Dienstag, 4. November 2014

Generation Off

Bald werden wir alle mit Smartwatches, Datenbrillen oder gar implantierten Chips herumlaufen, jede Sekunde und jeder Schritt unseres Lebens wird in den Clouds der IT-Riesen gespeichert, alles Konsumierbare, vom personalisierten Turnschuh bis zur Pizza aus dem 3D-Drucker, wird irgendwie auch digital sein. Unsere Autos werden ferngesteuert durch die Gegend düsen, Wahlen werden im Netz abgehalten, der Job im Coworking Space via Internetleitung erledigt, und den Sexpartner fürs Wochenende tindern wir uns einfach am Smartphone herbei. Doch derzeit häufen sich die Anzeichen, dass der Höhepunkt der Digitalisierung bald erreicht sein wird und sich die Technologisierung der Gesellschaft auf ein erträgliches Maß einpendeln könnte.
Die Zukunft scheint digital vorgezeichnet, unausweichlich wirkt die komplette Digitalisierung der Welt. Das Analoge ist zum Sterben verurteilt, während “Big Data Brother” uns das Morgen berechnet und alles in dafür notwendige Bahnen lenkt, von der grünen Ampel bis zur Todesurkunde. Angeblich gehören Plus-30-Jährige wie ich zu den letzten Menschen, die noch analog, mit Musikkassetten und VHS-Rekorder aufgewachsen sind, alle anderen nach uns werden für immer auf den Servern von Google und Facebook verewigt. Die einen finden das praktisch und machen freiwillig mit, den anderen schwant eine Dystopie irgendwo zwischen “1984” und “Minority Report”, doch kaum jemand fragt sich: Was, wenn das alles doch nicht so kommt?
mehr:
- Generation Off (paroli, 26.06.2014)

Drohnen über AKWs: Unbekannte Hintermänner

Mehrfach drangen Minidrohnen in den letzten Wochen in die Sicherheitszone französischer AKWs ein; Kernkraftgegner sind beunruhigt, die Regierung sorgt sich um den Ruf der Sicherheit der Nuklearanlagen
Bereits im Oktober wurde gemeldet, dass Mini-Drohnen französische Atomkraftwerke in einem unerlaubten Bereich überflogen. Die Angelegenheit wurde als rätselhaft eingestuft, vom Innenministerium und der EDF gabe es nur knappe Statements, die auf die Sicherheit der Anlagen verwiesen und darauf, dass von den Mini-Drohnen, die leicht zu erwerben sind, keine Gefahr ausgehe. Am Wochenende wurden neue Drohnenflüge über fünf AKWs bekannt. Das Innenministerium gab wie die EDF bislang keinen neuen Kommentar dazu ab, aber Unweltministerin Ségolène Royal meldete sich zu Wort.
Zuvor hatte Yannick Rousselet von Greenpeace Frankreich in einem Kommuniqué darauf verwiesen, dass das Ausmaß der Operationen und die Mittel, die eingesetzt würden, "mehr und mehr beunruhigend seien". Das Innenministerium müssen endlich Genaueres dazu mitteilen und das Schweigen beenden, forderte er. Es solle damit aufhören, das Risiko herunterzuspielen.


mehr:
- Drohnen über AKWs: Unbekannte Hintermänner (Thomas Pany, Telepolis, 03.11.2014)

siehe dazu auch den letzten Absatz in
- Kernkraft, Risiken und die Sprache (Post, 16.03.2011):
Schon 1985 konnte sich Peter F. Bringmann (bekannt durch »Theo gegen den Rest der Welt«) einen terroristischen Anschlag auf ein AKW vorstellen: über seinen ausgezeichneten (und 1987 nur ein einziges Mal ausgestrahlten – siehe dazu den SPIEGEL-Link) Fernseh-Zweiteiler »Gambit« (Darsteller u.a. Heinz Bennent, Peter Berling, Despina Pajanou, Dominic Raacke, Rolf Zacher und Hans Zander; Rezensionen bei Amazon; SPIEGEL-Link: Der GAU und das Mädchen) läßt sich im Internet fast nichts finden.