Samstag, 13. Juni 2015

Strickmuster für Wohlstand und Reichtum

Heute mal das Patentrezept, das immer funktioniert, wie man ohne Risiko und Arbeit steinreich werden will. Ihr habt richtig gelesen. Natürlich ist da ein kleiner Haken dabei. Das funktioniert nur, wenn man schon steinreich ist. Deshalb geht die Schere auch immer weiter auseinander. Denn – altes Sprichwort – der Teufel scheißt immer auf den größten Haufen. Karl Marx hat das vornehmer ausgedrückt und mit Akkumulation des Kapitals bezeichnet, ist aber im Prinzip dasselbe.

Das Spiel wird zur Zeit in voller Länge – fast live – übertragen. Man kann sogar zwischen zwei Spielorten wählen: Entweder Athen oder Kiew. Griechenland und die Ukraine sind pleite. Die griechischen Schulden hat die öffentliche Hand (das sind die Personen, die alle vier Jahre im Herbst immer wieder gewählt werden) so quasi in unserem Auftrag von den Banken abgekauft. Das heißt, waren es noch vor Jahren die Reichen, die ihr überflüssiges Geld in griechische Staatsanleihen investiert haben und zitternd zu Merkel, Steinbrück gerannt sind, man möge doch was tun, haben diese Koniferen die Banken gerettet (to big to jail). Aus Bankenschulden wurden dann Staatsschulden (siehe Grafik) und das ganze nennt man Staatsschuldenkrise. Das war schon die erste Meisterleistung der Bankster um Ackermann und Kollegen: Die Lufthoheit über die Begriffe und Worte zu erringen.

mehr:
- Strickmuster für Wohlstand und Reichtum (AlterMannBlog, 13.05.2015)
siehe auch:
- Griechenland: Vom Euro erschlagen (Thomas Assheuer, ZEIT Online, 14.06.2015)

"Showdown in Brüssel – Letzte Chance für Tsipras?" - phoenix Runde am 10.06.2015 [44:45]

Veröffentlicht am 11.06.2015
Wie wahrscheinlich ist eine Einigung? Welche Zugeständnisse muss Tsipras machen?
Ines Arland diskutiert in der phoenix Runde u.a. mit:
- Dorothea Siems (Die Welt)
- Ralph Sina (WDR/NDR Brüssel)
- Michalis Pantelouris (Blogger)
- Friederike Spiecker (Wirtschaftswissenschaftlerin)

Hier rechnet ein Grieche gnadenlos mit den Griechen ab [3:57]

Veröffentlicht am 08.03.2015
Dass Griechenland immer tiefer in die Krise schlittert ist keine Ãœberraschung - das sagt Pana Tsoukatos, Redakteur bei der Huffington Post Deutschland. Er ist selbst Grieche und rechnet mit seinen Landsleuten gnadenlos ab.


aktualisiert am 14.06.2015

Die Abwicklung des alten Amerika

George Packer erzählt in seinem Buch "Die Abwicklung" intelligent und anschaulich vom Verfall der sozialen, politischen und ökonomischen Strukturen in den USA, die lange für Stabilität sorgten. Durch die detaillierten Langzeitbeobachtungen und die kluge Auswahl seiner Protagonisten lassen sich Entwicklungen verfolgen, die möglicherweise auch auf Deutschland zukommen.
mehr:
- Das Ende des American Dream – Die Abwicklung des alten Amerika (Zaia Alexander, Deutschlandfunk, 19.10.2014)

siehe auch:
- Stratfor prognostiziert Stabilität in USA und Zerfall von EU und Russland (SputnikNews, 25.02.2015)
- USA: Wo die Armen teurer leben (Kerstin Kohlenberg, ZEIT Online, 08.05.2015)
- Zerfallende Staaten (Telepolis)
- Neue US-Studie Amerika zerfällt - Deutschland blüht (n24, 03.12.2013)
- Auf dem Weg in eine Welt ohne USA (Thierry Meysan, Voltaire.net, 15.10.2013)
- Amerikas Globale Strategien – Europa zerfällt und braucht Amerikas Hilfe (Andrew Denison, Cicero, 06.02.2015) Andrew Denison ist Direktor von Transatlantic Networks, ein Zentrum für politische Beratung und Bildung in Königswinter.
Europäische Union / Großbritannien / USA – Gemeinschaft, Zerfall, Neuschöpfung: Die große systemische Transformation des Westens (Global Europe Anticipation Bulletin, Mai 2015)

George Packer on the present and future of the U.S. - The New Yorker Festival [54:10]

Veröffentlicht am 22.07.2014
Is America in decline? At this "Big Story" event, the New Yorker staff writer George Packer speaks with the magazine’s features director, Daniel Zalewski, about the country’s tumultuous present and its uncertain future.
Still haven’t subscribed to The New Yorker on YouTube? ►► http://bit.ly/newyorkeryoutubesub
George Packer: A Rise of American Demagogues? [4:19]

Veröffentlicht am 08.07.2013
"New Yorker" writer George Packer says the rejection of elites by the Tea Party and Occupy Wall Street has meant more influence for demagogues like Sarah Palin or Glenn Beck. But he doubts this will have a dangerous effect on American society.  

June 6, 2013. For complete audio and transcript, go to:
http://www.carnegiecouncil.org/studio...

Krieg und Chaos

Die kriegerischen Konflikte in der Welt nehmen zu. Das war vor einhundert Jahren und in den 1930er Jahren ebenfalls so. Es folgten der Erste und der Zweite Weltkrieg. Leben wir gerade wieder in einer solchen Zeit, die mit dem nächsten großen Krieg schwanger geht?

Pepe Escobar, international viel gelesener Kolumnist der Asia Times Online (Sitz Hongkong), hat jüngst für eine Artikel-Überschrift „Crime and punishment“ benutzt. Das ist der englische Titel jenes Dostejewski-Romans, der auf Deutsch unter „Schuld und Sühne“ bekannt ist. Die wörtliche Übersetzung des englischen Titels lautet „Verbrechen und Strafe“ – eine Wortwahl, für die sich auch Swetlana Geier bei ihrer Neuübersetzung des Romans entschieden hatte.

Der Verweis auf den Dostejewski-Titel ist wichtig, um zu verstehen, was Escobar in seinem Text assoziiert: „Crime (Israel) and punishment (Russia)“. Dargestellt und kritisiert wird die westliche Politik gegenüber diesen beiden Staaten in Bezug auf die zwei gegenwärtig zugespitztesten internationalen Konflikte: Gaza und Ostukraine. Da das westliche Bemühen, Druck auszuüben, von Benjamin Netanjahu ignoriert wird, werfen die führenden Politiker des Westens Gaza auf den Müll und sanktionieren stattdessen Russland. Nicht einmal Hollywood würde auf einen solchen Plot kommen: Israel kommt mit seinem völkerrechtswidrigen, vorsätzlichen Massenmord an Zivilpersonen durch, während Russland ein Massenverbrechen an Zivilpersonen, der Abschuss des malaysischen Zivilflugzeuges, angehängt wird. Moskau hat seine Belege für jene Vorgänge öffentlich vorgelegt, während die USA bisher nicht einen Beweis für eine russische Schuld an dem Flugzeugabschuss beigebracht haben, trotz NSA, US-Flotteneinheiten im Schwarzen Meer, Satellitenaufklärung und CIA. Nur die US-Versicherung: „Wir wissen es. Ihr müsst uns glauben!“ – Was sich schon seit sechzig Jahren stets als Lüge erwiesen hat. Die gesamte „Russland-Politik“ der Obama-Administration reduziert sich nur noch auf: Sanktionen, Sanktionen, Sanktionen! Am Ende nennt Escobar die USA das „Empire des Chaos“ – mit einer Politik, deren Ziel es ist, die EU und Russland gegeneinander in Stellung zu bringen.

