Donnerstag, 17. November 2011

Rechtsradikale in einer Bananenrepublik

Es ist schon erstaunlich, wenn man vergleicht, wie effektiv einerseits die BRD mit Linksradikalen umzugehen wußte (Rasterfahndung, GSG 9) und andererseits jedesmal, wenn man sich der rechtsradikalen Szene nähert, unglaubliche Peinlichkeiten offenbar werden. Sind die Rechtsradikalen für den Verfassungsschutz zu intelligent?
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Der wahre König von Mallorca

Ludwig Salvator
Mallorca ist der Deutschen liebste Ferieninsel: Wussten Sie, dass ein exzentrischer Österreicher Ende des 19. Jahrhunderts das touristische Interesse auf Mallorca lenkte?


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Im Jahr 1881 entschloss er sich, die Weltausstellung in Melbourne, Australien, zu besuchen. Den überzeugten Pazifisten begeisterte die seiner Ansicht nach friedensfördernde Wirkung solcher Großereignisse. In seinem 1911 - also drei Jahre vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges - erschienenen Büchlein „Einiges über Weltausstellungen“ schrieb er: „Wie viele Vorgefasste Meinungen, wie viele Vorurteile werden beim Kennen eines anderen Volkes, beim Leben in seinem Lande abgestreift. Ich behaupte, dass wenn sich die einzelnen Völker besser kennten, sie sich auch nicht anfeinden würden.“ Auch brachte er Gedanken für die Gestaltung der Weltausstellungsplätze ein, wie etwa die Forderung nach einer behindertengerechten Infrastruktur („Rollstuhleignung“). 

Ludwig Salvator war mit Kaiserin Elisabeth („Sisi“) befreundet, die den Erzherzog sehr schätzte. Sie besuchte ihn zweimal mit ihrer Yacht Miramar auf Mallorca. Besonderes Getuschel am Wiener Hof erregte ihre Abwesenheit am Heiligen Abend des Jahres 1892, ihrem 55. Geburtstag, den sie statt mit ihrem asketischen Mann mit ihrem wohlbeleibten Cousin verbrachte. „Ich hoffe, dass der dicke Luigi für Dein Wohlergehen sorgt“, telegraphierte der besorgte Kaisergemahl.

Auf Mallorca ranken sich unzählige Legenden und Histörchen um den bis heute geschätzten „Archiduque“, den ungekrönten König der Balearen. Ludwig Salvators besonderes Markenzeichen war seine äußerst nachlässige Kleidung. Er bewegte sich lieber in der Gesellschaft einfacher Menschen, „von denen man oft mehr lernen könne, als von so manchem Gelehrten“, und legte auf sein Äußeres keinen besonderen Wert. Er trug abgewetzte Anzüge oder einfachste Gewänder, hatte die Manschetten mit Spagat (österr. für Paketschnur) zusammengebunden und wurde gelegentlich, zu seiner eigenen Belustigung, für einen Schweinehirten, Matrosen, Koch oder Landarbeiter gehalten. Einmal erhielt er von einem mallorquinischen Bauern, dem er half, einen festgefahrenen Karren aus dem Morast zu ziehen, ein Trinkgeld spendiert. „Mein erstes selbstverdientes Geld“, wie er später voller Stolz erzählte. Am Wiener Hof galt er als gelehrter Sonderling und verkappter Kommunist, und man amüsierte sich sehr über seine einzige Uniform, die mit den Jahren aus allen Nähten platzte. Auf das Gespött ob seines Knitter-Looks meinte der Erzherzog jedoch gelassen: „Lieber vielfältig als einfältig!“
(aus Wikipedia)