Freitag, 14. Dezember 2012

Neros Gäste

Dokumentarfilm Indien 2009, lief gestern auf arte
 (Wiederholungen derzeit anscheinend nicht geplant)

Auf dem Indischen Subkontinent vollzieht sich abseits der Öffentlichkeit eine Tragödie. In den vergangenen zehn Jahren haben sich schätzungsweise 200.0000 Bauern das Leben genommen. Kaum eine Zeitung - national oder international - hat darüber berichtet. Doch der Hartnäckigkeit des indischen Journalisten Palagummi Sainath ist es zu verdanken, dass auch die verantwortlichen indischen Politiker vor der zunehmenden Verarmung der indischen Bauern ihre Augen nicht mehr verschließen können. Die renommierte indische Filmemacherin Deepa Bhatia hat die Recherchen Sainaths dokumentiert.




Fast 200.000 indische Landwirte haben sich in den vergangenen zehn Jahren das Leben genommen. In den nationalen wie den internationalen Medien wird kaum über diese Tragödie berichtet. Die Dokumentation erzählt die Geschichte der Agrarkrise in Indien und von der wachsenden Verarmung der Bauern auf dem Subkontinent. Grundlage des Films der bekannten indischen Filmemacherin Deepa Bhatia bilden die Recherchen des Journalisten Palagummi Sainath von der renommierten indischen Tageszeitung "The Hindu". Mit ihrer anhaltenden Berichterstattung über die Krise im Agrarsektor sorgten Sainath und einige seiner Kollegen dafür, dass die bedrohliche Lage der Landbevölkerung von der Öffentlichkeit wahrgenommen wurde und die indische Regierung sich endlich zum Handeln genötigt sah.




Die umfangreiche und intensive Auseinandersetzung Palagummi Sainaths mit der Krise im indischen Agrarsektor, die weit über eine journalistische Berichterstattung hinausgeht, zwingt zum Nachdenken über die ungleiche Verteilung von Ressourcen und Nahrungsmitteln. Sie zeigt komplexe Zusammenhänge auf, die von Wissenschaftlern und Politikern vorher nicht erkannt wurden.




Neben mehr als 35 indischen und internationalen Auszeichnungen erhielt Palagummi Sainath im Jahr 2007 für seine Arbeit den Ramon-Magsaysay-Preis für Journalismus, Literatur und kreative Kommunikation, den angesehensten Preis Asiens, der auch oft als "asiatischer Nobelpreis" bezeichnet wird.

Filmemacherin Deepa Bahtia wurde für ihre Dokumentation mit dem Fipresci-Preis geehrt. Außerdem erhielt sie eine lobende Erwähnung der Jury auf dem Internationalen Filmfestival in Mumbai 2010 und den Preis für den besten Dokumentarfilm der Indian Documentary Producers Association 2010.
Begleittext arte
(Bilder aus tv Spielfilm)


Nero's Guests by P Sainath [56:06]


ab 28:50:
»Sie [die Landfrauen] verbringen bis zu 20 Stunden am Tag weg von zuhause. Die jüngsten Babies und Kinder vergessen ihre Mütter. Die Grausamkeit dessen, was vor sich geht ist das Erstaunlichste: 
Leute von der Scheiß-London School of Economics, die noch nicht mal ihren Arsch von ihrem Ellbogen unterscheiden können, Arschlöcher von der Harvard School für Entwicklungsstudien, Kennedy School, studieren Entwicklung,
sitzen als Berater mit ihren dreiteiligen Anzügen irgendwo und treffen Entscheidungen über Bauern, von deren Leben sie überhaupt nichts wissen, von deren Arbeit sie überhaupt nichts wissen.«

»Was Ihr getan habt in der abgelaufenen Zeitspanne der letzten zwanzig Jahre ist, jegliche Form menschlicher Werte auf ihren Tauschwert zu reduzieren.«

Man vergleiche mit dem Brief Tiziano Terzanis, dort suche man nach dem Absatz mit dem Wort »Geschäftsmann«. Und man schaue auch nach in dem Post über Terzanis Buch »Das Ende ist mein Anfang«. Da gibt es einen Absatz, der fängt an mit »Vor allem hat mich die Politik selbst enttäuscht.« Ein weiterer Absatz, den ich in Zusammenhang mit diesem Film sehe, beginnt mit »Es ist immer dasselbe Lied.«
Man sehe sich auch meinen Post an »Monsanto, mit Gift und Genen«.
Die Kerle machen einfach weiter.


P.Sainath - Mass Media But where are the masses - IGNOU Silver Jubilee Lecture [28:45]

This lecture was delivered by Shri P. Sainath (Renowned Journalist on Rural Affairs) on `Mass Media : But, Where are the Masses?"on 30 June 2010 (3 PM) at the Convention Centre of IGNOU Main Campus at Maidan Garhi, New Delh


Prähistorie: Rätselhafte Neandertaler

Prähistorische Vorfahren?

