Sonntag, 8. Oktober 2017

Westliche Dauerpropaganda: Russland ist das Böse!

Russland soll eine "Kampagne" gegen die Smartphones von Nato-Soldaten führen, um operative Informationen zu gewinnen und Soldaten einzuschüchtern 

Russland habe eine neue Front eröffnet, heißt es aus Nato-Kreisen. Angeblich greife das russische Militär nun die Smartphones der in Polen und den baltischen Staaten stationierten Nato-Soldaten an. Die Nato hat vier Bataillone mit jeweils 1000 Mann in den vier Ländern stationiert, um gegenüber Russland eine Drohkulisse aufzubauen.

Gerade ist eine größere russische Militärübung in Weißrussland beendet worden, wo aus Nato-Kreisen schon gewarnt wurde, dass am Zapad-Manöver bis zu 100.000 Soldaten teilnehmen würden. Man phantasierte auch, dass bei dieser Gelegenheit Russland in die baltischen Staaten einmarschieren und die "Suwalki-Lücke" schließen könnten oder dass russische Soldaten in Weißrussland, ähnlich wie die Nato-Soldaten, stationiert bleiben könnten (Nato übt die Verteidigung der Suwalki-Lücke). Besonders hervorgetan hatte sich Generalleutnant Ben Hodges, der Kommandeur der US-Armee in Europa (Wer hat Angst vor dem russischen Manöver Zapad?).
Meldung in der Nahe-Zeitung
am 14.09.2017


Das Manöver ist zu Ende, nichts ist passiert, obgleich mächtig Angst geschürt und so getan wurde, als ob einzig Moskau seine Muskeln mit Manövern spielen lassen würde (Putins großes Manöver soll den Westen einschüchtern). Es wurde aufgetischt, dass Russland mehr als 100.000 Soldaten an der Grenze aufmarschieren lässt, und suggeriert, dass auch die Übernahme der Krim - wo immerhin der große Marinestützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte ist - nach einem derartigen Manöver erfolgt sei.

mehr:
- Wie das Wall Street Journal einen Cyberwar mit Russland herbeischreiben will (Florian Rötzer, Telepolis, 06.10.2017)

siehe auch:
- An der Achillesferse der Nato: Russland bläst zum Großmanöver (n-tv, 14.09.2017)
- Umstrittenes russisches Manöver – Bedrohung für den Westen? (N24 Newsticker, 14.09.2017; Zitat:)

An dem Großmanöver sollen nach offiziellen Angaben 12 700 Soldaten aus beiden Ländern teilnehmen: 5500 russische und 7200 weißrussische Soldaten.
Einige westliche Staaten und die Nato gehen jedoch davon aus, dass die eigentliche Teilnehmerzahl viel höher sein könnte und Moskau und Minsk somit gegen die internationalen Spielregeln verstoßen. Die Zahl von 12 700 nennt Russland demnach nur, um Verpflichtungen zu umgehen, die es als Mitglied der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) eingegangen ist.
Diese sehen unter anderem vor, dass OSZE-Staaten bei Militärmanövern mit mehr als 13 000 Soldaten eine umfangreiche Beobachtung ermöglichen.

- Umstrittenes russisches Manöver: Bedrohung für den Westen? (Süddeutsche Zeitung, 14.09.2017)
- Großmanöver von Moskau und Minsk – Nervenkrieg an der Nato-Grenze (Christina Hebel, Matthias Gebauer, SPON, 14.09.2017; Zitat:)
Wie viele Soldaten wirklich am "Sapad"-Manöver teilnehmen, ist nach wie vor unklar. Offiziell sind es laut Vize-Verteidigungsminister Alexander Fomin 12.700, davon 5500 russische Soldaten. Die Zahl der gemeldeten Soldaten liegt damit knapp unter der Grenze von 13.000, ab dieser wäre Moskau nach dem Wiener Dokument der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) verpflichtet gewesen, ausländische Beobachter einzuladen. Russland lässt jedoch nur Vertreter aus dem Baltikum, Schweden, Polen und der Ukraine zu.
mein Kommentar:
Zu den Manöver-Beobachtern siehe unter meinem Kommentar einen Wikipedia-Ausschnitt.
Die Meldungen in N24 und der Süddeutschen Zeitung sind wortgleich, in der Tendenz schreibt der SPIEGEL aber das Gleiche: Russland meldet weniger als 13.000 Soldaten, um seinen OSZE-Verpflichtungen nicht nachkommen zu müssen. 
Wenn die SPIEGEL-Aussage zutrifft, daß nur Beobachter aus dem Baltikum, Schweden Polen und der Ukraine zugelassen sind, wäre mit Sicherheit davon auszugehen, daß baltische, ukrainische oder polnische Beobachter, schnell mit Vorwürfen bei der Hand wären, die Zahl der am Manöver teilnehmenden Soldaten habe die Anzahl der gemeldeten Soldaten überschritten. 
Polen, Ukrainer und Balten, die die Russen aufgrund der Sowjet-Vergangenheit nicht mögen, würden ja einen Unterschied zu den angeblichen 100.000 Mann (also fast das 8fache), eine Zahl, die Bundesverteidigungsministerin von der Leyen nannte, wohl sofort mit einem entsetzten Aufschrei beantworten! 