mehr:
- Krieg und Chaos (Erhard Crome, Das Blättchen, 06.08.2014, gefunden im Lnks.net)
Zitat:
Heute sind die westlichen Truppen zwar in der Lage, Länder zusammenzubomben, Regime zu stürzen, politische und gesellschaftliche Infrastrukturen zu zerstören, aber am Ende hinterlassen sie „gescheiterte Staaten“, in denen es auch für das eigene Kapital kaum noch etwas zu holen gibt. Gleichzeitig nimmt die Zahl der regionalen Konflikte immer weiter zu, sie fließen gleichsam ineinander, wie Tintenkleckse auf einem Löschblatt. Die Gesamtsituation im Nahen und Mittleren Osten und in Afrika wird unübersichtlicher und unbeherrschbarer.
siehe auch:
- Crime (Israel) and punishment (Russia) (Pepe Escobar, Asia Times Online, 30.07.2014)
- Empire of Chaos (Pepe Escobar, Artikelsammlung, Asia Times)
- Eurasian Integration vs. the Empire of Chaos (Pepe Escobar, TomDispatch, 16.12.2014)
- Verlogene Argumente der "Koalition der Willigen" (Norman Paech, Neues Deutschland, 22.03.2011, gefunden bei AG Friedensforschung) 
Seit dem Wochenende greifen mehrere NATO-Staaten Libyen mit Bombern und Marschflugkörpern an. Sie berufen sich dabei auf die Resolution 1973 des UN-Sicherheitsrates. Zu recht? Über völkerrechtliche Aspekte des Krieges gegen Libyen sprach mit Norman Paech (Jahrgang 1938), emeritierter Professor für Öffentliches Recht und ehemaliger außenpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion der LINKEN, für Neues Deutschland (ND) Roland Etzel.
- Luftbeben und Duftdoping (Nils Marquardt, Freitag-Community, 10.07.2013)
Gestern Abend widmete sich die von Ranga Yogeshwar moderierte Wissenschaftssendung Quarks & Co den intrikaten Methoden der Werbung. Unter dem Motto Wie wir verführt werden war dabei auch ein Beitrag zum Duftmarketing der Deutschen Bahn zu sehen. In einer mehrmonatigen Testreihe zwischen 2011 und 2012 hatte diese nämlich vereinzelt Waggons mit manipulierten Klimaanlagen eingesetzt. Zusätzlich montierte Kartuschen konnten so ein leichtes Odeur aus Jasmin-, Veilchen-, Rosenholz- und Moschus-Noten in die sonst eher ausgedünstete Atmosphäre des Abteils verströmen. Die Wirkung dieses Experiments war gleichermaßen unterschwellig wie effektiv. Die hauchzart parfümierten Fahrgäste zeigten im Vergleich nämlich nicht nur eine erhöhte Zufriedenheit, sondern waren auch eher bereit der Bahn Verspätungen oder Überfüllungen zu verzeihen. Die leicht bittere Note an der Sache blieb jedoch, dass die Passagiere die olfaktorische Marketingoffensive weder bewusst wahrnahmen noch darüber informiert wurden.
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Vom Irr- und Widersinn des Krieges in Afghanistan

Eine Milchmädchenrechnung für Pazifisten
Der Krieg in Afghanistan hat die International Security Assistance Force (ISAF) und die USA zwischen 2003 bis 2014 gut eine Billion Dollar gekostet. Mehrere hundert Milliarden Dollar an Kosten werden noch nachkommen. Auf jeden Fall lässt sich festhalten: Über eine Billion Dollar sind in den Afghanistankrieg investiert worden. Man muss sich das genau vor Augen führen: Die Steuerzahler aller ISAF-Staaten mussten über eine Billion US-Dollar bereitstellen, damit ihre Truppen rund zwölf Jahre in Afghanistan Krieg führen konnten. Diesen gigantischen Betrag hätte man auch vernünftiger für sinnvollere Zwecke verwenden können.

Um sich das ganze Ausmaß der Vergeudung vor Augen zu führen, sollte man sich die unvorstellbare Zahl mit zwölf Nullen vorstellbar machen; denn es fällt den meisten Menschen schwer, sich eine genaue Vorstellung von der wahren Größenordnung zu machen. Wenn alle deutschen Arbeitnehmer ihr Jahreseinkommen zusammenlegen würden, kämen sie gerade mal auf knapp eine Billion. Alle Beschäftigten in Deutschland brauchen ein volles Jahr, um den Betrag zu erarbeiten, den die Isaf-Truppen am Hindukusch in den Wüstensand geknallt haben.

Wenn man den größten amerikanischen Geldschein, die 100-Dollarnote nimmt und eine Million davon auf einen Stapel legt, dann bekommt man einen Stapel von einem Meter Höhe. Eine Milliarde Dollar bildet bereits einen Stapel von einem Kilometer Höhe. Das ist einfach eine ganz andere Größenordnung. Und eine Billion Dollar würden sich zu einem Riesenstapel von 1.000 Kilometern auftürmen. Genug, um die Strecke von Kopenhagen nach Zürich - einmal quer durch Europa - mit 100-Dollarscheinen zu pflastern. Das sind die Steuergelder, die die Isaf-Truppen in Afghanistan bisher verpulvert haben. Für den Betrag könnte man ganz Afghanistan kaufen und hätte noch eine Menge übrig zum Leben.

mehr:
- Vom Irr- und Widersinn des Krieges in Afghanistan (Wolfgang Koschnik, Telepolis, 13.06.2015)
Zitat:
Die Isaf-Truppen haben in Afghanistan also in zwölf Jahren 50mal so viel Geld verballert, wie alle Afghanen in einem Jahr erwirtschaften. Kein Wunder, dass die Afghanen die Westmächte durchaus mit einem gesunden Misstrauen betrachten.
siehe auch:
- Eine politisch falsche Entscheidung (Katrin Brand, NDR)

Gentechnik: Opt-out auf Bundesebene?

