Eine verbesserte Gesundheit der Menschheit hänge nicht von der Medizin ab, sondern von der Politik.
«Die Medizin, welche Ärztinnen und Ärzte betreiben, trägt in Wahrheit nur ungefähr fünf Prozent zur Weltgesundheit bei», sagt Professor Detlev Ganten. Der Pharmakologe war von 2004 bis 2008 Vorstandsvorsitzender der Charité-Universitätsmedizin in Berlin. Seit 2009 ist er Präsident des World Health Summit.
Für die restlichen 95 Prozent der Weltgesundheit seien die Politik und die Zivilgesellschaft gefragt: «Es geht darum, für Frieden zu sorgen, für sauberes Wasser, eine ausreichende und gesunde Ernährung, Rauchverbote und vieles mehr.» Wichtig sei auch die gesundheitliche Versorgung der weltweit fast hundert Millionen Flüchtlinge, insbesondere der Traumatisierten.
Auch bei den Gefahren multiresistenter Keime oder bei der Schlüsselrolle, welche Frauen für die Gesundheit in vielen Ländern einnehmen können, komme die Medizin ohne die Politik nicht weit.
Ein Problem der Mediziner bestehe darin, dass man «mit Prävention keine wissenschaftliche Karriere machen» könne.
mehr:
- «Ärzte tragen nur fünf Prozent zur Weltgesundheit bei» (Urs P. Gasche, Info-Sperber, 25.10.2019)
siehe auch:
- Das liebe Geld und die medizinischen Diagnosen (Post, 17.08.2019)
- Die Durchschlagskraft der Guten (Post, 22.03.2019)
- USA: Zahl der Drogentoten auf Rekordhoch (Post, 29.11.2018)
- Die moderne Medizin beschädigt unsere Seelen (Post, 28.08.2018)
- AIDS - Erbe der Kolonialzeit (Post, 27.11.2016)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen