Donnerstag, 31. Mai 2018

Mordinszenierung in der Ukraine

Nach der Mordinszenierung - Ein Gastkommentar

Erfahrung zählt. Aus der Inszenierung um den angeblich geplanten Mord an dem ukrainischen Blogger Arkadi Babtschenko ging nur Europas Dienst ältester Außenminister unbeschädigt hervor: Sergej Lawrow reagierte auf die Nachricht über den angeblichen Mord am Mittwoch sichtlich gelassen. Es sei traurigerweise Mode geworden, so Lawrow, nach solchen Vorfällen sofort Russland zu beschuldigen. Das liege daran, dass sich die Ukraine "einer völligen Straffreiheit seitens ihrer westlichen Aufpasser" erfreue.

Während westliche Journalisten und Politiker sich wie üblich überschlugen, um durch nichts belegte Anschuldigungen Richtung Russland zu schicken, stellte sich die Angelegenheit als undurchsichtige Intrige des ukrainischen Geheimdienstes SBU heraus. Am schwersten dürfte dieser Vorgang das aktuelle deutsche Staatsoberhaupt beschädigt haben. Sichtlich erschüttert hatte Steinmeier am Mittwoch in Kiew die "brutale Art und Weise" des angeblichen Mordes verurteilt. Nun ist Steinmeier das Gespött auf unterschiedlichen Internetplattformen.

Dabei hatte der SPD-Mann schon Vorsicht walten lassen und sich gehütet, mit dem Finger in irgendeine Richtung zu zeigen. Er wies darauf hin, dass dies leider nicht die erste derartige Tat gewesen sei und leider habe sie nicht zum ersten Mal einen Journalisten getroffen. Der Bundespräsident sagte, er hoffe, dass eine "umfassende Aufklärung der Tat" möglich sei. Damit verwies er bereits diplomatisch darauf, dass dies in der Ukraine keineswegs die Norm darstellt.

Die folgenden Ereignisse dürfte Steinmeier unangenehm an die Vorgänge im Februar 2014 erinnert haben, als er persönlich ein Abkommen zwischen der damaligen Opposition und dem Präsidenten Janukowitsch aushandelte. Keine 24 Stunden später hatte die vom Westen unterstützte Opposition den Text zur Makulatur gemacht und einen gewalttätigen Umsturz eingeleitet. Seitdem haben sich die Zustände in der Ukraine keineswegs verbessert. Einklagbare Menschenrechte existieren nicht, vielerorts üben rechtsradikale Milizen eine Gewaltherrschaft aus, aus dem Sozialstaat wird Kleinholz gemacht, das Sagen haben der IWF und die internationalen Geldgeber, die mit vielen Milliarden das Überleben der Poroschenko-Regierung sichern.

mehr:
- Medien in der Ukraine: Die Schock-Strategie (Malte Daniljuk, Telepolis, 30.05.2018)

siehe auch:
- Ein journalistischer Gau (Marcus Klöckner, NachDenkSeiten, 02.06.2018)

mein Kommentar:
Wahrscheinlich sind News in der Ukraine verboten, da gibt‘s nur Fake-News:
Das erinnert mich an den gepanzerten russischen Konvoi, der teilweise zerstört und den Flughafen von Donezk, der mit Atomgranaten beschossen wurde. Das ist einfaches Spiel für Journalisten und kein Gau! Alles aus der Ukraine, was nicht durch die Weißhelme oder die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte (da unten ist der IS inzwischen arbeitslos geworden) bestätigt wurde, einfach nicht glauben!
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US-Prediger will weniger Kerosin verbrauchen

Seine bisherigen drei Privatflugzeuge reichen dem US-Fernsehprediger Jesse Duplantis nicht - weshalb er jetzt an seine Anhängerschaft appelliert, ihm eine neue Maschine zu bezahlen. Wenn Jesus heute auf der Welt wäre, "würde er keinen Esel reiten", sondern zur Verbreitung des Evangeliums im Flugzeug um die Welt reisen, sagt der 68-Jährige in einem Webvideo, das US-Medien weiterverbreiten.
mehr:
- US-Prediger will Spenden für vierten Privatjet (n-tv, 30.05.2018)

Televangelist says God told him he needs a $54 million jet {1:11}

Am 30.05.2018 veröffentlicht 
CBS This Morning
Louisiana televangelist Jesse Duplantis is asking his followers for donations to buy a $54 million private jet. He is the second prominent televangelist this year to preach the virtues of a private plane. Tony Dokoupil reports.

Da fällt mir grad ein:
Heute nacht erschien mir Gott und befahl mir, mit einem Privatjet um die Welt zu fliegen. Macht schon mal Euer Geld locker!

Illegaler »Spiderman« aus Mali darf in Frankreich bleiben

🇫🇷 Spiderman of Paris: Malian saves toddler from balcony in France | Al Jazeera English {1:19}

Am 29.05.2018 veröffentlicht 
Al Jazeera English
A star was born over the weekend in France. Mamoudou Gassama, an immigrant from Mali, scaled a building in Paris on Saturday night and saved a child who had been dangling from the fourth floor of a building. The act earned him the nickname "Spider-Man" and many in France consider him a hero.
Al Jazeera's Natacha Butler reports from Paris.
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EU weiter auf Brzezinskis Chessboard-Kurs: Ukraine – Too big to fail

Diese Zusammenfassung ist nicht verfügbar. Klicke hier, um den Post aufzurufen.

