Mittwoch, 21. Oktober 2020

Black Panthers

Kritisiert, bewundert und gefürchtet: Die Black Panther Party, gegründet im Kalifornien des Jahres 1967, sagte Rassismus und Unterdrückung den gewaltsamen Kampf an. Die zweiteilige Doku blickt hinter die Kulissen der legendären Gruppierung. Die erste Folge zeigt, wie sich die Black Panther Party formierte und die afroamerikanische Community zur Selbstverteidigung aufrief.

Als in den 1960er Jahren der Schlachtruf „Black Power“ immer mehr Resonanz gewann, formierte sich die Black Panther Party als militante Gruppierung der Bürgerrechtsbewegung. Die Dokumentation zeigt anhand von Interviews mit den Gründungsmitgliedern, was die Black Panthers von anderen Protestbewegungen der damaligen Zeit unterschied. Archivbilder rufen den einzigartigen Kleidungsstil der „schwarzen Panther“ in Erinnerung: schwarze Sonnenbrille, Lederjacke, soldatischer Schritt und eine ausladende Afrofrisur, die zu verkünden schien – „Black is beautiful!“. Rhetorisch inspiriert wurde die Bewegung durch die separatistischen Statements von Malcolm X, der die weiße Vormachtstellung anprangerte und sich seiner Rolle in der Geschichte durchaus bewusst war. Die Black Panthers demonstrierten gegen die willkürlichen Verhaftungen in den Schwarzenvierteln und stellten politische Forderungen, wie etwa das Recht auf Beschäftigung, Bildung und würdiges Wohnen. Als nordstaatliches Pendant zur Bürgerrechtsbewegung in den Südstaaten stellten sie auch das kapitalistische System an sich infrage. Ihre Devise: Damit jeder Schwarze im Land frei sein kann, muss sich das ganze System verändern. Die Black Panther Party faszinierte zeitgenössische Intellektuelle wie den jungen Schriftsteller Eldridge Cleaver und wurde auf den studentischen Campussen als revolutionäre Avantgarde gehandelt. Nach der Ermordung von Martin Luther King und mehreren blutigen Auseinandersetzungen mit der Polizei und dem FBI radikalisierte sich die Bewegung jedoch zunehmend.
mehr:
- Black Panthers (arte-Mediathek, 13.10.2020, verfügbar bis 14.10.2021)
siehe auch:
- xxx (Post, )
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Fundgrube – „Was mich am Fernsehen stört“ - Loriot 1979

„Was mich am Fernsehen stört“ - Loriot 1979 {2:32}

Gunnar Kaiser  
Am 19.10.2020 veröffentlicht 
Text und Links: YouTube
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siehe auch:

Thomas Berthold – Ein Fußballweltmeister mit Courage

Thomas Berthold – Ein Fußballweltmeister mit Courage {1:18:38}

kenfm@tcode.kenfm.de  
Am 18.10.2020 veröffentlicht 
Thomas Berthold, der Fußballweltmeister von 1990, war schon immer jemand, der seinen Mund aufgemacht hat. Jetzt gehört er zu den ganz wenigen Prominenten, die sich kritisch in der Corona-Krise äußern. Er ist ein Idol für Generationen von Fußballbegeisterten und von daher ist dies ein historisches und wichtiges Interview.
Thomas Berthold ist ein Insider, der viele Strukturen durchschauen kann, weil er mit ihnen erfolgreich geworden ist. Die meisten Sportler, Musiker und Künstler halten sich jedoch zurück, weil sie genau wissen, dass der Mainstream nicht verzeiht und trotzdem bröckelt inzwischen die „Omertà“ des Schweigens. Nach und nach kommen die Mutigen zum Vorschein, wie Michael Wendler, Dieter Hallervorden, Nena, Xavier Naidoo oder der Basketballspieler Joshiko Saibou und seine Freundin Alexandra Wester.
Es besteht große Hoffnung, dass es in den nächsten Monaten noch viel mehr werden und dass der Bann der Sprach- und Tatenlosigkeit gebrochen wird. Thomas Berthold geht mit einem großen Beispiel voran, für eine demokratische Meinungsfreiheit ohne Angst.
Das Team von Kai Stuht bedankt sich ganz herzlich bei Euch.
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Hinter der Angst verschwindet das Leben


Entsetzen über Bilder aus Intensivstationen? So sieht es auf jeder aus! Virengefahr auf Oberflächen? Nur bei völliger Dunkelheit!

Red. Chirurg und Publizist Bernd Hontschik ist gelegentlicher Gastautor von Infosperber.

