Donnerstag, 16. August 2018

Leserbriefe zu „Handy-Verbot an Frankreichs Schulen: Deutschland sollte nachziehen!“

Der Artikel Handy-Verbot an Frankreichs Schulen: Deutschland sollte nachziehen! ließ wieder einige Leser zur Tastatur greifen. Es ist interessant, auch bei dieser Debatte zu sehen, wie viele verschiedene Sichtweisen es gibt. Man darf gespannt sein, welche Erfahrungen in Frankreich mit dem Handyverbot an Schulen gemacht werden. Sicherlich sollten die Erwachsenen auch Vorbilder sein, wenn es um den Umgang mit digitalen Geräten geht. Vielen Dank an die Leser! Zusammengestellt von Moritz Müller.
mehr:
- Leserbriefe zu „Handy-Verbot an Frankreichs Schulen: Deutschland sollte nachziehen!“ (NachDenkSeiten, 16.08.2018)

Ghasni: Die Taliban sind nicht weg

Wie immer, wenn es um die Sicherheitslage in Afghanistan geht, ist der Irrtum nicht weit. Offensichtlich haben sich die afghanischen Sicherheitskräfte und ihre US-amerikanischen Unterstützer getäuscht

Am Freitag sagten sie, dass sie alles unter Kontrolle hätten. Die Taliban, sagte Lt. Col. Martin L. O’Donnell, seien in Ghasni wieder einmal bei einem Versuch gescheitert, Territorium zu gewinnen. Das Resultat seien lediglich ein paar plakative Schlagzeilen, die Aufmerksamkeit erzielen. Strategisch sei das ohne Konsequenzen (vgl. Taliban: Erst Frieden feiern mit der Bevölkerung, später angreifen?).

Wie immer, wenn es um die Sicherheitslage in Afghanistan geht, ist der Irrtum nicht weit. Vom Korrespondenten der New York Times wurde am Freitag bereits darauf hingewiesen, dass die Kämpfe in Ghasni-Stadt noch nicht beendet seien und dass die Säuberung der Stadt von den Taliban-Kämpfern eine "gewaltige Aufgabe sei" angesichts dessen, dass die Taliban Ghasni-Stadt und Umgebung seit längerer Zeit infiltriert haben.

Am heutigen Montag zeigt der afghanische TV-Sender Tolonews Bilder von Ghasni-Stadt mit brennenden Häusern, niedergebrannten Ruinen und Taliban-Kämpfer in den Straßen, angeblich aktuelle Aufnahmen. Dazu passt, dass die afghanische Regierung Verstärkung angefordert hatte, wie Reuters meldet.

Auch drei Tage, nachdem man behauptet hatte, die Kontrolle über die Stadt nach stundenlangen Kämpfen zurückerlangt zu haben, kämpfen afghanische Sicherheitskräfte, US-"Militärberater" (Special Forces) und die US-Airforce noch immer darum, Taliban-Kämpfer aus der Stadt zu vertreiben. Die Kämpfe würden nun schon vier Tagen dauern, Stille herrschte dem Reutersbericht zufolge vor allem in der Kommunikation der Kabuler Regierung.

mehr:
- Ghasni: Die Taliban sind nicht weg (Thomas Pany, Telepolis, 13.08.2018)

Uniklinik Düsseldorf: Patienten solidarisieren sich mit streikendem Klinikpersonal

Dabei wird auch das neue Gesicht der Arbeiterbewegung in Zeiten nach dem Ende der großen Fabriken deutlich: Es ist nicht mehr weiß und männlich

Seit zwei Monaten streikt das Personal der Uniklinik Düsseldorf für mehr Personal und Entlastung bei ihrer Arbeit. Hochrangige Klinikmitarbeiter haben mittlerweile in einem Offenen Brief den Ministerpräsidenten von NRW zur Vermittlung aufgefordert:

"Es berührt uns zutiefst, seit Wochen die gravierenden Folgen des Streiks für unsere Patienten hilflos erleben zu müssen", schreiben die Ärzte jetzt in dem offenen Brief. Die Notaufnahme sei zeitweise von der Notfallversorgung abgemeldet, wodurch Einschränkungen für Patienten entstehen könnten. ÄrzteZeitung


Jetzt bekommen die Streikenden auch Unterstützung von den Patienten. Auf Initiative des Geschäftsführers der Stiftung ethecon Axel Köhler-Schnura verfassten 135 ehemalige und aktuelle Klinikpatienten einen Solidaritätsaufruf mit den Streikenden.

Wir sind empört über die skandalöse Überlastung und Überforderung des Personals, über extrem mangelnde Entlohnung, über unhaltbare Arbeitsbedingungen. Wir verurteilen, dass die Leitungen der Uni Klinik und ihrer Tochter-Gesellschaften nicht dafür sorgen, dass genügend Personal zur Verfügung steht und in angemessener Sorgfalt und Qualität gearbeitet werden kann. Es ist ein Skandal, dass bei den Geschäftsführungen der Uni Klinik Düsseldorf und ihrer Tochter-Gesellschaften betriebswirtschaftliche Überlegungen - wirtschaftlichkeit, Rendite und Profit - im Zentrum stehen und nicht das Wohl der PatientInnen. Aus dem Solidaritätsbrief mit den Streikenden

mehr:
- Uniklinik Düsseldorf: Patienten solidarisieren sich mit streikendem Klinikpersonal (Peter Nowak, Telepolis, 15.08.2018)