Freitag, 14. September 2018

Putin über Verdächtige im Skripal-Fall: "Wir wissen, wer sie sind"

Nach dem russischen Präsidenten handelt es sich bei den russischen Männern, die von Großbritannien verdächtigt werden, um "Zivilisten" ohne kriminellen Hintergrund

Das ging jetzt schnell. Die britische Staatsanwaltschaft hatte zwei russische Männer ausgemacht, die möglicherweise unter Tarnnamen nach Großbritannien aus Russland eingereist waren und für den Nowitschok-Anschlag auf Sergei und Julia Skripal verantwortlich gemacht wurden. Die Polizei veröffentlichte Fotos der beiden Verdächtigen Alexander Petrow und Ruslan Boschirow.

Die russische Zeitung Fontanka hatte am 5. September einen Artikel mit dem Ergebnis von Nachforschungen veröffentlicht. Jetzt verkündete der russische Präsident Wladimir Putin, dass die russischen Behörden die beiden Männer identifiziert haben. Er forderte sie auf, sich an die Medien zu wenden, nicht an die Polizei.

mehr:
- Putin über Verdächtige im Skripal-Fall: "Wir wissen, wer sie sind" (Florian Rötzer, Telepolis, 12.09.2018)

"Wir sind keine Agenten": Angebliche Skripal-Attentäter im Interview {25:27}

RT Deutsch
Am 13.09.2018 veröffentlicht 
Die RT-Chefredakteurin Margarita Simonjan hat die beiden angeblichen Attentäter Alexander Petrow und Ruslan Boschirow interviewt. Diese bestreiten vehement, etwas mit der Vergiftung von Sergej und Julia Skripal in England zu tun zu haben.
Die beiden im Skripal-Fall von London als Attentäter verdächtigten Russen sind nach eigener Darstellung als Touristen nach Großbritannien gereist. Das sagten Alexander Petrow und Ruslan Boschirow in einem Interview mit RT-Chefredakteurin Margarita Simonjan.
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siehe auch:
- Patt im Konflikt um den Skripal-Giftanschlag (Bernd Murawski, Telepolis, 15.09.2018)
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Syrien: Niederlande beendet Unterstützung der Weißhelme und der bewaffneten Opposition

Unterstützt wurde auch eine Gruppe, deren Mitglieder in den Niederlanden als Dschihadisten verfolgt werden, als intransparent werden die Weißhelme bezeichnet
Wie es so geht, wenn Regierungen in einer komplizierten Lage auf eine Schwarz-Weiß-Logik verfallen und den Feind des Feindes zum Freund oder Verbündeten machen, zeigt die niederländische Regierung. Sie hat in Syrien, weil man in der EU, in der Nato und in den USA die Assad-Regierung, die von Russland und Iran unterstützt werden, bekämpft, auf Gruppen der bewaffneten Opposition gesetzt und deren Kampf mit Millionen Euro unterstützt. Natürlich, so wurde vorgegeben, half man nur "gemäßigten" Oppositionsgruppen, die es aber seit Jahren kaum mehr gibt.

Seit Beginn im Jahr 2015, so die Regierung in einem am letzten Freitag veröffentlichten Bericht an das Parlament, flossen "in Absprache mit internationalen Partnern" in das "Stabilisierungs"-Programm der "nicht-letalen Unterstützung" 70 Millionen Euro. Unterstützt wurden 22 Gruppen der bewaffneten Opposition und, man hätte es sich denken können, die Weißhelme, die nur dort tätig sind, wo islamistische Gruppen, allen voran der al-Qaida-Ableger HTS, Gebiete kontrollieren. Gelder wurden als Bargeld, aber auch mit dem Hawala-System an die militanten Gruppen und die Weißhelme transferiert.

Unter den Gruppen war auch die 2014 gegründete Jabbat al-Shamiya oder Levante Front, zu der sich 2014 in Aleppo verschiedene islamistische Milizen zusammengeschlossen hatten. Wie die niederländische Nachrichtensendung Nieuwsuur berichtete, ist das deswegen besonders kurios, weil das Justizministerium selbst sie als "islamistische und dschihadistische" Terrorgruppe bezeichnet, die ein Kalifat errichten will.

So wird ein Niederländer, der Mitglied dieser Gruppe ist, beschuldigt, Mitglied dieser "kriminellen Vereinigung mit terroristischen Absichten" zu sein, die der Staat aber 2017 in Syrien mit Ausrüstung versorgte. Die Aufdeckung, dass der Staat diese Gruppe mit Millionen Euro unterstützte, dürfte der Verteidigung des Angeklagten gerade recht kommen.

Die niederländische Regierung hatte - wie vermutlich auch andere europäische Länder - ein geheimes Programm, "Rebellengruppen" in Syrien gegen Assad zu unterstützen. Da war man sich mit den USA, der Türkei, Saudi-Arabien und anderen einig, die allesamt "gemäßigte" Rebellen unterstützten, um den Vormarsch der syrischen Truppen zu blockieren und Einfluss zu gewinnen. Die Unterstützung der dschihadistischen Islamistengruppe, der man u.a. Kampfanzüge und Fahrzeuge lieferte, bestätigt den Vorwurf Syriens und Russlands, dass auch europäische Länder islamistische Terroristen unterstützen.

Das niederländische Außenministerium schrieb an das Parlament, dass man das Unterstützungsprogramm beendet habe. Seit Ende 2017 seien sie und die Lage in Syrien von der IOB-Abteilung geprüft worden, die im August einen vorläufigen Bericht vorgelegt hat.

mehr:
- Syrien: Niederlande beendet Unterstützung der Weißhelme und der bewaffneten Opposition (Florian Rötzer, Telepolis, 12.09.2018)

siehe auch:
- Syrien: Britische Regierung kürzt Unterstützung für oppositionelle Polizisten (Post, 23.08.2018)
- Sowas: Keine US-Dollars mehr für die Weißhelme (Post, 06.05.2018)