Freitag, 19. August 2016

Heute vor 25 Jahren – 19. August 1991: Putsch in Moskau

Am Montag, dem 19. August 1991, einen Tag bevor Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow und eine Gruppe führender Politikder der Sowjetrepubliken den neuen Unionsvertrag über die »Gemeinschaft Unabhängiger Staaten« (GUS) unterzeichnen sollten, versuchte eine Gruppe, die sich selbst »Staatskomitee für den Ausnahmezustand« (GKTschP) nannte, die Macht in Moskau zu ergreifen. Alle Beteiligten waren erst unter Gorbatschow auf ihre Positionen gelangt. Zu den Mitgliedern gehörten: 
 – Gennadi Janajew (1937–2010), Vizepräsident der UdSSR 
 – Dimitri Jasow (geb. 1924), Verteidigungsminister 
 – Wladimir Krjutschkow (1924–2007), Vorsitzender des KGB 
 – Walentin Pawlow (1937–2003), Ministerpräsident 
 – Boris Pugo (1937–1991), Innenminister 
 – Oleg Baklanow (geb. 1932), Mitglied des ZK der KPdSU 
 – Wassili Starodubzew (1931–2011), Vorsitzender des Bauernverbandes – Alexander Tisjakow (geb. 1926), Präsident des Verbandes der Staatsunternehmen 
 Zu den weiteren Mitinitiatoren des Putsches gehörten: 
 – Walentin Warennikow (1923–2009), stellvertretender Verteidigungsminister 
 – Oleg Schenin (1937–2009), Mitglied des Politbüros und Sekretär des ZK der KPdSU 
 – Anatoli Lukjanow (geb. 1930), Vorsitzender des Obersten Sowjets 
 – Waleri Boldin (1935–2006), Abteilungsleiter im ZK der KPdSU und Stabschef Michail Gorbatschows 
 – Juri Plechanow (1930–2002), KGB-General und Chef des Personenschutzes des Präsidenten 
 Die Gruppe verkündete, dass Gorbatschow erkrankt und daher von seinen politischen Ämtern befreit sei. Vizepräsident Janajew wurde zum Interimspräsidenten ernannt. Gorbatschow selbst war seit dem 4. August im Urlaub in Foros auf der Halbinsel Krim. Dort wurde er vom Nachmittag des 18. August bis zum 21. August festgesetzt und isoliert, nachdem er seine Zustimmung zur Verhängung des Notstandes und die Übertragung seiner Vollmachten an den Vizepräsidenten verweigert hatte. Er kehrte am 22. August nach Moskau zurück. 
 Die Streitkräfte und Teile des KGB verweigerten dem Staatskomitee die Loyalität. Die in Moskau aufgefahrenen Panzertruppen unterstellten sich dem Präsidenten der Russischen Föderation Boris Jelzin. Nach dem Scheitern des Putsches am 21. August beging Pugo Selbstmord, die anderen Mitglieder des Komitees wurden verhaftet, kamen aber in den Jahren 1992 und 1993 ohne Verfahren wieder frei. Die russische Staatsduma amnestierte sie 1994. Warennikow, der dem Komitee nicht angehört hatte, verweigerte die Amnestie und wurde im August 1994 vom Obersten Gericht Russlands wegen Befehlsnotstandes freigesprochen.
mehr:
- »Von Machtwechsel keine Rede« (Arnold Schölzel im Gespräch mit Hans Modrow, junge Welt, 19.08.2016)
siehe auch:

Täuschung - Die Methode Reagan, Ressourcenkriege und medial vemittelte Feindbilder (Post, 06.05.2015)


Vor 20 Jahren: Moskau zwischen Goldrausch und Gewalt {21:45}

spiegeltv
Am 05.05.2015 veröffentlicht
Wer schnell zu Geld kommen möchte, sollte sein Glück in Moskau versuchen. Die ehemalige Metropole des real existierenden Sozialismus ist Mitte der Neunzigerjahre eine Stadt der unbegrenzten Möglichkeiten geworden. Es herrscht eine Art kapitalistischer Urzustand, in dem fast alle Werte und Regeln außer Kraft gesetzt sind. Gier und Gewalt sind die einzig verlässlichen Eckdaten. Die Zahl derer, die auf der Strecke bleiben, steigt mit jedem Tag und jeder Nacht.
Die Verschleuderung des damaligen "Volkseigentums" zu Spottpreisen begünstigte damals Mafiosi und raffgierige Spekulanten. "So wurde die westliche Idealvorstellung von freier Marktwirtschaft hier bei uns vollzogen", erzählt der Journalist. "Wenn Sie begreifen möchten, warum Putin so populär ist, dann schauen Sie sich heute in Ulan Ude um. Er hat damals den Saustall ausgemistet." [Der Ferne Osten Russlands befindet sich im AufbruchRamon Schack, Telepolis, 22.11.2014]
siehe zur Situation Russlands in den letzten 20 Jahren:
- Der Ferne Osten Russlands befindet sich im Aufbruch (Post, 22.11.2014)

Spiegel TV - Magazin 165 - Der Putsch - Moskau, August 1991 {31:24}

Christel Bushmann
Am 22.06.2016 veröffentlicht
Der Putsch - Moskau, August 1991.
Eine Reportage für Spiegel TV von Christel Buschmann (25.08.1991).
www.christelbuschmann.com

Ende einer Supermacht Putsch gegen Gorbatschow [43:43]

Doku Channel
Am 04.04.2012 veröffentlicht
Neue Videos auf den Kanal ! Die Welt hält am 19. August 1991 den Atem an: Panzer in Moskau. Kommunistische Hardliner haben Gorbatschow an seinem Urlaubsort festgesetzt. Der Westen befürchtet die Wiedergeburt des Kalten Kriegs.
Die Machtzentren in USA und Europa reagieren alarmiert, die Börse nervös. Als die Nachrichtenagentur TASS verbreitet, Gorbatschow sei aus "gesundheitlichen Gründen" zurückgetreten, scheint das Ende der Perestroika nahe mit unabsehbaren Folgen für den globalen Entspannungsprozess. Besonders groß ist die Sorge in Deutschland. In den neuen Bundesländern stehen noch knapp 300.000 sowjetische Soldaten, deren vollständiger Abzug erst für 1994 vertraglich vereinbart ist.

Michail Gorbatschow - EXTREMER Weltveränderer und Privatmann [HD Doku DEUTSCH] 2016 {1:01:45}

camila senere
Am 05.04.2016 veröffentlicht
Er läutete das Ende des Kalten Krieges ein, ließ den Eisernen Vorhang fallen und ermöglichte die deutsche Wiedervereinigung. Am 2. März 2016 wird Michail ...
Michail Gorbatschow - EXTREMER Weltveränderer und Privatmann [HD Doku DEUTSCH] 2016
Alter Info-Text, 136.03.2016:
Er läutete das Ende des Kalten Krieges ein, ließ den Eisernen Vorhang fallen und ermöglichte die deutsche Wiedervereinigung. Am 2. März 2016 wird Michail Gorbatschow 85 Jahre alt.
Die welthistorischen Veränderungen, die er ab 1985 als neuer Kreml-Chef einleitete, wirken weit in die Gegenwart hinein. Was trieb Gorbatschow an, die Sowjetunion von einer Diktatur hin zu mehr Demokratie zu führen? Was waren seine Ziele?
Für diese Dokumentation - eine Zusammenarbeit von "ZDF-History" und Phoenix - gab Gorbatschow ein neues und ausführliches Exklusiv-Interview. Darin schildert er auch seine Kindheit und Jugend, die Bedeutung seiner Lebensliebe zu seiner verstorbenen Ehefrau Raissa sowie seine Zeit nach 1991, als die Sowjetunion unterging und er den Kreml verlassen musste. Die filmische Spurensuche führt daher auch in seine südrussische Heimat und seinen Geburtsort. Die Dokumentation des Osteuropahistorikers Ignaz Lozo ist ein Porträt nicht nur des Weltpolitikers und Friedensnobelpreisträgers, sondern vor allem auch des Menschen Michail Gorbatschow.

