Samstag, 15. Februar 2020

Krim: Die Invasion, die es nicht gab

Die Propaganda machte einen Krieg, der in Wirklichkeit nie stattgefunden hat, zur öffentlichen Wahrheit.


Russland ist nicht in die Ukraine einmarschiert. Deutsche Medien, Politiker und Aktivisten behaupten bis heute standhaft das Gegenteil, obwohl es nicht einmal Videos oder Fotos von einfallenden russischen Truppen oder wilden Kriegsszenen zwischen russischen und ukrainischen Verbänden gibt.

Am 25. März 2015 wurde General Christophe Gomart, Chef des französischen Militärgeheimdienstes DRM, im französischen Parlament befragt. Als Fallbeispiel für die Notwendigkeit vermehrter französischer Militäraufklärung brachte Gomart den Ukraine-Konflikt, bei dem NATO und USA von einer russischen Invasion und Besetzung der Ostukraine sprachen, die nie stattgefunden hat. General Gomart sagte vor der französischen Nationalversammlung (1):

„Die wirkliche Schwierigkeit mit der NATO besteht darin, dass der amerikanische Geheimdienst dort überwiegt, während der französische Geheimdienst mehr oder weniger berücksichtigt wird – daher ist es für uns wichtig, genügend Kommandeure der NATO mit Informationen französischer Herkunft zu versorgen. Die NATO hatte angekündigt, dass die Russen in die Ukraine einmarschieren würden, als nach Informationen der DRM nichts für diese Hypothese spricht – wir hatten in der Tat festgestellt, dass die Russen keine Befehle oder logistischen Mittel eingesetzt hatten. Insbesondere Feldkrankenhäuser, die eine militärische Invasion ermöglichten, und Einheiten der zweiten Ebene hatten keine Bewegung ausgeführt. In der Folge zeigte sich, dass wir Recht hatten, denn falls tatsächlich russische Soldaten in der Ukraine gesehen wurden, war dies eher ein Manöver, um Druck auf den ukrainischen Präsidenten Poroschenko auszuüben, als eine versuchte Invasion.“

mehr:
- Die gefälschte Invasion (Jens Bernert, Blauer Bote, 15.02.2020)
siehe auch:
Die Wahrheit der ARD-Korrespondentin Golineh Atai (Post, 02.07.2019)
Die Propaganda-Fabrik (Post, 10.10.2018)
- Gabriele Krone Schmalz: Volksabstimmung auf der Krim war nicht völkerrechtswidrig (Post, 28.11.2014)

Rubikon, die wichtigste Spionage-Operation, die jemals unternommen wurde

Die Schweiz hilft ausländischen Nachrichtendiensten – schon seit über hundert Jahren!

Crypto, eine in der Schweiz ansässige, von der CIA und dem deutschen Nachrichtendienst BND kontrollierte Firma, lieferte manipulierte Chiffriergeräte an ausländische Staaten. So konnten CIA und BND den vertraulichen Nachrichtenverkehr zahlreicher Regierungen und amtlicher Institutionen mitlesen. Das ist nichts Neues, wie Hans Ulrich Jost hier darlegt. Jost lehrte von 1981 bis 2005 an der Universität Lausanne Neuere Allgemeine Geschichte und Schweizer Geschichte.

Die Schweiz als Hort vertraulicher Nachrichtenvermittlung und Spionage beruht auf einer langen Tradition. Eine der diesbezüglich grössten Affären kam Anfang 1916, mitten im Ersten Weltkrieg, ans Tageslicht. Zwei Obersten der Nachrichtenabteilung der Armee hatten regelmässig ihre Bulletins den deutschen und österreichischen Militärattachés zugestellt. (Infosperber berichtete über diese Affäre bereits ausführlich.) Man kann darin eine ähnliche Dienstleistung der Schweiz zugunsten ausländischer Mächte sehen, wie jene des Unternehmens Crypto zugunsten Deutschlands und den USA.

Es lohnt sich, die Affäre von 1916 näher anzuschauen. André Langie, einem zivilen, mit dem Dechiffrieren betrauten Angestellten der Nachrichtenabteilung des Generalstabes, war aufgefallen, dass die von ihm bearbeiteten Depeschen von den Deutschen offenbar mitgelesen wurden. Langie informierte die Chefredaktoren der «Gazette de Lausanne» und des «Journal de Genève», die ihrerseits beim Chef des Militärdepartements, Camille Decoppet, vorsprachen. Dieser versuchte die Affäre vorerst mit General Wille zu klären. Doch Wille weigerte sich einzugreifen und schrieb sogar an Decoppet, die «Herren» – gemeint sind die beiden Obersten – hätten «sich keines Verbrechens oder schweren Vergehens schuldig gemacht». Er schloss sein Schreiben an den Bundesrat mit den Worten, «dass es einfach Bürgerpflicht [sei], die Sache totzuschweigen». Totschweigen konnte man «die Sache» dann aber nicht. Gegen den Widerstand Willes kam es zu einem militärgerichtlichen Verfahren. Der General seinerseits griff in unziemlicher Weise persönlich in das Verfahren ein. Die «Herren» kamen denn auch mit wenigen Tagen Zimmerarrest davon.