Mittwoch, 30. Mai 2018

Die Anstalt: Die Mont Pèlerin Society u. das Netzwerk neoliberaler Denkfabriken

Die Mont Pèlerin Society u. das Netzwerk neoliberaler Denkfabriken (12:47)

Am 08.11.2017 veröffentlicht 
FMD's TV-Channel
Ausschnitt aus der Satire-Sendung 'Die Anstalt', vom 07.11.2017.
Tags: Satire Kabarett Kritik Systemkritik Sozialkritik Lobbyismus Neoliberalismus FDP Koalitionsverhandlungen Jamaika neoliberal Aufklärung Denkfabrik Thinktank Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft INSM Kapitalismus Kapitalismuskritik Sozialabbau Sozialstaatsabbau Agenda 2010 Hartz IV Gerhard Schröder Milton Friedman Nobelpreis Sozialstaat Marktradikalismus Marktliberalismus Privatisierung Liberalismus Sozialismus Gesellschaft Gesellschaftsordnung Neue Weltordnung NWO Verschwörung Globalisierung freier Markt Wirtschaft Wettbewerb System
FAIR USE
Es entstehen keinerlei wirtschaftliche Vorteile durch das Onlinestellen des Videos. Das Material ist unter der Rechtsdoktrin des anglo-amerikanischen Urheberrechts-Systems Fair Use (angemessene Verwendung) online gestellt worden. Das Video dient rein der öffentlichen Bildung und der Anregung geistiger Auseinandersetzung. Das Material ist rein zum Zwecke der Kritik, der Stellungnahme, der Berichterstattung, der Bildung und der Wissenschaft und stellt daher keine Urheberrechtsverletzung dar.
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Dienstag, 29. Mai 2018

Skripal-Anschlag: Bundesregierung verweigert Antwort auf Kleine Anfrage der Linken

Auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion verweigerte die Bundesregierung Ende April die Antwort, was viele Fragen offenlässt
Als nach dem Anschlag auf den Doppelagenten Skripal und seine Tochter in Salisbury die Fäden in den Nato-Staaten gezogen wurden, um in einer gemeinsamen Aktion Einigkeit und Entschlossenheit gegenüber Russland zu demonstrieren, gab es keine Beweise dafür, dass das Nervengift aus Russland stammte und dass die russische Regierung dafür verantwortlich war. Es lag lediglich die Analyse des britischen Militärlabors vor, dass es sich um Nowitschok gehandelt hat. Dort wurde gegen die britische Regierung auch betont, dass man die Herkunft nicht kenne.
Auch im Nachhinein gab es für britische Schuldzuweisung, der sich in Absprache neben anderen Staaten die amerikanische, französische und deutsche Regierung anschlossen, zur damaligen Zeit nur Vermutungen aufgrund von angeblich alternativlosen Plausibilitäten. Auch nach der OPCW-Untersuchung gab es hier keine neuen Erkenntnisse. Sie bestätigte lediglich, dass es sich um dieselbe, sehr reine toxische Substanz wie die vom britischen Militärlabor identifizierte handelte. Ob die Substanz aus Russland stammt, wurde im Bericht nicht gesagt. In Korrektur zu einer Äußerung des OPCW-Direktors gab die Organisation bekannt, die Substanz sei im Bereich von maximal einigen Mikrogramm vorhanden gewesen, woher es komme, könne nicht bestimmt werden.
Es ist zu vermuten, dass die deutsche Regierung ohne näheres Wissen und wahrscheinlich mit "Informationen", wie sie aus Großbritannien über ein "Handout" bekannt wurden ("Eine neue Phase der russischen Aggression"), Russland für die weiterhin unaufgeklärte Tat verantwortlich machte und ebenfalls russische Diplomaten auswies, um dadurch im angespannten Verhältnis mit den USA sowie mit innereuropäischen Konflikten und der angeschlagenen britischen Regierung wenigstens Einheit gegen den gemeinsamen Feind inszenieren zu können.
mehr:
- Wusste die Bundesregierung, dass es Nowitschok in Labors von Nato-Ländern gab? (Florian Rötzer, Telepolis, 29.05.2018)

siehe auch:

Fragen zum Fall Skripal – Bundesregierung und Medien gehen auf Tauchstation(Jens Berger, NachDenkSeiten, 30.05.2018)
- Die Skripals und das Giftgas: für unsere Qualitätsmedien nicht mehr interessant? (Post, 24.05.2018)
- Kleine Anfragen aus dem Bundestag Opposition nervt, Regierung bummelt (SPON, 24.10.2016)
- BVerfG: Zur Verpflichtung der Bundesregierung zur Beantwortung von Abgeordneten-Anfragen in Geheimschutzangelegenheiten (Presserecht.de, Copyright © 2009 BVerfG )
aktualisiert am 31.05.2018

Bild-Leser, DSDS- und Dschungelcamp-Gucker sind auch das Volk!

TV-Sendungen wie DSDS oder das Dschungelcamp sind das Ergebnis der Zerstörung europäischer Kultur durch den Geist der Massendemokratie. Wie aussichtslos der Kampf dagegen ist, beschrieb Jacob Burckhardt bereits im 19. Jahrhundert. 
Es sind Sätze von bedrückender Aktualität: „Es ist eine Ausartung und philosophisch-bürokratische Überhebung, wenn der Staat das Sittliche verwirklichen will, was nur die Gesellschaft kann und darf.“ Aufgabe des Staates sei es, das Recht aufrechtzuerhalten. Aber: „Die Verwirklichung des Sittlichen auf Erden durch den Staat müsste tausendmal scheitern.“ Zu den Pathologien des modernen Staates gehört es jedoch, dass er mehr leisten soll als einfach nur das Recht garantieren. Die Wirtschaft verlangt von ihm, dass er ihre Interessen durchsetzt, die Masse der Bürger fordert soziale Gaben.
Zugleich pochen alle auf ihre Freiheit. Ergebnis: Der Staat „soll alles mögliche können, aber nichts mehr dürfen.“ Eine verhängnisvolle Tendenz, in deren Folge „die Grenze zwischen den Aufgaben von Staat und Gesellschaft gänzlich zu verrücken drohen“. Der Keim dieser Fehlentwicklung liegt in der Französischen Revolution, die sich großspurig die Menschenrechte auf die Fahnen schrieb, „während der Staat hätte froh sein müssen, wenn er in seiner Verfassung mit einer vernünftigen Definition der Bürgerrechte“ durchgekommen wäre.
Diese schonungslose Analyse der modernen Massendemokratie ist von bestechender Klarsichtigkeit. Niedergeschrieben hat sie Jacob Burckhardt – geboren vor 200 Jahren in Basel, am 25. Mai 1818,  bedeutendste Kulturhistoriker seiner Zeit, Verfasser der „Kultur der Renaissance in Italien“, eines kunsthistorischen Bestsellers, der den Begriff „Renaissance“ erst populär machte und den Kulturtourismus nach Italien begründete. Trotz dieser düsteren Zeitdiagnose hat Burkhardt – anders als viele Zeitgenossen – niemals die Aufklärung infrage gestellt.
mehr:

Alte iPhone-Backups auf einem Mac mit iTunes löschen

iOS-Backups auf einem Mac finden

So erhalten Sie eine Liste Ihrer Backups:
  1. Klicken Sie in der Menüleiste auf das Suchsymbol.
  2. Tippen Sie folgende Zeichenfolge oder geben Sie sie per Kopieren und Einsetzen ein: ~/Library/Application Support/MobileSync/Backup/
  3. Drücken Sie die Eingabetaste.
So finden Sie ein bestimmtes Backup:
  1. Öffnen Sie iTunes. Klicken Sie in der Menüleiste auf "iTunes" und dann auf "Einstellungen".
  2. Klicken Sie auf "Geräte".
  3. Klicken Sie bei gedrückter Ctrl-Taste auf das gewünschte Backup, und wählen Sie "Im Finder anzeigen".
    Geräteeinstellungen

Quelle: Apple Support

Wikipedia, der manipulierte Brockhaus der Schwarmintelligenz

Über den Niedergang der Online-Enzyklopädie
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Mit Wikipedia schien ein Traum wahr geworden zu sein - das Wissen der Menschheit, zusammengetragen in einem Gemeinschaftsprojekt, kostenlos, für alle verfügbar und frei von Kommerz, im wahrsten Sinne des Wortes die beste Seite des Internet.
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Obwohl nur ein Prozent der Weltbevölkerung betreffend, ist die deutsche Wikipedia dabei die zweitgrößte Abteilung – auch das schien eine besondere Erfolgsgeschichte. Und tatsächlich ist die Enzyklopädie nach wie vor unschlagbar bei Dingen wie Beethovens Geburtsdatum oder der Anzahl der Jupitermonde. Nähert man sich aber der Gegenwart in irgendeinem Artikel mit politisch-gesellschaftlichem Bezug, kommt man ins Staunen.
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IM Menschenrechtsaktivistin
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Wussten Sie zum Beispiel, dass Anetta Kahane, Vorstandsvorsitzende der Amadeu-Antonio-Stiftung (die Hate Speech in Sozialen Medien identifiziert und entsprechend berät), Stasi-Mitarbeiterin war? Nun, wenn Sie es wissen, dann wahrscheinlich nicht aus Wikipedia, denn die Information wurde inzwischen auf perfide Weise marginalisiert, wie die Filmemacher Markus Fiedler und Dirk Pohlmannn in ihrem neuen Format Geschichten aus Wikihausen aufdeckten - ein Skandal, der wie manch anderer noch keine große Öffentlichkeit gefunden hat.
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Fiedler hatte üble Machenschaften hinter dem beliebten Logo bereits in seinem Film Die dunkle Seite der Wikipedia präzise dokumentiert – damals ging es darum, den Schweizer Historiker Daniele Ganser zu diffamieren. Dessen Vorträge haben an deutschen Universitäten eine überwältigende Resonanz, stoßen jedoch einigen transatlantisch orientierten Zeitgenossen aber offenbar sauer auf, weswegen Ganser alles mögliche angedichtet wurde, gipfelnd in dem Totschlag-Argument, er greife "Verschwörungstheorien" auf (Eine sehenswerte Show dazu hier).
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mehr:
- Wikipedia auf dem Weg zum Orwellschen Wahrheitsministerium (Alexander Unzicker, Telepolis, 27.05.2018)
siehe auch:
- Die dunkle Seite der Wikipedia (Post, 18.07.2016)
Die Wahrheit über Wikipedia (Friedhelm Greis, Freitag-Community, 02.04.2009)
- Das Wiki-Prinzip (Erik Möller, Telepolis, 09.05.2003)

Sonntag, 27. Mai 2018

3 nach 9: Warum Marius Müller-Westernhagen seine »Echos« zurückgibt

Marius Müller-Westernhagen will nach den Antisemitismus-Schlagzeilen um den Musikpreis Echo alle seine Trophäen zurückgeben. Das kündigte der Musiker am Dienstag auf Facebook an. "Die Verherrlichung von Erfolg und Popularität um jeden Preis demotiviert die Kreativen und nimmt dem künstlerischen Anspruch die Luft zum Atmen. Eine neue Stufe der Verrohung ist erreicht", erklärte er. Zuvor hatte Bild.de berichtet.
Am vergangenen Donnerstag waren die Rapper Kollegah und Farid Bang für ihr Album "Jung, Brutal, Gutaussehend 3" ausgezeichnet worden. Es enthält Textzeilen wie "Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen" und "Mache wieder mal 'nen Holocaust, komm' an mit dem Molotow". Dass diese Musik beim Echo preiswürdig ist, hatte heftige Kritik und eine Debatte über Antisemitismus ausgelöst.
mehr:
- Antisemitismus-Skandal: Marius Müller-Westernhagen gibt alle sieben Echos zurück (SPON, 17.04.2018)

Marius Müller-Westernhagen über seinen ECHO-Verzicht nacht dem Kollegah-Skandal // 3nach9 {17:19}

Am 25.05.2018 veröffentlicht 
3nach9
"Provokation um der Provokation willen ist substanzlos und dumm", so äußerte sich Marius Müller Westernhagen zu den rappenden Preisträgern Kollegah und Farid Bang bei der diesjährigen ECHO-Verleihung und will alle seine Auszeichnungen zurückgeben, auch die aus dem vergangenen Jahr, als er die Trophäe für sein Lebenswerk erhielt. Seit Ende der 60er-Jahre ist der geborene Düsseldorfer auf musikalischen Bühnen zu Hause, im August geht er auf große Tournee und erzählt bei 3nach9, welche gesellschaftliche Verantwortung Künstler in unserem Land haben.

Unzensiertes Live-Video: Skandal auf dem ECHO 2018: CAMPINO sagt FARID BANG & KOLLEGAH die Meinung! {4:53}

Am 13.04.2018 veröffentlicht 
N-PARC Trittau
Wir haben geahnt dass da jetzt was spektakuläres von CAMPINO kommt - und haben mit dem Handy einfach mal draufgehalten.


Freitag, 25. Mai 2018

Künstliche Intelligenz und Wittgenstein: Worte, die unseren Verstand verhexen

Schon Wittgenstein machte darauf aufmerksam, wie Sprache unser Bild der Welt beeinflußt:
Man hört immer wieder die Bemerkung, daß die Philosophie keinen Fortschritt mache, daß die gleichen philosophischen Probleme, die schon die Griechen beschäftigten, uns noch beschäftigen. Die das aber sagen, verstehen nicht den Grund, warum es so sein muß.
Der ist aber, daß unsere Sprache sich gleich geblieben ist und uns immer wieder zu denselben Fragen verführt. Solange es ein Verbum «sein» geben wird, das zu funktionieren scheint wie «essen» und «trinken», solange es Adjektive «identisch», «wahr», «falsch», «möglich» geben wird, solange von einem Fluß der Zeit und von einer Ausdehnung des Raumes die Rede sein wird, usw., usw., solange werden die Menschen immer wieder an die gleichen rätselhaften Schwierigkeiten stoßen, und auf etwas starren, was keine Erklärung scheint wegheben zu können. [Ludwig Wittgenstein, Vermischte Bemerkungen: Aus dem Nachlaß (1950/51), Suhrkamp, Frankfurt/Main, 1977, S. 163]


Beispiel 1: Künstliche Intelligenz bei Autos und Rasenmähern

Mercedes F 015 - Erste Fahrt im Benz der Zukunft {4:28}

AUTO BILD
Am 27.03.2015 veröffentlicht 
Mehr infos unter: http://www.autobild.de/artikel/merced...
Mercedes zeigt mit dem F 015, wie der selbstfahrende Benz der Zukunft aussehen könnte. Jetzt haben die Schwaben neue Details bekanntgegeben. Autonomes Fahren, Lounge-Feeling im Innenraum und ein emissionsfreier Antrieb - so sieht die Zukunft bei Mercedes aus!
»Ich sitze mit dem Rücken zur Fahrbahn« – Da würde sich Wittgenstein im Grabe umdrehen. Ich weiß auch nicht, ob da eine intelligente Rechtschreib-Korrektur hilfreich sein könnte…

Autonomes Fahren: Wie nah ist der große Durchbruch? | Galileo | ProSieben {16:51}

Galileo
Am 21.12.2018 veröffentlicht 
Das autonome Fahren scheint zum Greifen nah! In Deutschland gibt es schließlich schon autonome Fahrzeuge auf öffentlichen Straßen. Doch wie nahe ist der große Durchbruch wirklich? Galileo hat sich auf Spurensuche begeben.
#Galileo #ProSieben
► Die besten Videos von #Galileo: http://bit.ly/GalileoTop25

- Rasenroboter-Test: Sechs von acht Geräten mähen gut (help.orf.at, 30.04.2018)


Die Philosophie ist ein Kampf gegen die Verhexung unseres Verstandes durch die Mittel unserer Sprache.
[Ludwig WittgensteinPhilosophische Untersuchungen 109 (1953, posthum)]
Was soll dieses Gelabere von selbstfahrenden Autos, wenn es schon solche Probleme bei autonomen Rasenmähmaschinen gibt!

Rasenroboter Test 2018: Zwei Mähroboter versagen im Sicherheitstest {3:55}

Stiftung Warentest
Am 24.04.2018 veröffentlicht 
8 Rasenroboter waren im Test – wir zeigen die Unterschiede der Mähroboter, wie wir getestet haben und welche beiden Geräte in der Sicherheitsprüfung versagt haben. Alle Testergebnisse der Rasenmähroboter unter ►►► http://www.test.de/rasenroboter ◄◄◄
Fünf Mähroboter im Test waren für Flächen bis 1 000 Quadrat­meter und drei Geräte für große Flächen über 1 000 Quadrat­meter. Preisspektrum: Zwischen 800 und 2 850 Euro. Im Test­feld sind Produkte so namhafter Hersteller wie Bosch, Gardena und Husqvarna. Doch obwohl sechs von acht Rasenmährobotern gut mähten, erreichte am Ende keiner eine bessere Note als Befriedigend. Denn bei allen Mährobotern im Test gibt es ein Unfall­risiko. Insbesondere spielende Kinder können von den Rasenmäher-Robotern verletzt werden. Bei zweien sind die Sicher­heits­bedenken so groß, dass die Stiftung Warentest die rote Karte zog.
Ein stehendes Kind erkannten alle Rasenmäher-Roboter. Bei krabbelnden Kindern hielten sechs ebenfalls recht­zeitig an. Zwei Modelle fuhren auf die Fußattrappe auf und hinterließen deutliche Schnitte an dem Kinder­schuh. Barfuß hätte das zu heftigen Verletzungen geführt. Vergleich­bare Unfälle mit selbst­fahrenden Rasenmähern hat es bereits gegeben. Wir bewerteten daher beide Mähroboter mit mangelhaft.
Jenseits aller Sicher­heits­bedenken: Der Rasen kann sich bei den meisten Robotern sehen lassen – auch an Stellen, an denen sie oft rangieren, etwa vor der Lade­station. Nur ein Rasenroboter schneidet unsauber. Folge: ausgefranste, bräunende Grasspitzen. Dasselbe Gerät schwächelt auch als Einziges bei zehn Zenti­meter hohem Rasen, den alle anderen Mähroboter im Test problemlos schaffen.
Folgende Mähroboter waren im Test (Ausgabe 5/2018):
Rasenroboter für Flächen bis 1000 Quadratmeter:
• Al-Ko Robolinho 110
• Ambrogio L60B+
• Bosch Indego 400 Connect
• Gardena smart Sileno 19060-60
• Robomow RC304u
Rasenroboter für Flächen größer als 1000 Quadratmeter
• Honda Miimo 310
• Husqvarna Automower 420
• Viking iMow MI 632C