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Die russischen Streitkräfte führten 1999 und 2013 ein „Sapad“-Manöver durch.[3] Ein Manöver namens „Sapad 81“ fand 1981 statt, in einer Hochphase des Kalten Krieges.[4] Die vorletzte Übung „Sapad 1999“ fand in Weißrussland statt. Das letzte Manöver vor „Sapad 2017“ war Sapad 2013 im November 2013.
Als Zweck der militärischen Übungen wird die Prüfung der Fähigkeit genannt, ob Russland und Weißrussland die Sicherheit des Unionsstaates gewährleisten können. Das Zusammenspiel der Militärbehörden, der Ausbildungsstand von Feld- und Lufteinheiten soll verbessert werden.
Entsprechend war das Szenario der Übung, einen Versuch einer westlichen Macht abzuwehren, die Regierung von Weißrussland zu stürzen.[5]
Im gleichen Zeitraum wie Sapad 17 führte Schweden das Manöver Aurora 17 unter Beteiligung anderer, darunter auch NATO-Kräfte mit insgesamt 19.500 Mann, durch.[6]
Beobachter
Zu dem Manöver „Sapad 2017“ sind internationale Beobachter aus der OVKS, EAWU, GUS und NATO[7]eingeladen. Auch im Rahmen der Sitzung der Parlamentarischen Versammlung der OSZE in Minsk haben die Vertreter der OSZE-Delegationen aus den USA die Einladung erhalten.[8]
Am 12. Juli führte der stellvertretende Chef des Generalstabs der Streitkräfte von Weißrussland Pavel Muraveyko im Rahmen des OSZE-Forums für Sicherheitskooperation in Österreich das Briefing über „Sapad 2017“ durch. Am 13. Juli bei der Sitzung des NATO-Russland-Rates führten Vertreter des russischen Verteidigungsministeriums ein entsprechender Briefing durch und informierten über „Sapad 2017“. Man machte Angaben über die zu erfüllenden Aufgaben, benutzte Truppenübungsplätze, beteiligte Kräfte und Mittel, die Zahl des Personalbestandes, Hauptwaffensysteme und Material. Unmittelbar vor dem Manöver war ein erweitertes Briefing in Moskau angesetzt.[9] [Sapad 2017, Allgemeine Informationen, Wikipedia, abgerufen am 08.10.2017]
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Insgesamt sind zur Lenkung der Bevölkerung Techniken vorzuziehen, die nicht nur kurzzeitig wirken, sondern länger anhaltende Effekte haben. In diesem Sinne ist eine Steuerung von Meinungen wichtiger als eine rein affektive Steuerung. Denn Meinungen sind zumeist stabiler als Affekte. Daher kommt Techniken eine besondere Rolle zu, durch die man Meinungen in geeigneter Weise steuern kann. Ich will hier nur auf ein paar recht einfache Aspekte eingehen. Für diese einfachen Techniken benötigt man keine besonderen Kenntnisse der Psychologie, sie sind das Standardgeschäft der Massenmedien:
1. Deklariere Fakten als Meinungen. In der Haltung, mit Tatsachen so umzugehen, als handele es sich um bloße Meinungen, liegt, wie Hannah Arendt bemerkte, einer der erschreckendsten Aspekte totalitärer Denksysteme.
2. Fragmentiere die Darstellung eigentlich zusammenhängender Fakten so, dass der Sinnzusammenhang verloren geht.
3. Dekontextualisiere Fakten, löse sie aus ihrem eigentlichen Zusammenhang, so daß sie als isolierte Einzelfälle erscheinen.
4. Rekontextualisiere Fakten, bette sie so in einen neuen, mit ‚positiven‘ Begleitvorstellungen versehenen Kontext ein, dass sie ihren ursprünglichen Sinnzusammenhang und ein damit möglicherweise verbundenes moralisches Empörungspotential verlieren.
Über diese recht einfachen Techniken hinaus, hat die Psychologie eine Fülle von sehr viel subtileren und teilweise überraschenden Mechanismen unserer Entscheidungs- und Meinungsbildung identifiziert, die sich für eine sehr effektive Meinungssteuerung nutzen lassen. Dies gilt um so mehr, als zentrale Prozesse unserer Ent- scheidungs- und Meinungsbildung unbewusst ablaufen und keiner willentlichen Kontrolle zugänglich sind. Ich will hier nur zwei einfache Beispiele anführen:
i) Eine Reihe experimenteller Studien zeigt, dass eine Aussage, die die Experimentatoren gemacht haben, im eingeschätzten Wahrheitsgehalt der Beobachter steigt, je häufiger sie präsentiert wird, und zwar auch dann, wenn sie zu- vor vom Experimentator ausdrücklich als falsch deklariert wurde. Diese Prozesse laufen automatisch und unbewusst ab. Wir können uns also nicht dagegen wehren. Selbst wenn man die Versuchsperson zuvor über dieses Phänomen aufklärt, ändert dies nichts an dem Effekt: Je häufiger sie eine Meinung hört, um so stärker steigt der gefühlte Wahrheitsgehalt. Beispiele aus der Tagespresse gibt es auch hier in Hülle und Fülle, seien es ‚die reformunwilligen Griechen‘ oder, im Zusammenhang mit der Krim, die Bezeichnung ‚Annexion‘. Allein durch dauernde Wiederholung steigt tendenziell der gefühlte Wahrheitswert. (9)
ii) Je weniger wir uns in einem Bereich auskennen, um so stärker neigen wir dazu, die Wahrheit gleichsam in der Mitte zu suchen. Wir neigen also dazu, alle Meinungen als gleichberechtigt anzusehen, und meiden die als ‚extrem‘ angesehenen Ränder des beobachteten Meinungsspektrums, selbst dann, wenn tatsächlich die ‚richtige‘ Auffassung dort verortet ist.
Die öffentliche Meinungsbildung lässt sich also sehr wirkungsvoll bereits dadurch steuern, dass man zunächst die ‚Ränder‘ dessen festlegt, was noch als ‚vernünftig‘ anzusehen ist. Wer also die Ränder des in der Öffentlichkeit sichtbaren Meinungsspektrum markieren kann und damit die Ränder des ‚vernünftigerweise Akzeptablen‘, der hat schon einen großen Teil des Meinungsmanagements erreicht. In einer neoliberalen, also ‚marktkon-formen‘ Konzeption von ‚Demokratie‘ ist es naheliegenderweise besonders wichtig, den linken Rand des ‚Zulässigen‘ – also dessen, was man noch ‚verantwortlich‘ vertreten kann – zu markieren. Beispielsweise können die herrschenden Eliten die Auffassungen von Jürgen Habermas als das Äußerste deklarieren, was wir ‚in unserer liberalen Demokratie‘ vernünftigerweise zu akzeptieren bereit sind. Positionen, die radikaler sind und deutlicher auf das Zentrum der Macht zielen, werden dann bereits durch diese nahezu unsichtbare Markierung der Grenzen des ‚Akzeptablen‘ für die Öffentlichkeit als ‚Unverantwortlich‘ gekennzeichnet. Sie gehören damit nicht mehr zum Bereich dessen, was ‚sinnvoll‘ diskutiert werden kann. [„Warum schweigen die Lämmer?“ Demokratie, Psychologie und Techniken des Meinungs- und Empörungsmanagements, Rainer Mausfeld, Vortrag an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, am 22. Juni 2015, gefunden auf den NachDenkSeiten, PDF, S. 5]

Screenshots aus dem Mausfeld-Vortrag
Mein Kommentar:
Es funktioniert! 
Otto Normalverbraucher hält den Theaterdonner, die Aufgeregtheiten und die ständigen Unterstellungen für Realität!
Anscheinend braucht der westliche MIK das…
Und mir ist das zu dumm und zu aufwändig, ständig dagegen anzuschreiben!

Nato-Beobachter zu Zapad 2017: Defensive Übung, Zahlen die Russland nannte stimmen {1:27}

Veröffentlicht am 20.09.2017
RT Deutsch
Russland und Weißrussland halten derzeit die gemeinsame Militärübungen „Zapad 2017“ ab. Die Tausende Soldaten, die teilnehmen und auch die etwa eintausend Flug- und Fahrzeuge, die im Einsatz sind erregen international Aufsehen.
Westliche Medien und Politiker haben in weiten Teilen übertrieben, was die Anzahl der Teilnehmer betrifft und auch behauptet, die Übungen würden intransparent abgehalten. Internationale Beobachter, die von Russischer Seite eingeladen wurden, haben RT ihre Einschätzung gegeben.
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