Geheimnisse des Kalten Krieges Schlachtfeld Europa [Doku 2016 HD] {1:09:18}

Billy Gonsoulin
Am 30.06.2017 veröffentlicht
Vor 25 Jahren endete der Kalte Krieg, der Jahrzehnte lang wie ein Alptraum über Europa gelegen hatten. Die Mauer war gefallen, Nato und Warschauer Pakt zogen gewaltige Panzerarmeen ab.
Sie räumten ihre hochgesicherten Depots taktischer Atomwaffen. Mitteleuropa war nicht zum alles verschlingenden nuklea-ren Schlachtfeld geworden. Das Gleichgewicht des Schreckens zwischen den rivalisierenden Supermächten hatte letztlich die erhoffte Wirkung gezeigt.
Der Dritte Weltkrieg fand nicht statt. Die Dokumentation legt ein ganz besonderes Augenmerk auf die bitteren Realitäten eines möglichen Schlachtfeldes in Deutschland, auf die Planungen der Supermächte auf beiden Seiten der innerdeutschen Grenze.

Der Kalte Krieg Jagd auf den Inneren Feind - Reportage über den Kalten Krieg [43:09]

Veröffentlicht am 20.05.2013
45 Jahre von 1945 bis 1990 saß die Welt auf einem Pulverfass. Und oft schien es, als würde Feuer an die Lunte gelegt, die das Fass zur Explosion bringt. Die ideologischen Auseinandersetzungen zwischen Ost und West arteten zur Rüstungsspirale aus. Aber auch verbal verhärteten sich die Fronten.
Die psychologische Komponente spielte eine zunehmend wichtige Rolle im Wettkampf der Systeme um Macht und Einfluss. Die Sendereihe Der Kalte Krieg ist eine politische Enzyklopädie jener fast 50 Jahre, die auf den Zweiten Weltkrieg folgten.

Der Kalte Krieg Reagan und Gorbatschow Doku über Reagan und Gorbatschow {43:51}

Torben Henningsens
Am 21.05.2013 veröffentlicht
45 Jahre -- von 1945 bis 1990 -- saß die Welt auf einem Pulverfaß. Und oft schien es, als würde Feuer an die Lunte gelegt, die das Faß zur Explosion bringt. Die ideologischen Auseinandersetzungen zwischen Ost und West arteten zur Rüstungsspirale aus. Aber auch verbal verhärteten sich die Fronten. Die psychologische Komponente spielte eine zunehmend wichtige Rolle im Wettkampf der Systeme um Macht und Einfluß. Die Sendereihe "Der Kalte Krieg" ist eine politische Enzyklopädie jener fast 50 Jahre, die auf den Zweiten Weltkrieg folgten. Mehr als fünf Jahre haben der britische Produzent Sir Jeremy Isaacs und sein Team aus internationalen Rechercheuren und Historikern zur Erarbeitung des Konzepts und zur Fertigstellung dieser Serie gebraucht.

Der Kalte Krieg Uncle Sams Hinterhof - Reportage über Uncle Sams Hinterhof {43:42}

Sabine Kierchners
Am 21.05.2013 veröffentlicht
Die Kommunistenfurcht des Kalten Krieges veranlasst die Regierenden in Washington, in Lateinamerika linksgerichtete Regierungen zu bekaempfen (Guatemala, Chile, Granada) und rechtsgerichtete Machthaber, sogar Rebellen zu unterstuetzen (Nicaragua, El Salvador). Washington will in "seiner" Hemisphaere Ruhe und Ordnung. Menschenrechte und die Charta der Vereinten Nationen spielten eine untergeordnete Rolle.

Sieg des Westens Der Kalte Krieg 1978-1991 {44:56}

doku.world
Am 28.09.2018 veröffentlicht
1978 marschierte die sowjetische Armee in Afghanistan ein. Seitdem kämpfte die UdSSR am Hindukusch gegen Gotteskrieger, die von den USA finanziert wurden. Es war ein Krieg um Macht und Einflusssphären. 1981 gelang es den Vereinigten Staaten das Wettrüsten gegen die Sowjetunion zu gewinnen. Die zweite Hälfte der 80er Jahre war charakterisiert durch die Auflösung der Sowjetunion. Mit dem Fall der Berliner Mauer 1989 und seinen politischen Folgen ging der "Kalte Krieg" zu Ende.