Beispiel 2: Alexa, ein aufgemotztes ELIZA


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ELIZA ist ein 1966 von Joseph Weizenbaum entwickeltes Computerprogramm, das die Möglichkeiten der Kommunikation zwischen einem Menschen und einem Computer über natürliche Sprache aufzeigen sollte.
Den Namen ELIZA wählte Weizenbaum in Anlehnung an das Schauspiel Pygmalion von George Bernard Shaw.[1] Das Programm kann über Skripte verschiedene Gesprächspartner simulieren. Bekannt geworden ist es für die oberflächliche Simulation eines Psychotherapeuten, der die non-direktiven Methoden der klientenzentrierten Psychotherapie nach Carl Rogers verwendet.
Weizenbaum schrieb das Programm in MAD-SLIP für eine IBM 7094, die das Time-Sharing-System CTSS des Massachusetts Institute of Technology verwendete.
ELIZA kann als frühe Umsetzung des Turing-Tests gesehen werden. Diesen hätte es jedoch nicht bestanden, da ein Benutzer recht einfach herausfinden kann, dass er mit einer Maschine kommuniziert.
[ELIZA, Wikipedia, abgerufen am 25.05.2018]
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siehe dazu:
Ein Amazon-Echo hat das Gespräch eines Ehepaares ohne dessen Wissen aufgezeichnet und an einen Bekannten geschickt. Der Konzern nennt den Vorfall „höchst ungewöhnlich“.
[Alexa belauscht Ehepaar – und verschickt das Gespräch an einen Kollegen, FAZ, 25.05.2018]

Wie wär’s, wenn ich einem Zigarettenautomaten künstliche Intelligenz zuschriebe (natürlich ein Pleonasmus: KI IST schon eine Zuschreibung): 
Es ist doch toll, wenn ich auf einen Knopf drücke, und unten kommt die Marke raus, die ich wollte…

Die Ergebnisse der Philosophie sind die Entdeckung irgendeines schlichten Unsinns und die Beulen, die sich der Verstand beim Anrennen an die Grenze der Sprache geholt hat. Sie, die Beulen, lassen uns den Wert jener Entdeckung erkennen.
[Ludwig Wittgenstein, Philosophische Untersuchungen 119 (1953, posthum)]

Boris Johnson fällt auf einen Telefonstreich herein

Der britische Außenminister Boris Johnson lässt sich am Telefon über Russland und Präsident Putin aus. Er glaubt, mit dem neuen armenischen Premierminister Paschinjan zu sprechen. Der Anruf kommt allerdings ganz woanders her.
Als britischer Außenminister ist es für Boris Johnson eigentlich nichts Außergewöhnliches fast täglich Telefonate mit Staatschefs aus aller Welt zu führen. Doch mit dem neusten Anruf hatte Boris Johnson mit Sicherheit nicht gerechnet. Denn der Mann, der sich am anderen Ende der Leitung als Nikol Paschinjan vorstellte, war gar nicht Armeniens neu gewählter Premierminister, sondern ein russisches Komiker-Duo, das sich einen Scherz erlaubte.

Hinter dem Telefonstreich stecken die angeblich Kreml-nahen Komiker Wladimir Krasnow und Alexej Stoljarow. Die als "Wowan" und "Lenux" bekannten Männer veröffentlichten anschließend das Gespräch mit Johnson auf YouTube.

Das britische Außenministerium bestätigte den Vorfall, behauptete aber gleichzeitig: "Wir wussten sofort, dass es ein Scherz-Anruf war". Trotzdem dauerte die Unterhaltung rund 18 Minuten. Ob das Gespräch geschnitten wurde, ist nicht klar.

mehr:
- 18-Minuten-Gespräch – Boris Johnson fällt auf Telefonstreich herein (n-tv, 24.05.2018)
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Prank with Boris Johnson (English version) {18:22}

Am 24.05.2018 veröffentlicht 
Vovan222prank
Russian pranksters Vovan and Lexus talk to Foreign Secretary Boris Johnson as Prime Minister of Armenia Pashinyan.
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Fall Skripal – Die Lügen von Boris Johnson, Sanktionen, Eskalation & 64 offene Fragen - Jens Berger {14:45}

Am 05.04.2018 veröffentlicht 
MrMarxismo
Fall Skripal – Sanktionen, Lügen, Eskalation und 64 offene Fragen - Jens Berger
Quelle:
NachDenkSeiten
https://www.youtube.com/watch?v=keP8V...

Boris Johnson: insults, gaffes and apologies – video profile {2:33}

Am 14.07.2016 veröffentlicht 
Guardian News
Boris Johnson was a surprise choice as Theresa May’s foreign secretary.
Subscribe to Guardian Wires ► http://bit.ly/guardianwiressub
He has insulted the present US president as well as both candidates to be Barack Obama’s successor. He has used racist language towards Africans. And he has written an offensive limerick about the president of Turkey.

Mein Kommentar:
Da hat Jens Berger seine Energie zum Fenster rausgeworfen. Boris Johnson besteht nur aus offenen Fragen!

Donnerstag, 24. Mai 2018

Die Skripals und das Giftgas: für unsere Qualitätsmedien nicht mehr interessant?

Mit der Entlassung von Sergei Skripal aus dem Krankenhaus an einen unbekannten Ort entstehen neue Fragen
Der 66-jährige russische Ex- und Doppelagent Sergei Skripal hat sich offenbar von dem Anschlag vom 4. März erholt und ist gestern aus dem Krankenhaus entlassen worden. Bei seiner Tochter Julia war dies viel schneller erfolgt, sie wurde bereits am 9. April entlassen. Der Polizist Nick Bailey, der die beiden auf der Parkbank gefunden hatte, war auch im Krankenhaus behandelt, aber schnell wieder entlassen worden.
Die britische Regierung, die zu schnell und ohne Beweise von einem Nowitschok-Anschlag, der von Russland ausgegangen sein soll, gesprochen hat, will die beiden Skripals weiterhin von der Öffentlichkeit fernhalten. Die Polizei gab bekannt, die Ermittlungen des "Antiterror-Polizeinetzwerks" würden fortgesetzt. Aus Gründen des Schutzes der beiden Skripals wurde weder erklärt, wo sie sich aufhalten, noch welche Schutzmaßnahmen ergriffen wurden.
Bei Sergei Skripal teilte die Polizei schon gar nichts darüber mit, warum er es vorzieht, an einem geheimen Ort versteckt zu werden und jeden Kontakt mit der Öffentlichkeit zu vermeiden. Julia soll in einem von ihr angeblich verfassten Text, den die Polizei veröffentlichte, erklärt haben, sie wünsche keine Besuche, auch nicht von Verwandten oder von der russischen Botschaft.
Das kann man glauben oder nicht. Seltsam daran ist, dass die Polizei sicher lange und ausgiebig die beiden Skripals verhört hat, ohne dass die Untersuchung dadurch Fortschritte gemacht zu haben scheint. Es wurden nicht einmal neue vorläufige Ergebnisse bekannt.
Zunächst war erklärt worden, dass das Nervengift aus der Nowitschok-Gruppe - offiziell wurde nicht gesagt, um welches Gift es sich handelt, angeblich soll es A-234 gewesen sein - tödlich wirke, es sei das tödlichste Nervengift, das bislang entwickelt wurde. Es wurde von sowjetischen Wissenschaftlern in militärischen Geheimlabors erfunden, aber nach dem Ende des Kalten Kriegs durch Beteiligte schnell bekannt gemacht.
mehr:
- Warum überlebten die Skripals den Anschlag mit dem angeblich tödlichsten Nervengift Nowitschok? (Florian Rötzer, Telepolis, 19.05.2018)