Religionskriege wegen Masken

Auf meinem Schreibtisch türmt sich ein Berg auf wie noch nie, ein riesiger Stapel Papier, Dokumente, Kolumnen, Stellungnahmen, Features, Kommentare, wissenschaftliche Artikel, Tabellen und Grafiken. So riesig der Stapel, so einzig das Thema: Corona. Alles ist gesagt, zu jeder nur erdenklichen Fragestellung, zu jedem möglichen und tatsächlichen Problem, mit dem dieses Virus unsere Gesellschaft konfrontiert. Und zu jedem Problem gibt es die gegensätzlichsten Auffassungen, was wieder neue Probleme verursacht.

Nehmen wir zum Beispiel die Masken. Für die einen sind sie ein Hindernis für Erreger, verschieden gut und wirksam je nach Qualität der Maske, selbstverständlicher Teil eines Schutzkonzepts. Für die anderen sind sie entwürdigend, behindernd, ganz und gar sinnlos, ineffektiv gegen das Virus, stattdessen geradezu infektionsfördernd, ja sogar von Todesfällen durch die Atemmasken ist im Netz zu lesen. Ich staune. Vierzig Jahre lang habe ich tagaus, tagein mit Masken gearbeitet, im OP, auf Intensivstation, in der Notfallambulanz und in meiner Praxis. Zwar habe ich in all den Jahren keine Lösung für das Problem der beschlagenen Brille gefunden. Lästig ist das. Aber dass man mit Atemmasken Religionskriege entfesseln kann, das verblüfft mich schon. Für die Masken gilt jedoch wie für alle anderen Fragen: Es ist alles gesagt. Dazu kann ich nichts Neues beitragen.

Ich kann aber berichten, was mich bewegt: Überall ist Angst. Wir möchten ins Kino gehen, rufen Freunde an: Nein, ins Kino möchten sie nicht mit uns gehen, davor haben sie Angst. Wir gehen ins Theater. Wir wundern uns, wie leicht wir Karten bekommen. Sind denn nicht viele Sitzplätze gesperrt, wegen des gebotenen Abstands? Im Zuschauerraum sehen wir dann, dass von den wenigen erlaubten Sitzplätzen viele nicht besetzt sind. Man traut sich nicht ins Theater: Angst. Andere Bekannte lassen bis heute ihre Putzfrau nicht mehr in die Wohnung. Überall Angst.
mehr:
- Hinter der Angst verschwindet das Leben (Bernd Hontschik, Info-Sperber, 21.10.2020)
siehe auch:
Keinen Bock mehr auf Coronazahlen (Post, 20.10.2020)
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Zahlreiche Zeugen sagen zugunsten von Julian Assange aus

Das Verfahren zur Auslieferung des WikiLeak-Gründers hat in den grossen Medien kein grosses Echo gefunden.

Anfang Oktober endete in London die Auslieferungsanhörung gegen den WikiLeaks-Gründer Julian Assange. Zahlreiche Juristen, Journalisten, Informatiker, Bürgerrechtler und weitere Personen sagten als Zeugen zugunsten von Assange aus. Das Urteil wird anfangs Januar erwartet. Die Anhörung spielte sich nahezu unter Ausschluss der Öffentlichkeit ab. Im Old Bailey, dem Zentralen Strafgerichtshof in der Londoner City, wurden gerade einmal fünf Sitze für die Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Prozessbeobachtern wie der Menschenrechtsorganisation Amnesty International wurde der Zugang zum Gericht am ersten Anhörungstag verweigert. Was die Organisation als «sehr beunruhigend» bezeichnete.

Der WikiLeaks-Gründer wurde während der fast drei Wochen dauernden Anhörung durch eine kugelsichere Glasbox getrennt von seinen Anwälten, was die Kommunikation erschwerte. Doch dies stellte nicht nur bei der Auslieferungsanhörung selbst ein Problem dar: Der Zugang zu seinen Anwälten wurde Assange in den letzten sechs Monaten gänzlich verweigert.

Fast alle grossen Medien berichteten lediglich am Rande über den Prozess, bei dem viel auf dem Spiel steht: Die US-Regierung fordert die Auslieferung des 49-jährigen Australiers, der seit April 2019 im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh sitzt, weil er gegen Kautionsauflagen verstossen habe. Sie hat ihn   beim Hacken von Computern angeklagt. Auch wirft sie Assange vor, durch die Publikation von Informationen, welche die nationale Verteidigung («National Defense») betreffen, gegen das US-amerikanische Spionagegesetz von 1917 (Espionage Act) verstossen zu haben. Zudem beschuldigt sie Assange, durch die Veröffentlichung der US-Botschaftsdepeschen – auch bekannt als Cablegate – US-Informanten in Lebensgefahr gebracht zu haben. Bei einer Auslieferung drohen Assange in den USA bis zu 175 Jahre Haft.
mehr:
- Zahlreiche Zeugen sagen zugunsten von Julian Assange aus (Rafael Lutz, Info-Sperber, 21.10.2020)
siehe auch:
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