Moskau, Mythen, Mauerfall Wie der Kreml mit der deutschen Einheit rang (Doku) {54:11}

Danny Nichols
Am 02.02.2017 veröffentlicht

Alter Info-Text (11.12.2013):
Die Dokumentation beschreibt die Rolle der sowjetischen Führung am Zustandekommen der Wiedervereinigung, zeigt das Ringen und die atemberaubenden Positionswechsel des Kreml.
Es war offensichtlich nicht für die Öffentlichkeit bestimmt, doch die Mikrophone übertrugen es: "Eigentlich müssten wir uns jetzt besaufen", sagte Helmut Kohl zu Hans- Dietrich Genscher am 10. Februar 1990 leise in Moskau vor dem Beginn der Ergebnispressekonferenz nach Verhandlungen mit der Führung der Sowjetunion. Der Schlüssel zur Wiedervereinigung lag in Moskau. Gorbatschow übergab ihn den deutschen drei Monate nach dem Mauerfall widerstrebend zwar, aber unwiderruflich.
Der Film zeigt mit Blick auf die Deutschlandpolitik auch die vielen Widersprüche und die Sprunghaftigkeit des damaligen Präsidenten der Sowjetunion. Innenpolitisch war Gorbatschow seit 1990 mehr ein Getriebener denn ein Gestalter feilschte regelrecht um die Milliardenzahlungen aus Deutschland.
Der Russland-Experte Ignaz Lozo sprach in Georgien, Russland und Deutschland mit Entscheidungsträgern und Zeitzeugen, wie z.B. Michail Gorbatschow, Eduard Schewardnadse, dem damaligen Bonner Kanzleramtschef Horst Teltschik und dem damaligen deutschen Finanzminister Theo Waigel. Ebenso kommen der Musiker Peter Maffay, der gemeinsam mit der DDR-Band "Karat" aufgetreten ist, sowie ehemalige DDR-Oppositionelle und Bürger zu Wort.
Welche Auswirkungen hatte die Politik von Perestroika und Glasnost auf die DDR? Wollte Gorbatschow wirklich die Einheit, wie im Nachhinein behauptet wird? Und welcher war wirklich der Song der Einheit?

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rfilm 
Am 16.10.2014 veröffentlicht
Alter Info-Text, 21.11.2014:
280 Standorte, 50 Flugplätze, 500.000 Soldaten, 7.500 Panzer und etwa ein Zehntel des DDR-Territoriums. Als triumphale Sieger 1945 gekommen, beschlagnahmte die Rote Armee weite Flächen in der DDR und schuf damit einen einzigen großen Militärstandort, die größte Konzentration an Waffen und Kriegstechnik weltweit. Einer der größten Standorte war Altengrabow unweit von Magdeburg. Die unvorstellbaren Dimensionen des Waffen- und Technikarsenals beeindruckte die NATO noch während des Abzugs der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland, den sich Deutschland etwa 20 Milliarden DM kosten ließ. "Es ist heute immer noch unvorstellbar, wie friedlich die Russen den Abzug bewältigt haben. Es war in der Weltgeschichte eine militärische und vor allem logistische Meisterleistung. Und es gab viele brenzlige Situationen - immerhin zog hier die größte Militärmacht Europas ab", erinnert sich Oberstleutnant a.D. Jürgen Rößler, der zwischen 1991 und 1994 auf Seiten der Bundeswehr den Abzug der gesamten russischen Luftarmee begleitete.
Die meisten früheren Sowjetsoldaten erinnern sich gern an ihre Dienstzeit in der DDR, schließlich gab es doppelten Sold und eine für sowjetische Verhältnisse paradiesische Versorgung. "Es war die schönste Zeit meines Lebens", schwärmt noch heute der ehemalige Stabsfähnrich Igor Ponomerenko. Trotzdem: Nahezu 50 Jahre blieb die Besatzungsmacht abgeschottet unter sich. Sie traute weder der NVA noch der DDR-Staatsführung über den Weg. Dem DDR-Bürger zeigte sie sich nur während der Kulturveranstaltungen.
Hinterlassenschaften der Roten Armee finden sich bis heute, doch 20 Jahre später hat sich viel verändert. Die Reportage geht auf Spurensuche. Die Autoren befragen deutsche und russische Zeitzeugen und zeigen anhand beeindruckender historischer Filmaufnahmen den größten friedlichen Truppenabzug der Geschichte.
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UDSSR - Doku - Der sowjetische Kollaps {42:02}

Lord Seth
Am 04.06.2017 veröffentlicht

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siehe auch