Neue Rechtsgutachten erörtern die Möglichkeiten bundesweiter Anbauverbote


In Zusammenhang mit zwei neuen Rechtsgutachten zum Thema Gentechnik-Anbauverbote (Opt-out Regelung) fordert der Bio-Branchenverband "Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft" deutschlandweite Anbauverbote. Agrarminister Christian Schmidt (CSU) hingegen favorisiert einzelne Länderlösungen, da diese rechtlich besser abzusichern wären.

"Für Landwirtschaftsminister Christian Schmidt ist der Weg zu rechtssicheren bundesweiten Gentechnik-Anbauverboten mit den Gutachten geebnet", argumentiert BÖLW-Vorsitzender Felix Prinz zu Löwenstein in einer Presseaussendung unter Bezugnahme auf zwei umfassende Rechtsgutachten die vom Umweltbundesministerium in Auftrag gegeben worden waren.

Die sogenannte Opt-out-Regelung wurde im Januar 2015 - nach Jahren des Ringens - auf EU-Ebene beschlossen und soll Verbote in den einzelnen Mitgliedsstaaten erleichtern. Die Regelung wurde teilweise als "Befreiungsschlag" gewertet, zumal bislang Anbauverbote nur dann möglich waren, wenn Länder aktuelle Studien einreichten, die Umwelt- oder Gesundheitsgefahren aufzeigten. Gentech-Kritiker befürchten allerdings einen "Flickenteppich" in der europäischen Landwirtschaft. So zitiert das Portal Keine-gentechnik.de beispielsweise den EU-Abgeordneten Martin Häusling (Grüne), der von "einem trojanischen Pferd" sprach:

Diese Regeln werden den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen in der EU leichter machen und zu einem europäischen Flickenteppich bei der Zulassung von gentechnisch veränderten Pflanzen führen, in einem Land mit, in einem Land ohne Gentechnik. Das birgt die Gefahr einer weiteren Ausbreitung von gentechnisch verändertem Material etwa auf dem Transportweg durch EU-Länder, die sich klar gegen diese Agrartechnologie ausgesprochen haben.

mehr:
- Gentechnik: Opt-out auf Bundesebene? (Brigitte Zarzer, Telepolis, 12.06.2015)

NSA-Affäre: Merkels Krisenmanagement ist außer Kontrolle

Immer wieder tauchen in der NSA-Affäre pikante Details auf. Das Kanzleramt kann über diese Krise keine Kontrolle haben. Es weiß nämlich nicht, wo in diesem Skandal die nächsten Sprengfallen lauern.

Die kurze Verschnaufpause ist vorbei. Erneut ist die NSA-Affäre der Bundeskanzlerin vor die Füße geknallt. Seit fast zwei Jahren wird Angela Merkels Kanzleramt das Thema nicht los. Vielmehr noch: Sie selbst rückt dabei immer mehr in den Fokus. Und vieles deutet darauf hin, dass der politisch-nachrichtendienstliche Komplex noch voller Sprengfallen ist.

Erst in der vergangenen Woche hatte der Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND) die Verantwortung für zwei brisante Fehler übernommen. Bei seiner Befragung im Untersuchungsausschuss des Bundestags erklärte Gerhard Schindler, dass der Fund der eingespeisten NSA-Suchwörter innerhalb des Dienstes nach oben hätte gemeldet werden müssen. Außerdem nahm er die Bundesregierung gegen den Vorwurf der Lüge in Bezug auf ein Antispionageabkommen mit den USA in Schutz. Schindler sagte den Abgeordneten, er habe den damaligen Kanzleramtschef Ronald Pofalla über ein Angebot von amerikanischer Seite informiert.

Schindler hatte seiner Aufsichtsbehörde damit Luft verschafft. Der Opposition blieb ein paar Tage lang nichts anderes, als sich am Auslandsnachrichtendienst abzuarbeiten. Doch nun ist die NSA-Affäre zurück.

mehr:
- NSA-Affäre: Merkels Krisenmanagement ist außer Kontrolle (Die Welt, 28.05.2015)
siehe auch:
- "Die Große Koalition blockiert die Aufklärung wesentlich" (Harald Neuber, Telepolis, 12.06.2015)

Geisterspiel mit Hakenkreuz

Nach dem Geisterspiel in Split drohen dem kroatischen Fußballverband wegen eines in den Rasen eingebrannten Hakenkreuzes erneut Konsequenzen. Sogar der Ausschluss von der EM 2016 ist möglich.

Sie sind unbelehrbar. Nachdem kroatische Fans bereits Ende März bei der Partie gegen Norwegen aufgrund von rassistischen Gesängen negativ aufgefallen waren und das EM-Qualifikationsspiel ihrer Nationalmannschaft gegen Italien deshalb am Freitagabend auf Anordnung des europäischen Fußballverbandes Uefa unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden musste, gibt es einen neuen Eklat.

Beim 1:1 in Split war ein Hakenkreuz auf dem Rasen des Stadions zu erkennen. Mitarbeiter versuchten in der Halbzeit erfolglos, das Symbol zu entfernen. Der neuerliche Vorfall wird nun ein Nachspiel für die Kroaten haben. Noch ist aber unklar, wer hinter dem Eklat steckt. Die Italiener hatten den Vorfall umgehend der Uefa gemeldet. Der italienische Verband FIGC reagierte empört. "Es handelt sich um eine schandhafte Geste, wir werden beim kroatischen Verband protestieren", sagte FIGC-Präsident Carlo Tavecchio.

Skandal bei der EM-Qualifikation in Kroatien: Als das Flutlicht anging, 
wurde das Hakenkreuz auf dem Rasen des Stadions in Split sichtbar
[Foto: AFP/Getty Images ]
mehr:
- Hakenkreuz-Skandal bei Kroatien gegen Italien (Die Welt, 13.06.2015)

Mein Kommentar: Kommt alle her zu uns in die EU, wir werden Euch integrieren!

Benjamin I. Page: "In den USA regiert nicht die Mehrheit!"

Fünf Fragen an Benjamin I. Page über "Eliten, Interessensgruppen und Durchschnittsbürger"

Ihre Studie zur US-Politik erscheint erst im Herbst. Schon heute wird sie als „historisch" gefeiert. Vergangene Woche argumentierten Sie in der Daily Show, dass die Präferenzen der Bürger kaum Einfluss auf US-Politik haben. Wie kommen Sie zu diesem Ergebnis?
Mein Kollege Marty Gilens aus Princeton und seine Mitarbeiter haben zehn Jahre damit zugebracht, einen einzigartigen Datensatz aus 1.779 Fällen von Politikgestaltung zusammenzustellen. Zu jedem Fall sammelten sie umfassende Informationen über die Präferenzen durchschnittlicher und wohlhabender Amerikaner und verglichen diesen Datensatz mit den Positionen von organisierten Interessensgruppen. Im Anschluss analysierten wir die tatsächlichen Politikergebnisse, um den Einfluss der Interessensgruppen zu beurteilen. Es war nicht einfach, die Existenz oder die Abwesenheit einer Politikveränderung für jeden der 1.779 unterschiedlichen Fälle zu messen. Gilens und sein Team verbrachten Stunden damit, Presseberichte, Regierungsdaten, Parlamentspublikationen, akademische Papiere und Ähnliches auszuwerten. Unsere Ergebnisse zeigen: In den USA regiert nicht die Mehrheit.
Durch die Analyse dieser Politikfälle fanden wir Erstaunliches heraus: Sogar überwältigend große öffentliche Mehrheiten von bis zu 80 Prozent der Bevölkerung für eine Politikveränderung schaffen es nur in 43 Prozent der Fälle, einen Politikwechsel herbeizuführen. Bei knapperen Mehrheiten gelang dies sogar nur in 30 Prozent der Fälle.
Die Daten zeigen, dass der Normalbürger wenig oder keinen eigenständigen Einfluss auf die Politik haben. Das sind besorgniserregende Neuigkeiten für die Befürworter einer „Volksdemokratie“, die fordern, dass Regierungen primär oder ausschließlich auf die Politikpräferenzen ihrer Bürger hören sollten. Unsere Ergebnisse zeigen: In den USA regiert nicht die Mehrheit - zumindest nicht im kausalen Sinn, dass sie tatsächlich Politikresultate bestimmt.

Wenn die Mehrheit nicht regiert, wer tut das dann?

Größtenteils wohlhabende Amerikaner, Unternehmen und geschäftlich orientierte Interessensgruppen. Unsere Untersuchung zeigt, dass die wirtschaftlichen Eliten und Gruppen, die die Interessen der Wirtschaftsunternehmen repräsentieren, einen erheblichen eigenständige Einfluss auf die Politik der U.S.-Regierung haben.
Die Ergebnisse stützen die Theorien der Dominanz einer Wirtschaftselite (Economic Elite Domination) und des Parteiischen Pluralismus (Biased Pluralism). Im Gegensatz dazu beschreiben die Theorien der Mehrheitswahldemokratie oder des Mehrheitspluralismus den Prozess der Politikformulierung heutzutage nicht adäquat.
Natürlich ist die Tatsache, dass Interessengruppen einen wesentlichen Einfluss haben, per se nicht neu. Unsere Ergebnisse sind jedoch bemerkenswert, da bisher nur wenige Untersuchungen in der Lage waren, das tatsächliche Ausmaß des Einflusses von Interessensgruppen zu berechnen. Im Vergleich tendiert der Einfluss des Durchschnittsbürgers auf ein statistisch unbedeutendes „Nahe-Null“ Niveau.