Die Frage einer eventuellen Neutralitätsverletzung wurde heruntergespielt. Generalstabschef Sprecher gab zwar zu, dass man von Neutralitätsverletzung sprechen könne, meinte aber einschränkend, «in unserem Nachrichtendienst [seien] wir nicht gebunden an den strengen Begriff der Neutralität». Diese Ansicht wurde mit dem Argument untermauert, der schweizerische Nachrichtendienst könne sich nur wichtige Informationen beschaffen, indem er mit ausländischen Stellen zusammenarbeite. Dieses Argument gehört bis heute zum Standardrepertoire, mit dem neutralitätswidrige Zusammenarbeit mit dem Ausland gerechtfertigt wird.

mehr:
- «Es ist einfach Bürgerpflicht, die Sache totzuschweigen» (Hans Ulrich Jost, InfoSperber, 15.02.2020)
- Wenn der Recherchejournalist verleumdet wird (Echo der Zeit, srf.ch, 15.02.2020)
siehe auch:
Kaspar Villiger gibt zu, vom Spionageskandal gewusst zu haben (Urs P. Gasche, InfoSperber, 13.02.2020)
Crypto AG: Schweiz unter einer Decke mit der CIA (Monique Ryser, InfoSperber, 12.02.2020)
- Operation Rubikon Wie BND und CIA die Welt belauschten (Elmar Theveßen, Peter F. Müller, Ulrich Stoll, ZDF, 11.02.2020)

Cryptoleaks: Wie BND und CIA Staaten ausspionierten {12:28}

ZDFheute Nachrichten
Am 11.02.2020 veröffentlicht 
Recherchen von ZDF, "Washington Post" und SRF belegen, wie BND und CIA von 1970 bis 1993 heimlich mehr als 100 Staaten ausspionierten , auch befreundete Länder. Grobe Menschenrechtsverletzungen wurden verschwiegen, unter anderem Erkenntnisse über staatlichen Massenmord.
Für die Spionage nutzten BND und CIA Chiffriermaschinen, die weltweit von anderen Nachrichtendiensten eingesetzt wurden. Diese Chiffriermaschinen manipulierten BND und CIA so, dass sie die Kommunikation von mehr als 130 Regierungen und Nachrichtendiensten mitlesen konnten. Das ZDF, die "Washington Post" und das Schweizer Fernsehen haben entsprechende Geheimdienstunterlagen ausgewertet und veröffentlichen ihre Recherchen nun unter #Cryptoleaks.
Auf den rund 280 Seiten, die von führenden BND- und CIA-Mitarbeitern verfasst wurden, wird die sogenannte Operation Rubikon als „eine der erfolgreichsten nachrichtendienstlichen Unternehmungen der Nachkriegszeit“ bezeichnet. Dem ZDF liegen die Dokumente vor. Diese zeigen, dass sich BND und CIA für ihre Abhöroperation der Schweizer Firma Crypto AG bedienten.
Seit 1970 waren die beiden Geheimdienste zu je 50 Prozent Eigentümer der Firma. Das Unternehmen stellte Verschlüsselungstechnik für abhörsichere Kommunikation her und verkaufte diese weltweit. Die Kunden wussten nicht, dass BND und CIA die Technik manipulieren ließen. Die Dokumente belegen erstmals, dass BND und CIA frühzeitig über den Sturz des chilenischen Präsidenten Allende 1973 und die schweren Menschenrechtsverletzungen durch die argentinische Militärjunta informiert waren.
Reaktionen auf die Veröffentlichungen der Geheimdienstoperation:
Die Schweizer Bundesregierung hat auf die Enthüllungen des ZDF, der "Washington Post" und der "Rundschau" des Schweizer Fernsehens (SRF) über die Crypto AG reagiert. Bundesrat Guy Parmelin hat die Generalausfuhrbewilligung für Verschlüsselungstechnik der Schweizer Firma gestoppt, "bis die Sachlage und die offenen Fragen geklärt sind".
Interne Dokumente des Bundesnachrichtendienstes (BND) und der CIA belegen, dass die beiden Geheimdienste seit 1970 Eigentümer der Schweizer Crypto AG waren und die Verschlüsselungsgeräte manipulieren ließen. Der Deckname der Geheimoperation war "Rubikon". Die Nachrichtendienste konnten jahrzehntelang die verschlüsselte Kommunikation von mehr als 100 Staaten mitlesen.
Der Bundestagsabgeordnete Konstantin von Notz (Bündnis 90 / Die Grünen), Mitglied des Parlamentarischen Kontrollgremiums, reagierte auf die Berichterstattung und teilte dem ZDF mit, er habe "kurzfristig für die nächste Sitzung des Parlamentarischen Kontrollgremiums des Bundestags einen Bericht der Bundesregierung beantragt. Von der Bundesregierung verlange ich Antworten bezüglich der durch den Bericht aufgeworfenen Fragen", sagte von Notz.
Mehr zu den #Cryptoleaks findet ihr hier: https://kurz.zdf.de/Bml/.

CX-52 Cipher Machine Lock Mechanism {6:38}

Mark's Tech Channel
Am 02.04.2016 veröffentlicht 
If you have a Hagelin CX-52 Cipher Machine and you can't get inside because you don't have the matching keys, then this peek inside my CX-52 might help you understand its locking mechanism so that you can get in without breaking stuff.