Dienstag, 24. Februar 2009

Hormonersatztherapie: Frontalhirn schrumpft um 2,4 Kubikzentimeter

Ob frau langfristig Hormone substituieren möchte, sollte sie sich gut überlegen. Denn die Hormonersatztherapie hat allerlei unerwünschte Wirkungen, obwohl man lange Zeit das Gegenteil propagierte. So steigt neben dem Karzinomrisiko dasjenige für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, und auch die Leistung des Gehirns lässt nach. Als Ursache für den Niedergang der kognitiven Fähigkeiten hatte man eine zerebrale Minderdurchblutung in Verdacht. Jetzt zeigen zwei Arbeiten, dass der Hormonersatz nicht etwa vermehrte Mikroinfarkte zur Folge hat. Vielmehr schrumpft das Gehirn, und zwar vor allem im Frontalhirn und im Hippocampus, einer Struktur, die beim Erinnern eine wichtige Rolle spielt.
(L. Coker et al., S. Resnick et al., Neurology 2009; 72:124-134,135-142)
aus MMW-Fortschritte in der Medizin Nr. 3-4/2009