Yakovenko: "What's happening in the UK?" {1:01}

Am 20.04.2018 veröffentlicht 
RT UK
"Why is no-one calling for this meeting?"
Alexander Yakovenko (diplomat)​ slams British journalists over the Skripal case as he asks "what's happening in the UK?"

siehe auch:
- Meinung: Der unglaubliche Fall Skripal wird immer rätselhafter - London schuldet Moskau eine Erklärung (Robert Bridge, RTDeutsch, 22.05.2018)
- Nowitschok – »Nur Russland«? (Post, 18.05.2018)
- Skripal-Syrien-Giftgas-Propagandanebel, staatsfinanziertes Russland-Bashing und Verwunderung: Auch Tschechien forschte an Nowitschok (Post, 04.05.2018)

Nachrichtensprecher rastet aus und sagt die WAHRHEIT! (Mit deutschen Untertiteln) {1:59}

Am 09.05.2016 veröffentlicht 
Christian Meyer-Pedersen
Keine Untertitel sichtbar? Die Übersetzung findet ihr am Ende dieses Textes.
Dieser britische Nachrichtensprecher, der sich Jonathan Pie nennt, ist eigentlich gar keiner, sondern Satiriker Tom Walker, der auf seinem Youtube-Kanal https://www.youtube.com/user/tomwalke... kein Blatt vor den Mund nimmt, wenn es um die wahren Hintergründe der Nachrichten geht, die uns täglich präsentiert werden. Wer in England unterwegs ist und Jonahtan Pie live sehen möchte findet hier die aktuellen Termine: http://www.jonathanpie.com/
Da die Untertitel bei einigen nicht funktionieren, habe ich hier das Transkript noch mal in deutsch angehängt:
… Ein militärisches Eingreifen des Vereinigten Königreiches ist unwahrscheinlich …
Warum machen wir das draußen? …
Nun, weil es kalt ist und es fängt zu regnen an und wir können das genau so gut im Studio machen. Ich fragte mich gerade warum …
Ja, Sie haben leicht Reden in Ihrem Elfenbeinturm. Ich frage mich nur …
Ach ja? Ach wirklich? Okay. Habt ihr gehört, was er gerade gesagt hat? Also er sagte: „Warum machst du nicht ein einziges Mal in deinem Leben die verdammten Nachrichten?!“ Okay, nein nein nein. Nein, ich mache jetzt … Nein. Hier sind die verdammten Nachrichten!
Ex-Werber, Fernseh- und PR-Mann, Alt-Etonier und gelegentlicher Schweinepriester David Cameron möchte gern Syrien bombardieren. Dummerweise war Russland zuerst da und Amerika macht es schon seit Ewigkeiten. Er möchte Syrien bombardieren, um den Fluss von Flüchtlingen zu stoppen, die vor den Bomben fliehen.
Er hofft außerdem, dass sich dadurch dem wachsenden Einfluss des islamischen Extremismus Einhalt gebieten lässt. Die Bombardierung Syriens zerstört natürlich die einzige verbliebene multikulturelle Gesellschaft in der Region, und öffnet sie somit dem wachsenden Einfluss des islamischen Extremismus.
Syrien zu bombardieren ist daher vollkommen SCHWACHSINNIG!
Zu den anderen Nachrichten … nein. … Nein nein nein, ich mach’ die … Nein! ich mach’ die verdammten Nachrichten!
Zu den anderen Nachrichten: Muslime sind schlecht. China ist schlecht, aber nicht so schlecht, wie früher. Und Russland ist immer schlecht. Atomwaffen sind gut. Und zu sagen, man sollte auf den Einsatz von Atomwaffen verzichten, ist schlecht.
Zur Wirtschaft: Schulden sind gut. Korrupte Banken sind schlecht, aber nicht schlecht genug, dass wir etwas dagegen unternehmen müssten. Und Armut im Vereinigten Königreich ist reine Einbildung.
Zum Wohnungsmarkt: Jeremy Corbyns Pläne, erschwingliche Wohnungen zu bauen und Sozialwohnungen für die ärmsten Menschen unserer Gesellschaft zu schaffen, ist eine fürchterliche Idee. Das sagt zumindest Multimillionär, Immobilienmagnat und komplettes Arschloch Sir Alan Sugar.
Zur Umwelt: Da gibt es nichts, worüber wir uns Sorgen machen müssten. Also konsumieren Sie einfach weiter, wie gewohnt.
Und zu guter Letzt – Unterhaltung: Matt Damons intelligente und sprachgewandte Betrachtungen über Sexualität in Hollywood, die uns zeigen, das er ein absolut homophober Idiot ist
Mein Name ist Jonathan Pie und das waren die VERDAMMTEN NACHRICHTEN!
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Was haben wir vom Untergang der Titanic gelernt? - Georg Schramm über "verschollene Zivilisationen" {2:31}

Am 16.05.2018 veröffentlicht 
MrMarxismo
"Verschollene Zivilisationen" - Was haben wir vom Untergang der Titanic gelernt? - Georg Schramm
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Literaturnobelpreis: Die Selbstzerfleischung einer Elite-Truppe

Mit der Absage des diesjährigen Nobelpreises sollte das Komitee eigentlich beginnen, sich neu zu ordnen. Aber im edelsten Gremium des Literaturbetriebs toben die bösen Geister.

