Samstag, 17. August 2019

Medizinische Diagnosen und das liebe Geld

Fehlende Solidarität, Ärzte, die sich untereinander bekämpfen, Fokussierung auf den Gewinn: Der Frankfurter Arzt Bernd Hontschik kennt unser Gesundheitssystem von innen. Auf die Abgründe, die er beobachtet hat, geht er im NachDenkSeiten-Interview ein. Eigentlich, sagt Hontschik, seien in Deutschland die Voraussetzungen für ein „exzellentes Gesundheitssystem“ vorhanden. Doch dem schönen Modell stehe die Realität eines Systems gegenüber, in dem Betriebs- und Volkswirte und Juristen das Sagen haben. Seine These lautet deshalb: „Erkranken schadet ihrer Gesundheit“. Ein Interview über den Rückzug der Humanmedizin und was es bedeutet, wenn Medizin zur Ware wird.
mehr:
- Bernd Hontschik über das Gesundheitssystem: „Die Diagnosen folgen dem Geld“ (Marus Klöckner interviewt Bernd Hontschik, NachDenkSeiten, 17.08.2019)
siehe auch:
Tödlicher Ernst – Die Pharmaindustrie ist eines der gefährlichsten Kartelle der Welt. (Post, 23.08.2018)
Glyphosat: Wissenschaft im Kapitalismus (Post, 24.08.2017)
Ist die Psychopharmakologie verrückt geworden? – Kapitalismus-infizierte Wissenschaft (Post, 31.01.2016)
Psyche, Tabletten und – na was wohl? – Geld! (Post, 21.02.2008)
Ich komme nicht ohne Tradition aus, aber ich muss erkennen, dass ihre Institutionalisierung die Wurzel von etwas Bösem ist, das tiefer geht als alles Böse, das ich mit unbewaffnetem Auge und Geist erkennen könnte.“[11]
[Ivan Illich in Conversation, Toronto 1990, S. 242–243, gefunden auf Ivan Illich, Wikipedia, abgerufen am 19.08.2019]

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen