Montag, 15. September 2008

Rekordwirkungsgrad für Solarzellen

Mit einem Wirkungsgrad von 37,6 Prozent wandelten Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für solare Energiesysteme ISE in Freiburg Sonnenlicht in elektrischen Strom um. Die Forscher schafften damit einen Europarekord. Das Ergebnis wurde auf der Basis sogenannter Mehrfachsolarzellen aus III-V-Halbleitern erzielt. Das sind Solarzellen, die bislang hauptsächlich im Weltraum eingesetzt wurden. Neue technische Entwicklungen erlauben nun auch den kosteneffizienten Einsatz derartiger Solarzellen auf der Erde. Hierfür wird das Sonnenlicht bis zu 2000-fach auf eine nur wenige Quadratmillimeter große Mehrfachsolarzelle gebündelt. Die Konzentrator-Technologie verspricht schon in naher Zukunft die Kosten der Stromerzeugung aus Sonnenlicht deutlich zu senken, insbesondere in Ländern mit viel direkter Sonneneinstrahlung.

Publik-Forum Nr. 14•2008

Man unterscheidet zwischen Sonnenkollektoren (verwendet in thermischen Solaranlagen), die meist (Heiz-)Wasser aufheizen und Solarmodulen (verwendet in Photovoltaikanlagen), die die Lichtenergie in Strom umwandeln. Für den Privatgebrauch sind meist thermische Solaranlagen attraktiver, da deren Wirkungsgrad bei 60-75% liegt. Noch 2006 wurde in einem Telepolis-Artikel der damals gültige Weltrekord bei Solarmodulen mit 24,7% angegeben.
Wie da Handelsblatt Ende August berichtete, bringt die Firma Concentrix solar nun Solarzellen mit einem Wirkungsgrad von über 36% auf den Markt. Dieser Wirkungsgrad wird durch die Verwendung von Linsen erreicht, die das einfallende Licht auf bestimmte Punkte bündeln.
Seit einiger Zeit existieren auch Hybridkollektoren, die beide Techniken verbinden und sowohl Licht in Wärme wie auch in Strom umwandeln. Inzwischen gibt es auch Solar-Dachschindeln. Man darf also weiter gespannt sein…