Mittwoch, 3. Oktober 2018

Unser negatives Russland-Bild ist einseitig und zu einfach

Das vorherrschende Bild vom alleinigen "Bösewicht" Russland ist zu einfach

… weil Frieden die Basis für alles Leben ist und weil es ohne oder gar gegen Russland keine verlässlichen Sicherheitsstrukturen geben wird und – Freundschaft heißt Vertrauen. Das Zusammenleben wird dadurch nicht nur leichter, sondern auch angenehmer. Eigentlich ganz einfach und logisch. Warum funktioniert es nicht?

Im Nachgang der Ostpolitik von Willy Brandt und Egon Bahr sah es doch so aus, als seien wir auf dem richtigen Weg. Der Fall der Mauer, die Auflösung der Sowjetunion, das Ende des Kalten Krieges 
 die Welt schien, für einen Wimpernschlag der Geschichte, paradiesischen Zeiten entgegenzugehen.

Ich kann mich gut an meine Empörung über die folgenden Sätze erinnern: "Für Freudentaumel besteht kein Anlass. Wir werden den Zeiten der Ost-West-Konfrontation noch nachtrauern. Regionalkonflikte werden die Zukunft beherrschen, und die Welt wird nicht friedlicher werden, ganz im Gegenteil." So hatte sich ein bekannter Politiker zu fortgeschrittener Stunde vertraulich im kleinen Kreis geäußert.

Ich konnte und wollte mir dieses Szenario nicht vorstellen und vertraute darauf, dass die politischen Akteure auf allen Seiten den Wert dieser Chance erkannten und in diesem Sinne handelten. Ich vertraute auch darauf, dass sich die Menschen diese Errungenschaften nicht mehr nehmen und sich nie wieder gegeneinander aufhetzen lassen würden. Aus heutiger Sicht betrachtet 
 wie naiv.

An allen Ecken und Enden brennt es: Syrien, Irak, Afghanistan, der Nahost-Konflikt, um nur einige Brandherde zu nennen. Terrorismus bestimmt auf zweifache Weise die Ausrichtung von Politik: im tatsächlichen Abwehrkampf und als willkommener Vorwand für politische Entscheidungen, die sich unter "normalen" Bedingungen kaum durchsetzen ließen.

Die Weltwirtschaftsordnung verdient die Bezeichnung "Ordnung" nicht mehr. Zockerei und eine Mischung aus Perversion und Zynismus heben alles aus den Angeln. Börsen, die wie Kartenhäuser sind, und beim leichtesten Windzug zusammenstürzen, haben reale Wertschöpfung und Fakten abgelöst. Psychologie, zweifelhafte Rankings und Stimmungsmache entscheiden über die Existenz oder den Bankrott von Menschen, Firmen und zuweilen sogar von Staaten.

mehr:
- Warum wir Frieden und Freundschaft mit Russland brauchen (Gabriele Krone-Schmalz, Telepolis, 03.10.2018)

siehe auch:
Rettet Claus Kleber! (Post, 26.09.2018)
„Die Medien sind Teil des Problems geworden“ (Post, 22.09.2018)
Westliche Dauerpropaganda: Russland ist das Böse! (Post, 09.10.2017)
Lügenpresse Teil 2 – Wie es dazu kam, dass es plötzlich nur noch ein einziges Märchen gab (Post, 16.02.2016)
- Deutsche glauben den Medien nicht (Post, 26.12.2014)
Keine Propaganda: Noch ein U-Boot! Oh Gott! (Post, 11.12.2014)
- Meldungen über angebliche Luftraumverletzungen – Publizist Volker Bräutigam erhebt beim Rundfunkrat Beschwerde (Post, 06.11.2014)
- Ukraine 20 – ARD-Programmbeirat bestätigt Publikumskritik (Post, 18.09.2014)
Der Journaille ins Stammbuch (0815-Info, 14.05.2014)

War Putins Eingreifen in der Ukraine voraussehbar? {4:32}

Gegen den Strom
Am 17.07.2016 veröffentlicht 
Bitte teilen!
War Putins Eingreifen in der Ukraine vorhersehbar? Hätten die NATO Strategen, als auch die hohen Beamten bei der EU wissen müssen, daß ein Krieg in der Ukraine kommen würde? Stimmt die Geschichte, daß wir die Guten sind und die Russen die Bösen? Ist es wahr, daß die Geschichte also schwarz/weiß ist?
Wer verstehen will, warum Russland in der Ukraine interveniert, der wird die Wahrheit leider nicht bei den Mainstreammedien finden, deren Chefredakteure bzw Inhaber oftmals in NATO-Partnerorganisationen sitzen.
x