mehr:
- "In den USA regiert nicht die Mehrheit!" (Internationale Politik und Gesellschaft)
siehe auch:
- Testing Theories of American Politics: Elites, Interest Groups, and Average Citizens (Martin Gilens, Benjamin Page, Cambridge Journals, September 2014)
- Democracy and the Policy Preferences of Wealthy Americans (Benjamin I. Page, Larry M. Bartels, and Jason Seawright, Weinberg College of Arts & Science No 1/1/2013)
- Princeton Study: U.S. No Longer An Actual Democracy (TalkingPointsMemo, 18.04.2014)
Zitat:
researchers Martin Gilens and Benjamin I. Page argue that over the past few decades America's political system has slowly transformed from a democracy into an oligarchy, where wealthy elites wield most power.
Using data drawn from over 1,800 different policy initiatives from 1981 to 2002, the two conclude that rich, well-connected individuals on the political scene now steer the direction of the country, regardless of or even against the will of the majority of voters.
[…] "Ordinary citizens," they write, "might often be observed to 'win' (that is, to get their preferred policy outcomes) even if they had no independent effect whatsoever on policy making, if elites (with whom they often agree) actually prevail."
Conversation with Professor Benjamin Page at Demos Pt. 1 [1:52]

Veröffentlicht am 12.04.2013
http://www.demos.org Demos Policy Analyst Mijin Cha sits down with Northwestern University Professor Benjamin Page to discuss his recent study on the policy preferences and political participation levels of the wealthy in the United States.

Read the Demos study Stacked Deck: http://demos.io/stacked-deck
Read Page's study in Perspectives On Politics: http://demos.io/170V2DJ

- The Silver Lining to Our Oligarchy (Boer Deng, Weigel Reporting, 24.04.2014)
- Class War? – What Americans really think about economical Inequality (University of Chicago, 2009, PDF) 
- Effects of Public Opinion on Policy (Benjamin I. Page, Robert Y. Shapiro, American Political Science Review, März 1983, PDF) 
- Testing Theories of American Politics: Elites, Interest Groups, and Average Citizens (Martin Gilens, Benjamin I. Page, American Political Science Association, 2014, PDF)
- "Die Welt wird von Aliens regiert" (Die Welt, Richard Herzinger, 16.01.2014)
Eine iranische Nachrichtenagentur ist sich sicher, dass Außerirdische seit 1945 die Geschicke der Weltpolitik lenken. Die Beweise soll Edward Snowden dem russischen Geheimdienst gesteckt haben.
- Study: US is an oligarchy, not a democracy (BBC News, 17.04.2014)
folgende Meldung konnte ich mir nicht verkneifen:
- CPAC: Scott Walker compares US union protesters to IS (BBC News, 17.04.2014)
mein Kommentar:
mein Fazit nach eineinhalb Jahren Beschäftigung mit der Ukraine-Krise:
Die mediale Berieselung und die materielle Versorgung der West-Bevölkerung funktionieren besser als die im Osten Europas. Und so lange ich noch die Wahl habe:
Die


ist mir lieber als der:

======================== Ich zitiere mich selbst: (Deutschland hat Merkel verdient oder Wahlkampf im Pädophilie-Gulli, Post, 19.09.2013)

Wir haben am nächsten Wochenende die Wahl zwischen einer Kanzlerin, von der wir nicht wissen, wo sie steht und was sie will und einem Kanzlerkandidaten, der, nach seinem Verhältnis zu den Medien gefragt, den Mut hat, den Stinkefinger zu zeigen. Wir haben Medien, die sich nicht entblöden, zu fragen, ob Steinbrück damit den Wähler beleidigt und eine FDP-Type, die meint, dieser Mann habe nicht das Format für das Amt des Bundeskanzlers, weil er sich nicht unter Kontrolle habe.
Günther Jauch, Endpurt im Wahlkampf – Wer kann jetzt noch punkten (00:14, Mediathek, Das Erste)
Und wir haben ein Volk, dem die konturlose Angela lieber ist als ein Mann mit Ecken und Kanten:
Deutschland hat Angela verdient.

