Dienstag, 24. Juli 2018

Demokratie, Toleranz und Sündenböcke – "Wer demokratische Normen verletzt, darf nicht belohnt werden"

INTERVIEW | Beitrag vom 20.07.2018 
Harvard-Politikwissenschaftler Daniel Ziblatt 
"Wer demokratische Normen verletzt, darf nicht belohnt werden" 
Daniel Ziblatt im Gespräch mit Dieter Kassel 

Demokratien sterben heute leise. Nicht der Putsch bringt sie an die Macht, sondern die Wähler selbst heben die Autokraten ins Amt. Harvard-Professor Daniel Ziblatt macht deutlich, wie man die Gegner der Demokratie erkennt – und bekämpft.
mehr:
- Harvard-Politikwissenschaftler Daniel Ziblatt "Wer demokratische Normen verletzt, darf nicht belohnt werden" (Deutschlandfunk Kultur, 20.07.2018)

siehe auch:
- INTERNATIONALE PRESSE ÜBER ÖZIL: „Özil wird nicht der Letzte sein, der am Anspruch Deutschlands scheitert“ (Welt, 24.07.2018)
- Özil-Rücktritt: Die Last auf den Schultern (Peter Ahrens, SPON, 24.07.2018)
- Internationale Pressestimmen zum Özil-Rücktritt "Zerkratzter Mythos einer vielfältigen und bunten Nationalmannschaft" (SPON, 24.07.2018)
- NACH ERDOGAN-AFFÄRE: Mesut Özil tritt aus Nationalmannschaft zurück (Welt, 23.07.2018)
- Mesut Özil: Ein Rücktritt mit Millionen Verlierern (Martin Schneider, Süddeutsche, 23.07.2018)
- Im «Tagesgespräch»: Peter Sloterdijk und die Demokratie (April 2018) (Peter Sloterdijk im «Tagesgespräch» bei Ivana Pribakovic , Soundcloud, 19.04.2018)
- xxx (05.03.2018)
- Demokratie in der Krise: Es braucht eine Revolution der Humanisten (Georg Diez, SPON, 15.10.2017)
- Führt mehr Demokratie zu weniger Demokratie? (GARY S. SCHAAL UND FLORIAN GROTZ, Berliner Republik 5/2017)
- Oligarchie ist machbar, Herr Nachbar (Simon Strauss, FAZ Feuilleton, 26.06.2017)
- Zum 70. Geburtstag des Philosophen Peter Sloterdijk gab es im „New Yorker“ einen langen Artikel (Ingo Hagel, Umkreis-Institut, 2017) 
„Pessimismus ist keine Option“ (Gespräch mit dem Wissenschaftsjournalisten Ranga Yogeshwar, Zeitzeichen)

Samstag, 21. Juli 2018

Donald Trump und der „Tiefe Staat“

Donald Trump ist Präsident der USA und Oberbefehlshaber des schlagkräftigsten Militärs, das die Welt je gesehen hat. Viele Menschen halten ihn deshalb für einen Mann, dessen Macht keine Grenzen kennt.

Sie irren. Auch wenn Donald Trump an der Spitze einer Supermacht und ihres Militärs steht, ist er nichts anderes als die Galionsfigur eines Schiffes, dessen Kurs er nicht selbst bestimmt.

mehr:
- Tagesdosis 21.7.2018 – Donald Trump und der Tiefe Staat (Podcast) (Kommentar von Ernst Wolff, KenFM, 21.07.2018)

Donald Trump und der „Tiefe Staat“ (Kommentar von Ernst Wolff) | 27.07.2018 | www.kla.tv {5:57}

klagemauerTV
Am 27.07.2018 veröffentlicht 
► Donald Trump ist Präsident der USA und Oberbefehlshaber des schlagkräftigsten Militärs, das die Welt je gesehen hat. ✓ http://www.kla.tv/12779 Viele Menschen halten ihn deshalb für einen Mann, dessen Macht keine Grenzen kennt. Doch ist dem wirklich so? Erfahren Sie, wen der Finanzexperte und Bestseller-Autor Ernst Wolff als die tatsächlichen Machthaber benennt und wessen Interessen Donald Trump seiner Meinung nach wirklich vertritt.
WICHTIGER HINWEIS: Solange wir nicht gemäss der Interessen und Ideologien des Westens berichten, müssen wir jederzeit damit rechnen, dass YouTube weitere Vorwände sucht um uns zu sperren. Vernetzen Sie sich darum heute noch internetunabhängig! http://www.kla.tv/vernetzung
Sie wollen informiert bleiben, auch wenn der YouTube-Kanal von klagemauer.tv aufgrund weiterer Sperrmassnahmen nicht mehr existiert? Dann verpassen Sie keine Neuigkeiten: http://www.kla.tv/news
von Ernst Wolff
Quellen/Links:
- https://kenfm.de/tagesdosis-21-7-2018...

siehe auch:
Der Tiefe Staat – Mythos oder Wirklichkeit? (Post, 25.08.2018)
Dirk Pohlmann: "Der duale Staat – Recht, Macht und Ausnahmezustand" (Post, 16.05.2018)


Sonntag, 15. Juli 2018

Pablo Neruda – Sonett XVII – Post Malone - Feeling Whitney – Lil Peep - The Brightside

Ich liebe dich nicht, wie ich eine Rose aus Salz lieben würde,
einen Topas, einen Nelkenstengel, der das Feuer entfacht:
ich liebe dich, wie man die dunklen Dinge liebt,
heimlich, zwischen Seele und Schatten.
Ich liebe dich wie die Pflanze die nicht blüht und die
in ihrem Innern andrer Blumen Licht versteckt, und dank deiner Liebe lebt in meinem Leibe dunkel
das dichte Arom, das aufstieg aus der Erde.
Ich liebe dich und weiß nicht wie noch wann noch wo,
ich liebe dich geradezu ohne Fragen noch Übermut, so lieb ich dich, weil anders ich nicht lieben kann,
vielmehr auf diese Weise, in der ich und du nicht sind, so nah, dass deine Hand auf meiner Brust ganz mir gehört, so nah, dass ich in meinem Schlaf deine Augen schließe.
[Pablo Neruda, Sonett XVII - Liebessonette 
(leicht andere Übersetzung bei: Josef Maria Meyer – Dichtungen)]
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Post Malone - Feeling Whitney (Lyrics) {4:17}   Text (songtexte.com)   Übersetzung (songtexte.com)   Album Review (Hiphop-n-more.com)

Cloudy
Am 15.10.2017 veröffentlicht 
Post Malone - Feeling Whitney (Lyrics)
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Lil Peep - 'The Brightside' (Live in Atlanta @ The Loft 11/07/17) w/ lyrics {4:00}      Text   Übersetzung

corysteeleformayor
Am 08.11.2017 veröffentlicht 
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Smokeasac Memorial to Lil Peep (Smokeasac auf seiner Seite, 2017)

Freitag, 13. Juli 2018

Großbritannien: Zweiter Nowitschok-Fall wirft weitere Fragen auf

Am Abend des 10. Juli ließ das Krankenhaus von Salisbury die britische Öffentlichkeit wissen, dass sich „im Befinden von Charley Rowley eine geringe aber wichtige Besserung“ zeige. „Er ist stabil und bei Bewusstsein.“
Rowley ist das zweite Opfer einer angeblichen Vergiftung mit dem Nervengift „Nowitschok“. Seine Partnerin Dawn Sturgess war am Sonntag gestorben.
Seit der Vergiftung der beiden mit einem Nervengift am 29. Juni wirft der Fall immer neue Fragen auf.
Der Polizei-Vizepräsident im Landkreis Wiltshire, Neil Basu, behauptete am Montag, dass Sturgess und Rowley eine hohe Dosis Nowitschok abbekommen hätten. Sie seien in Kontakt mit einem Behälter geraten, der das Nervengas enthalten habe. „Die Wirkung auf das Paar war so stark, dass sie zu Dawns Tod und zu schweren Symptomen bei Charlie geführt hat. Das bedeutet, dass sie wohl eine hohe Dosis abbekommen haben.“
Rowleys Haus in Amesbury und Sturgess’ Obdachlosenunterkunft in Salisbury, sowie der nahegelegenen Park Queen Elizabeth Gardens und andere Örtlichkeiten wurden abgesperrt. Etwa 100 Polizisten suchen dort nach dem Behälter, den man auch nach zwölf Tagen noch nicht gefunden hat.
21 Personen, darunter Polizisten, Krankenhauspersonal und einfache Bürger, sind auf Kontakt mit Nervengas untersucht worden. Aber alle wurden wieder entlassen.
Jede neue Entwicklung verstärkt nur den zweifelhaften und in sich widersprüchlichen Eindruck, den die Erklärungen hinterlassen, die von Anfang an über die Skripal-Affäre in Umlauf gebracht wurden. So sagte Dr. Mirzayanow, der nach eigener Angabe an der Herstellung von Nowitschok beteiligt gewesen ist, dass sich das Nervengift in den vier Monaten seit den Ereignissen von Salisbury längst zersetzt haben müsste. Das nährt Zweifel, ob Sturgess‘ Tod tatsächlich etwas mit dem Stoff zu tun hat. Leonid Rink, ein weiterer Beteiligter an der Herstellung, bestätigte, dass der Stoff sich zersetzt haben müsste.
Ein anderer Wissenschaftler, der ebenfalls behauptet, früher mit dem Stoff gearbeitet zu haben, Wladimir Uglew, beschreibt dagegen die Substanz als „sehr stabil“. Er sagte: „Sie hätte sich wohl nicht zersetzt.“ Uglew fuhr fort: „Alle möglichen weichen Oberflächen könnten den Stoff absorbiert haben, Bäume, Leder oder auch eine Parkbank. Von dort aus könnte menschliche Haut ihn aufgenommen haben, mit allen bekannten Folgen.“ Die Organisation für das Verbot Chemischer Waffen (OPCW) hat einen Bericht über den Fall Skripal veröffentlicht, der schwerwiegende Fragen aufwirft, ob eine solche chemische Waffe überhaupt existiere.

mehr:
- Großbritannien: Zweiter Nowitschok-Fall wirft weitere Fragen auf (Thomas Scripps, World Socialist Website, 13.07.2018)
siehe auch:
Amesbury: Ein neuer Zwischenfall ähnelt der Skripal-Vergiftung (Post, 04.07.2018)
- SKRIPAL IN PORTON DOWN: MENSCHENVERSUCHE MIT CHEMIEWAFFEN – NOVICHOK? (Manfred Gleuber, Jasminrevolution, 24.03.2018)
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Montag, 9. Juli 2018

Ein Kleinod deutscher Fernsehkultur: Doktor Murkes gesammeltes Schweigen

Doktor Murkes gesammeltes Schweigen {10:17}

Bela van Mechelen
Am 17.09.2018 veröffentlicht 
Doktor Murkes gesammeltes Schweigen
Satire nach Heinrich Böll
von und mit Dieter Hildebrandt


Quelle: Kabarettist Dieter Hildebrandt: Er stotterte, haspelte - und war bissig, stern.de, gefunden über web.archive.org
siehe auch:
Doktor Murkes gesammeltes Schweigen (krimiserien.heimat.eu, undatiert)
Doktor Murkes gesammeltes Schweigen / Dr. Murkes gesammelte Nachrufe – Kritik (dvd-sucht.de, undatiert)
BÖLL-FERNSEHSPIEL Fall X, I (SPIEGEL, 29.09.1965)



Gründlich missverstanden und verharmlost

„Doktor Murkes gesammeltes Schweigen“ gehört seit 1956, seit BBC London (!) im Mai jenes Jahres die erste Lesung der Satire ausgestrahlt hat (in englischer Sprache), zu den populären Radiostücken. Gelesen unter anderem von Joseph Offenbach, Gert Westphal, Dieter Hildebrandt oder Heinrich Böll selbst. Fürs HR-Fernsehen inszeniert von Rolf Hädrich (vgl. FK-Kritik) und fürs ZDF von Per Berglund (ZDF). Als Hörspiel in Szene gesetzt von Hermann Naber (vgl. FK-Kritik). Seit Jahrzehnten ins öffentlich-rechtliche Programm gehievt, gründlich missverstanden und verharmlost als humoristisch-feuilletonistische Kritik an den Zuständen des Rundfunks der 1950er Jahre.

Aus der Zeit heraus verstanden, in der die Erzählung geschrieben wurde, und auf die Verhältnisse heute übertragen, ist „Doktor Murke“ immer noch ein Paradigma dafür, was in den Köpfen derer steckt, die im öffentlich-rechtlichen Rundfunk Programmverantwortung tragen. Wenn Heinrich Böll Schwendling sagen lässt: „Muckwitz verfeaturt die Taiga“, Murke diesen Faden aufnimmt: „Was macht Fenn?“, die Antwort lautet: „Der verfeaturt die Tundra“, die Frage folgt: „Und Weggucht?“, woraufhin Schwendling antwortet: „Weggucht macht ein Feature über mich, und später mache ich eins über ihn nach dem Wahlspruch: Verfeature du mich; dann verfeature ich dich“, dann ist das mehr als der seit Jahrzehnten zitierte Kalauer. Der Dialog wirft die Frage nach Distanz und Nähe auf. Wer protegiert wen und weshalb?

[Herbert Hoven, Böll – was bleibt? – Ein Rückblick auf Sendungen zum 100. Geburtstag: Heinrich Böll und die Medien, medienkorrespondenz.de, 23.03.2018]

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Mittwoch, 4. Juli 2018

Terror von 9/11: Die USA schützen die Hintermänner (Teil 1)

Zeugenaussagen und neue Informationen weisen auf ein saudiarabisches Komplott hin. Doch die US-Geheimdienste halten den Deckel zu.
Trümmer des eingestürzten World Trade Centers (© NOAA/Wikimedia Commons/cc)
Der Terroranschlag vom 11. September 2001 in New York kostete fast 3000 Menschen das Leben, eröffnete den «Krieg gegen den Terror» mit bis heute gültigen Ausnahmegesetzen. 9/11 war Anlass oder Vorwand für den Krieg gegen Afghanistan mit bis heute mehr als einer halben Million Todesopfern, den Krieg gegen den Irak mit über einer Million Todesopfern sowie für den Boykott und den Informationskrieg gegen den Iran.
mehr:
- Terror von 9/11: Die USA schützen die Hintermänner (Teil 1) (Urs P. Gasche, InfoSperber.ch, 04.07.2018)
siehe auch:
9/11: «Komplott von CIA und Saudis verhindert eine Aufklärung» (Urs P. Gasche, InfoSperber.ch, 17.10.2018)
9/11: Zeugenaussagen und neue Informationen weisen auf ein saudiarabisches Komplott hin. Doch die US-Geheimdienste halten den Deckel zu. Und bei uns Schweigen im Walde. (Albrecht Müller, NachDenkSeiten, 28.07.2018)
- Das saudische Komplott hinter dem Anschlag von 9/11 (Teil 3) (Urs P. Gasche, InfoSperber.ch, 10.07.2018)
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Amesbury: Ein neuer Zwischenfall ähnelt der Skripal-Vergiftung