Mehr als zwei Wochen währte die Pause im fortlaufenden Skandal um die Schwedische Akademie: Der Literaturnobelpreis für das Jahr 2018 war abgesagt, die Zeit zur Neuordnung schien gekommen. Doch nun toben sie wieder, die bösen Geister im edelsten Gremium, das es innerhalb des literarischen Betriebs gibt.
Am Dienstagabend veröffentlichten drei Mitglieder der Akademie, die im Laufe des Skandals ihre Funktionen vorläufig aufgegeben hatten, aber nicht formell ausgeschieden waren, einen Brief an die Rest-Akademie: Sie könnten sich eine Rückkehr vorstellen, um die Institution zu retten, doch nur unter der Bedingung, dass eines der im Amt verbliebenen Mitglieder, nämlich der Literaturkritiker Horace Engdahl, seinen Sitz in der Akademie aufgebe. Dieser antwortete postwendend: Die Hobbys der ausgeschiedenen Mitglieder interessierten nicht. Er sei auf Lebenszeit zum Mitglied der Akademie bestimmt, und er gedenke, es bis zu seinem Tod zu bleiben.
mehr:
- Literaturnobelpreis: Die Schwedische Akademie zerfleischt sich weiter (Thomas Steinfeld, Süddeutsche Zeitung, 23.05.2018)

siehe auch:
- Nobelpreis posthum (Tom Appletom, Telepolis, 20.05.2018)

Nord Stream 2: Im Würgegriff Russlands oder in der Fracking-Traufe?

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Vorabdruck. Mit dem Bau der Pipeline »Nord Stream 2« will die Bundesrepublik zum Verteilerzentrum für Erdgas werden. Das missfällt einigen EU-Mitgliedern und den USA, die Russland außen vor lassen wollen

In diesen Tagen erscheint beim Kölner Papy-Rossa-Verlag das Buch »Die deutsch-russischen Energiebeziehungen« von Franziska Lindner. Wir dokumentieren im folgenden ein leicht bearbeitetes und gekürztes Kapitel über die »Nord Stream 2«-Pipeline und den Widerstand dagegen. Wir danken der Autorin und dem Verlag für die freundliche Genehmigung zum Vorabdruck. (jW)
Im September 2015, also mehr als ein Jahr nach der Verhängung der sektoralen Wirtschaftssanktionen durch die EU gegenüber Russland, wurde zum Ausbau der Ostseepipeline die Projektgesellschaft Nord Stream 2 AG gegründet. Das löste bei den Staaten, die bereits der Leitung »Nord Stream 1« kritisch gegenüberstanden, ein unangenehmes Déjà-vu aus. Zwei weitere Stränge sollen noch im Jahr 2018 begonnen werden und voraussichtlich Ende 2019 in Betrieb gehen, was einer Verdoppelung der Transportkapazität für russisches Erdgas direkt nach Deutschland gleichkäme. Allen voran die Ukraine, Polen und die baltischen Staaten fürchten neben ihrem Bedeutungsverlust als Transitländer und der Verschlechterung ihrer Versorgungssicherheit eine neue deutsch-russische Kooperation, die sich zu ihrem Schaden auf außenpolitische Fragen ausweiten könnte.
mehr:
- Voller Energie (Franziska Lindner, junge Welt, 24.05.2018)
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siehe auch:
- Nord Stream: Explosives Erdgas (Wolfgang Pomrehn, Telepolis, 23.05.2018)
ARTE | Mit offenen Karten - "Die Energieversorgung der EU." Teil 2/2. {11:42}
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" Das Ende der Kohle?" - Mit offenen Karten | ARTE {12:16}
Am 28.10.2017 veröffentlicht 
der Wolpertinger.
Heute setzen die Volkswirtschaften vor allem auf erneuerbare Energien, Erdöl und Erdgas. Doch auch Kohle spielt im weltweiten Energiemix weiter eine wichtige Rolle. Ihr Einsatz geht allerdings zulasten der Umwelt. Immerhin entfällt die Hälfte aller CO2-Emissionen der Energiebranche auf Kohle. Warum ist ihr Ende dennoch nicht abzusehen?
Beitragslänge: 12.17 Minuten
Erstausstrahlung: Oktober 2017
PINS zur Sendung: https://www.pinterest.de/theWolpertin...
Video in französischer Sprache: https://youtu.be/6ef8pTq7Rgg
Bücher/Lektüre zum Thema: https://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_nos...
Aktuelle Nachrichten zum Thema: https://news.google.com/news/?ned=de&...
Spielfilme zum Thema:
Der lange Abschied von der Kohle - https://vimeo.com/235012646
Das Wunder von Lengede - https://www.youtube.com/watch?v=X0N4Q...
69 Tage Hoffnung - https://www.youtube.com/watch?v=MdKhr...
Quelle: https://www.arte.tv/de/videos/RC-0140...

ARTE | Mit offenen Karten - "Die Energieversorgung der EU." Teil 2/2. {11:42}
Am 11.04.2017 veröffentlicht 
der Wolpertinger.
Russland ist das wichtigste Lieferland, sowohl für Erdöl als auch für Erdgas. Danach kommt Norwegen das etwa ein Viertel der benötigten Erdöl- und Erdgasmenge liefert. Aus Algerien stammen etwa 11 %. Hinzu kommen Länder mit einem geringeren Anteil, wie z. B. Katar und Libyen. Aus diesen fünf Ländern – Russland, Norwegen, Algerien, Katar und Libyen – stammen 68,8 % der Erdölimporte und 72,6 % der Erdgasimporte.
Die Länder der Europäischen Union verfügen nur über wenig fossile Energierohstoffe und müssen mehr als die Hälfte ihres Energiebedarfs durch Importe decken. MIT OFFENEN KARTEN untersucht die Energiesituation der EU, die Ursachen und Folgen ihrer Importabhängigkeit und die möglichen Alternativen.
Beitragslänge:
Erstausstrahlung:
arte.de
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" Das Schwarze Meer: Geopolitik der Pipelines." Teil 2/2. - Mit offenen Karten | ARTE {9:17}