Vielleicht liege ich ja völlig falsch. Vielleicht wollen die Menschen keine andere Gesellschaft, vielleicht wollen sie einfach nur ein Auto:
Die Meinung der Arbeiter über Studenten der 68er-Bewegung {0:42}

Am 21.08.2012 veröffentlicht 
Nihilistible
Gegen-Sozialismus.jimdo.com http://gegen-sozialismus.jimdo.com

Zitat:
»Irgendwie wollten die Arbeiter nicht das richtige Klassenbewußtsein eintwickeln. Vielleicht wollten sie lieber einen Opel Kadett…«
========================


- Wer regiert Amerika? (World Socialist Website, 13.06.2013)
Zitat:
Während Obama die Programme der NSA verteidigte, charakterisierte er die Berichte der Medien als „Panikmache“ und die umfassende staatliche Überwachung der Bevölkerung als „geringfügigen Verstoß“ gegen die Bill of Rights. Das zeigt, dass er jedes Konzept von demokratischen Rechten fallen gelassen hat. Dieser ehemalige Professor für Verfassungsrecht vertritt die Perspektive einer herrschenden Klasse, die jede ernsthafte Verbindung zum rechtlichen Grundgerüst, auf dem die USA aufgebaut wurden, verloren hat.

Obama regiert ein Land, dessen Präsident einseitig die außergerichtliche Ermordung von Menschen auf der ganzen Welt anordnen kann, auch von amerikanischen Staatsbürgern – und dies tut; ein Land, in dem ganze Städte, wie Boston, praktisch unter Kriegsrecht gestellt werde können; in dem die Regierung die Telefondaten und E-Mails von investigativen Journalisten anfordert; in dem diejenigen, die, wie Bradley Manning, amerikanische Kriegsverbrechen aufdecken, gefoltert und wegen Verrat angeklagt werden; und in dem der Präsident angebliche Terroristen auf unbestimmte Zeit und ohne Prozess in Militärgefängnisse stecken kann. Die heimliche Zusammenarbeit des Militärs, der Geheimdienste und der nationalen Sicherheitsbehörden mit den Großkonzernen bei der systematischen und rechtswidrigen Überwachung der amerikanischen Bevölkerung zeigt, wer in den USA wirklich die Macht hat. Telekommunikationsunternehmen wie AT&T, Verizon und Sprint, Internetunternehmen wie Google, Microsoft, Facebook und Twitter gewähren dem Militär, dem FBI und der CIA Zugang zu den Daten von hunderten Millionen Menschen, die diese staatlichen Behörden rechtlich nicht besitzen dürfen.

Der Kongress und die beiden großen Parteien winken die Entscheidungen der Vereinigung aus Militär, Geheimdiensten und der Wall Street durch, die das Land tatsächlich regiert. Die sogenannte „vierte Gewalt“ – die Massenmedien – agieren schamlos als Werkzeug dieser herrschenden Troika.

Die Feigheit und Doppelzüngigkeit des Kongresses, vor allem der Demokraten, und die Unterwürfigkeit der Medien, die sich in der Reaktion auf die Enthüllung der Überwachungsprogramme zeigte, ermutigen das Militär und die Geheimdienste, beim Aufbau ihrer Diktatur noch weiter zu gehen. Der demokratische Senator Mark Udall, der als der „heftigste“ Kritiker des Überwachungsprogramms dargestellt wurde, versicherte am Anfang eines Interviews in der CNN-Sendung „State of the Union“ am Sonntag seine Unterstützung für den „Krieg gegen den Terror“ und verurteilte die Enthüllung von vertraulichen Informationen.

Keine einzige größere Zeitung oder Medium forderte ein Ende der Überwachung, die Abschaffung der NSA, Verfahren gegen die Verantwortlichen für die illegale Überwachung oder Obamas Amtsenthebung, obwohl dessen Verbrechen, Fehlverhalten und Verstöße gegen die Verfassung alles, was Nixon getan hat, in den Schatten stellen. Die New York Times veröffentlichte am Samstag auf ihrer ersten Seite einen Artikel mit der Überschrift „Datensammlung wird als wichtig im Kampf gegen Terror bezeichnet.“ Ehemalige Geheimdienstler verteidigten in dem Artikel die Überwachungsprogramme, ohne dass es daran Kritik gab.
- Kongresswahlen in den USA – Einsamer Obama (Süddeutsche Zeitung, 10.10.2014)
siehe auch:
- "Die Welt wird von Aliens regiert" (Die Welt, 16.01.2014)
Eine iranische Nachrichtenagentur ist sich sicher, dass Außerirdische seit 1945 die Geschicke der Weltpolitik lenken. Die Beweise soll Edward Snowden dem russischen Geheimdienst gesteckt haben.
Rezension: Mark Leibovich 2014: Politzirkus Washington. Wer regiert eigentlich die Welt? – Realität statt Fiktion – Gekaufte Politik in den USA (Nachdenkseiten, 06.05.2015)
- Wer regiert Amerika? (14.06.2013)
- Wer Regiert Die Welt Wirklich? (Mujahid Kamran, EuropNews, 24.02.2012)
- Wer reagiert die USA? (Heinrich Oberreuter, in: Dirk Berg-Schlosser et al. [Hg.], Politikwissenschaftliche Spiegelungen: Ideendiskurs, Institutionelle Fragen, Politische Kultur und Sprache, Springer, 1998, bei GoogleBooks)