 250000 Jahre lang lebten die Neandertaler im Nahen und Mittleren Osten und in Europa, bis sich ihre Spur vor etwa 30 000 Jahren verlor. Lange Zeit rätselten die Wissenschaftler, welchen Platz sie im Stammbaum des modernen Menschen einnehmen: War der Neandertaler eine Zwischenstufe in der Evolution zum modernen Menschen oder eine eigenständige Art, die irgendwann ausstarb? Sicher ist, dass Neandertaler und moderner Mensch auf denselben Vorfahren, den Homo erectus, zurückgehen und dass sie im Nahen Osten und in Europa jahrtausendelang nebeneinander lebten. Fraglich blieb lange Zeit: Lebten sie nur nebeneinander oder auch miteinander? Hatten sie gemeinsame Kinder?

Nachbildung einer Neandertalerin und eines Neandertalers
im Neandertal-Museum in Mettmann, 2009

 2010 kam eine Gruppe des Leipziger Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie zu dem Ergebnis, dass der Neandertaler sehr wohl ein Familienmitglied ist. Die Entschlüsselung eines Großteils des Neandertaler-Erbguts führte zu dem sensationellen Befund, dass bis zu 4% des menschlichen Genmaterials vom Neandertaler stammen, dass sich beide Gruppen also vermischt haben. Neandertaler benannt nach dem Neandertal an der Düssel dort entdeckten Arbeiter 1856 die ersten Knochen die Gründe für ihr Aussterben sind ungewiss.
 Brockhaus - Abenteuer Geschichte 2012 

Redewendung

Wenn man eine Person und ihr Verhalten ganz genau, kritisch und unaufhörlich betrachten will, sagt man gern, man werde sie mit Argusaugen beobachten. Argus scheint ein ausgezeichneter Späher gewesen zu sein. Was oder wen hat er wohl beobachtet?


Argus, der »Big Brother« der Mythologie

 Argus (griechisch: Argos) war in der griechischen Mythologie ein Riese mit 100 Augen, die über den ganzen Körper verteilt waren. Argus konnte nicht nur gleichzeitig in alle Richtungen, sondern auch permanent sehen. Wenn einige Augen schliefen, um die Sehkraft wieder zu stärken, blieben genügend andere auf dem Posten. 


Peter Paul Rubens, Merkur [= Hermes] und Argus
 Die Fähigkeit des Argus kam der Göttin Hera wie gerufen, hatte sie doch ihren Gatten Zeus im Verdacht, der schönen Io nachzustellen. Hera hatte die Rivalin in eine Kuh verwandelt, um ihren Mann zu täuschen, und Argus bekam den Auftrag, kein Auge von dem Rindvieh zu lassen. Der Göttergatte aber zeigte sich unbeeindruckt von dem Späher: Wenn ihm danach war, verwandelte er sich in einen Stier und traf seine Gespielin auf der Weide zum Stelldichein. Argus konnte zwar gut sehen, war aber ein wenig einfältig. Er ließ sich vom Flötenspiel des Hermes einschläfern, der ihn dann auch tötete. Argus' Augen sollen seither das Federkleid des Pfaus schmücken. 
 Brockhaus - Abenteuer Geschichte 2012 

Adventsrätsel (das Vierzehnte von vierundzwanzig)

Du magst mich vorwärts, rückwärts lesen,
ich bleibe stets, was ich gewesen,
versehe mein Geschäft ganz wacker –
mich zieh’n die Pferde über’n Acker.
Auflösung zu Nr. 13

Frühe Enzyklopädien

Encyclopédie 
Frankreich, ab 1751 

Encyclopaedia Britannica 
Großbritannien, ab 1768 

Deutsche Encyclopädie 
Deutschland, ab 1778


Das Werkzeug der Aufklärung 

Das gesamte Wissen der Zeit sammeln und es den Menschen öffentlich zugänglich machen – schon dieser Anspruch der französischen Enzyklopädisten um Denis Diderot (1713-1784) und Jean-Baptiste le Rond d'Alembert (1717-1783) war revolutionär. Als 1751 der erste Band ihres epochemachenden Werks erschien, wurde schnell deutlich, dass sie nicht zu viel versprochen hatten. Rund 160 Mitarbeiter, unter ihnen berühmte Wissenschaftler und Philosophen wie Voltaire und Rousseau, trugen zum größten publizistischen Unternehmen der Aufklärung bei, das zum »Einleitungskapitel der Revolution« (so Robespierre) avancierte und die Welt veränderte. 

Die 35 Text- und Bildtafelbände der Encyclopedie enthalten über 71.000 Artikel und 2800 Kupferstiche. Das bahnbrechende Werk, dessen letzter Band 1780 erschien, wurde auch kommerziell ein großer Erfolg, den 4000 Subskribenten schon frühzeitig sichergestellt hatten. Das epochale Werk fand bis zum Ausbruch der Revolution 1789 mehr als 25.000 Käufer. 
 Brockhaus - Abenteuer Geschichte 2012