Am 17.04.2017 veröffentlicht 
der Wolpertinger.
An das Schwarze Meer grenzen die Türkei, Bulgarien, Rumänien, die Ukraine, Russland und Georgien. Es ist fast ein Binnenmeer und mit dem Mittelmeer nur durch die türkischen Meerengen Bosporus und Dardanellen verbunden. Seine Lage zwischen Südosteuropa, Südrussland und dem Kaukasus macht es zu einer Drehscheibe für den Transport von Erdöl und Erdgas.
Nach dem Zerfall der Sowjetunion wollten sich deren Nachfolgerepubliken aus der Abhängigkeit von Russland lösen. Das galt insbesondere für Aserbaidschan und in geringerem Maße für Kasachstan. Beide Staaten fördern Erdöl und Erdgas, vor allem im Kaspischen Meer, und suchen nach neuen Exportwegen für ihre Rohstoffe.Das ist wiederum von Interesse für die europäischen Staaten, die ihre Bezugsquellen diversifizieren wollen, um bei der Einfuhr von Erdöl und Erdgas nicht zu sehr von Russland abhängig zu sein. Und da das Kaspische Meer ein Binnenmeer ist, erscheint die Schwarzmeerregion als besonders geeignet, um die wertvollen Rohstoffe in die wichtigsten Verbraucherländer in Europa und Amerika zu exportieren.
1999 wurde eine Öl-Pipeline zwischen Baku und der georgischen Hafenstadt Supsa in Betrieb genommen. Sie war die erste, die Russland umging, wurde von amerikanischen Mineralölfirmen verlegt und war eine direkte Konkurrenz für die russische Leitung Baku-Grosny-Noworossijsk.Ergänzt wird sie inzwischen durch die Baku-Tiflis-Ceyhan-Pipeline, kurz BTC genannt, die durch die Türkei verläuft und ebenfalls Russland umgeht. Auch sie wurde von einem Konsortium unter Führung von amerikanischen Firmen gebaut und ist seit 2005 in Betrieb.
Die amerikanischen Interessen sind energiewirtschaftlicher und strategischer Art. Die USA möchten den Einfluss Russlands in der Region zurückdrängen und stützen sich dabei auf die Ukraine und auf Georgien. Und 2004 setzten die USA durch, dass Rumänien und Bulgarien in die NATO aufgenommen wurden.
Die Europäische Union grenzt ans Schwarze Meer, seit ihr Rumänien und Bulgarien 2007 beigetreten sind.In Brüssel setzt man sich für den Bau einer Erdgas-Pipeline von der Türkei bis nach Österreich ein. Sie soll durch Bulgarien, Rumänien und Ungarn verlaufen und Europa von 2015 an direkt mit Erdgas vom Kaspischen Meer versorgen. Durch diese "Nabucco" genannte Erdgasleitung könnte auch iranisches Gas strömen, was aber aufgrund des amerikanischen Drucks nicht sicher ist. Deshalb stellt sich die Frage, ob sich der Bau der Pipeline überhaupt lohnt, wenn sie weder russisches noch iranisches Gas transportieren wird.
Ein zweites von der EU unterstütztes Projekt ist eine Öl-Pipeline vom rumänischen Constanta ins italienische Triest. Dadurch soll Erdöl vom Kaspischen Meer nach Westeuropa gelangen. Es würde zunächst mit Tankern vom Ostufer des Schwarzen Meeres zu der 1300 km langen Pipeline transportiert werden. Das hätte mehrere Vorteile:
- Es handelt sich um die kürzeste Strecke vom Kaspischen Meer nach Mittel- und Westeuropa. Außerdem werden die überlasteten türkischen Meerengen umgangen.
- In Triest könnte die Leitung an die Transalpine Ölleitung angeschlossen werden, durch die Österreich und Deutschland versorgt werden.
- Und die energiewirtschaftliche Abhängigkeit von Russland könnte vermindert werden.Rumänien, Serbien und Kroatien unterschrieben im April 2008, aber bisher weder Slowenien noch Italien. Und die Teilnahme Italiens ist aufgrund seiner geografischen Lage für das Projekt unumgänglich. Das Schwarze Meer ist für Russland, die EU und die USA sowohl von strategischer als auch von energiepolitischer Bedeutung. Die Kontrolle über den Transport von Erdöl und Erdgas in der Region ist hart umkämpft, wie erst im Sommer 2008 wieder durch den russisch-georgischen Krieg deutlich wurde. Beitragslänge: 9.15 Minuten Erstausstrahlung: Oktober 2008 Video in französischer Sprache: https://youtu.be/J2qZwlufb68 Aktuelle Nachrichten/News zum Thema: https://news.google.com/news/search/s... Literatur: http://ddc.arte.tv/zur-das-thema/das-... Spielfilme zum Thema: Black Sea - https://www.youtube.com/watch?v=HDFiw... Tristia - Eine Schwarzmeer Oyssee - https://youtu.be/TRb8TcGxx90 Yangin Var - https://www.youtube.com/watch?v=HvfoH... Blauer Ozean - https://www.youtube.com/watch?v=0fSw0... Original DVD/VOD in der ARTE Boutique: http://boutique.arte.tv/f2765-dessous... Quelle: ddc.arte.tv/de
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Mit offenen Karten 10.02.2018 | Wer verteidigt Europa? {14:14}

Am 10.02.2018 veröffentlicht 
Kartensammlung
✔️ Sendung: Arte - Mit offenen Karten (HD)
✔️ Titel: Wer verteidigt Europa?
✔️ Erstausstrahlung: 10.02.2018
✔️ Kurzbeschreibung: 67 Jahre gab es keinen Krieg unter den Mitgliedsstaaten der EU, aber neue internationale Konflikte, die Flüchtlingskrise, Terrorismus und Cyberkriege bedrohen diese Stabilität. Daher kam 2017 wieder die Diskussion über eine eigenständige europäische Verteidigungspolitik auf. Aber geht das überhaupt ohne Nato und USA? Angesichts all der Kriege in Libyen, Syrien, Mali und der Ukraine stellt sich die Frage, ob die EU mit ihren 512 Millionen Einwohnern auf ewig ein Hafen des Friedens bleiben kann. 67 Jahre gab es keinen Krieg unter den Mitgliedsstaaten, aber neue internationale Konflikte, die Flüchtlingskrise, Terrorismus und Cyberkriege bedrohen diese Stabilität. Daher kam 2017 wieder die Diskussion über eine eigenständige europäische Verteidigungspolitik auf. Aber geht das überhaupt ohne Nato und USA?
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