Sonntag, 20. Oktober 2013

Vor 700 Jahren: Die »alten Fremden« verschwinden

Geheimnisvolles Volk Nordamerikas: Die Anasazi

Als im 19. Jahrhundert die ersten Siedler in den Südwesten Nordamerikas vordrangen, stießen sie im Vierländereck von Colorado, Utah, Arizona und New Mexico auf die Ruinen gewaltiger Steinbauten und Felsendörfer. Zunächst nahm man an, dass es sich dabei um die Hinterlassenschaft mittel- und südamerikanischer Völker handelte. Langsam nur setzte sich die Erkenntnis durch, dass in dieser unwegsamen Region mit extremen Klimabedingungen ein bisher unbekanntes Volk mit einer entwickelten Kultur gelebt hatte.
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Cliff Palace im Mesa-Verde-Nationalpark
 Bis heute weiß man nicht, woher dieses Volk kam, wie es sich selbst nannte und warum es Ende des 13. Jahrhunderts plötzlich verschwand. Navajo-Indianer, die später in die Region vordrangen, nannten die einstigen Erbauer der nun verlassenen Steinstädte »Anasazi«, die »alten Fremden«, Die Anasazi lebten zunächst in Grubenhäusern, ehe sie vielräumige oberirdische Lehm- und Steingebäude errichteten. Ab 900 entstanden mehrstöckige Dorfanlagen, die vornehmlich im Schutz der Felsüberhänge von Canyons angelegt wurden. Der Mesa-Verde-Nationalpark in Colorado schützt heute die Spuren des rätselhaften Volks. 
Brockhaus - Abenteuer Geschichte 2013