Ludwig XVIII. (1755-1824) wurde nach der Niederwerfung Napoleons aus dem englischen Exil als neuer König von Frankreich nach Paris berufen. Heute vor 200 Jahren, am 26. April 1814, betrat er in Calais französischen Boden. Der König entstammte zwar dem Ancien Regime, dem vorrevolutionären Herrschaftssystem, dennoch versuchte er nicht, dessen Strukturen vollständig zu restaurieren. Er bemühte sich hingegen, die Anhänger der Revolution, die Gefolgsleute Napoleons und der Bourbonen miteinander zu versöhnen. In der »Charte constitutionelle« erkannte der König Errungenschaften der Revolution an, etwa die Pressefreiheit.
»Ludwig XVIII., König von Frankreich« (Gemälde von François Gérard, 1814) |
Dass die Macht Napoleons allerdings noch nicht endgültig gebrochen war, zeigte die »Herrschaft der hundert Tage«, als Napoleon 1815 nach Frankreich zurückkehrte und den Bourbonenkönig erneut ins Exil trieb. Diesmal reagierten die europäischen Mächte, die seit September 1814 auf dem Wiener Kongress tagten, schneller: Napoleon wurde im Juni 1815 bei Waterloo vernichtend geschlagen und daraufhin auf die Insel St. Helena verbannt. Der Wiener Kongress bestätigte die Königsherrschaft der Bourbonen und band Frankreich in die restaurative Politik ein.
Was am 26. April noch geschah:
1925: Paul von Hindenburg wird zum Reichspräsidenten gewählt.
Harenberg – Abenteuer Geschichte 2014