VOLKER PiSPERS - U.S.A. [44:08]

Hochgeladen am 07.12.2011
bis neulich ((2oo4)) .
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ps: bin nicht der übersetzter;
inzwischen weiß ich nicht mehr wer sich die ganze mühe gegeben hat
..respekt meinerseits

mein Kommentar:
Den Leuten ist es einfach nur egal… (so lange sie auf ein Auto hoffen können), Angela Merkel hat sich zum Katalysator der US-amerikanischen Weltsicht entwickelt: es hat ja sowieso keinen Zweck…


Amerika, die kaputte Demokratie

«Gewaltentrennung» nennen wir das Prinzip einer Demokratie, Regierung, Gesetzgebung und Rechtsprechung auf verschiedene Institutionen zu verteilen.

Wie so oft haben die Amerikaner einen eleganteren Begriff parat: Checks and Balances. Die drei Gewalten im Staat halten sich gegenseitig in Schach und schaffen so ein Gleichgewicht, das Machtanhäufungen verunmöglicht.

Was aber, wenn die Checks and Balances zu einer gegenseitigen Blockade führen? Der Entstehung einer Diktatur vorzubeugen, ist eine super Sache, doch die primäre Aufgabe staatlicher Institutionen ist es, gemeinsam das Land voranzubringen: Gesetze verbessern, Infrastruktur modernisieren, Handelsabkommen abschliessen. Dazu braucht es Kompromisse. Wenn Checks and Balances diese verhindern, dann ist das nicht im Sinne des Erfinders.

Genau an diesem Punkt scheinen die USA aber angekommen zu sein. Gut zusammengearbeitet haben Präsident Obama und das Parlament noch nie. Doch was sich derzeit in Washington abspielt, stellt einen neuen völlerschen Tiefpunkt dar.

Republikaner sabotieren den eigenen Präsidenten
Der republikanische Vorsitzende der Grossen Kammer John Boehner lädt den israelischen Regierungschef ein, im Kapitol zu sprechen. Ohne den Präsidenten davon zu unterrichten. Benjamin Netanjahu nimmt an und nutzt die Redezeit, um Obama für seine Atomverhandlungen mit dem Iran zu kritisieren. Die Anwesenden huldigen dem fremden Politiker mit 23 Standing Ovations.

Versuchen wir, die Episode auf Schweizer Verhältnisse zu übertragen: Stéphane Rossini, Präsident des Nationalrats, lädt Jean-Claude Juncker, Präsident der EU-Kommission, nach Bern ein. Ohne den Bundesrat davon zu unterrichten. Juncker spricht über eine Stunde vor der Bundesversammlung, kritisiert die Europapolitik der Schweiz und erhält tosenden Beifall. Unvorstellbar. Ungeheuerlich. Abgründig.

Eine knappe Woche nach der Netanjahu-Rede der nächste Hammer: 47 republikanische Senatoren unterzeichnen einen offenen Brief an den Iran. Das Schreiben schafft das unwahrscheinliche Kunststück, sowohl Obama als auch die iranische Führung zu beleidigen: Sollte der Präsident es wagen, am Kongress vorbei ein Abkommen zu unterzeichnen, könnte es sein Nachfolger im Weissen Haus einfach wieder kippen, heisst es dort. Ausserdem wird suggeriert, die iranische Führung sei ignorant und verstehe das politische System der USA nicht.

mehr:
- Amerika, die kaputte Demokratie (Kian Ramezani, watson.ch, 16.03.2015)
Zitat:
«Amerikas Demokratie wird zusammenbrechen», prophezeit der renommierte Journalist Matthew Yglesias auf dem Online-Portal Vox. Zu gross seien die inhärenten Widersprüche des Präsidialsystems, in der das Parlament nicht den Regierungschef wählt. «Unsere einzige Hoffnung ist, dass wenn die Verfassungskrise wirklich da ist, die Amerikaner ein besseres System schaffen», schliesst Yglesias.