und ihn auffordert, sich die Frau anzusehen, die gerade von der Polizei weggeschleppt wird?
Könnte es sein, daß dieser Mann den Journalisten dafür verantwortlich macht?
Was bringt den Mann in dem schwarzen T-Shirt dazu den Journalisten für das Wegschleppen der Frau verantwortlich zu machen?
Was brachte die 68er Studenten dazu, sich gegen die Bild-Zeitung zu wenden?
siehe dazu:
- Rainer Langhans wird 80: "Bester Sex war mit Uschi" (Post, 23.06.2020 – Beachte die beiden Wikipedia-Versionen »Jubelperser«)
Was bringt die Menschen dazu, das Wort »Lügenpresse zu verwenden?
siehe dazu:
- Unwort des Jahres: Lügenpresse (Post, 24.01.2015)
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