Die englische Fußballmannschaft erreicht bei der WM in Russland das Viertelfinale und zeitgleich melden Nachrichtenagenturen einen „Zwischenfall“ in der Gegend von Salisbury, der starke Parallelen zum Fall Skripal aufweist, der die Beziehungen der EU zu Russland vor ein paar Wochen zerrüttet hat. Während Polizei und Medien erst einmal versuchen, die Sache herunterzuspielen, zeigt ein Blick auf die Berichterstattung der Lokalzeitungen vom Wochenende, dass hier womöglich doch größerer Klärungsbedarf besteht, als man denken mag. Auch wenn man momentan nur spekulieren kann – die ersten Reaktionen der britischen Behörden zeigten, dass die Öffentlichkeit offensichtlich viele Aspekte des Falles Skripal noch gar nicht kennt. Die Zahl der offenen Fragen wächst.

Die aktuellen Agenturmeldungen über einen “ernsten Zwischenfall” in der englischen Kleinstadt Amesbury wirken wie ein Déjà-vu. Zwei oder drei Menschen wurden mit unklaren, aber offenbar sehr schweren Vergiftungserscheinungen in ein Krankenhaus eingeliefert. Polizei und diverse Dienste sperren derweil zahlreiche Örtlichkeiten ab, rufen zur Gelassenheit auf und untersuchen dabei die abgesperrten Areale mit Chemieschutzanzügen. Amesbury liegt – das macht die Sache so interessant – nur wenige Kilometer nördlich von Salisbury, der Kleinstadt also, in der vor vier Monaten angeblich der russische Überläufer Sergej Skripal und seine Tochter Julia mit einem Nervengift der Nowitschok-Klasse vergiftet wurden. Ebenso interessant ist, dass der Fundort der beiden Opfer nur wenige hundert Meter vom britischen Chemiewaffenzentrum „Porton Down“ entfernt ist und gleichzeitig fast direkt vor dem Grenzzaun des Militärstützpunktes „MoD Boscombe Down“, der mittlerweile vom privaten Rüstungsforschungsunternehmen QinetiQ betrieben wird, das auch auf dem Gebiet der Spionage tätig ist. Auf all diese Punkte gehen die Agenturmeldungen übrigens nicht ein.

Die offizielle Story und die Story hinter der Story

Den Behörden zufolge hat man am Samstagabend zwei bewusstlose Menschen Mitte 40 in einem Haus im Neubauviertel „Kings Gate“ nahe der englischen Kleinstadt Amesbury aufgefunden. Zuerst ging man angeblich von einem „Drogen-Zusammenhang“ aus. Die Rede war von verunreinigtem Crack, Heroin oder Kokain. Weitere Tests hätten jedoch diese Thesen widerlegt und nun prüfe man laut Behörden einen Zusammenhang zu „unbekannten Substanzen“. Gleichzeitig werden zur Zeit in Amesbury und in Salisbury zahlreiche Gebäude und Gelände weiträumig abgesperrt – darunter die Queen Elizabeth Gardens in Salisbury. Die Agenturen melden, dass es sich um einen Einsatz handele, an dem mehrere nicht namentlich genannte Behörden beteiligt seien, dass es zu einer erhöhten Polizeipräsenz kommen könne und dass die Bevölkerung sich ansonsten keine Sorgen machen müsse. Ein klassischer Fall von Überreaktion? Das mag sein. Interessant sind in diesem Zusammenhang jedoch einige Meldungen lokaler Medien vom Wochenende – also zu einem Zeitpunkt, an dem noch keiner an eine Parallele zum Fall Skripal denken konnte.

So meldete das „Salisbury Journal“ noch am Samstagabend, drei Personen seien nach einem „Zwischenfall“ in Amesbury ins Krankenhaus eingeliefert worden. Dieser „Zwischenfall“ stehe in einem Zusammenhang mit Drogen; es scheine so, als hätten drei Personen, die Drogen konsumiert hätten, gesundheitliche Probleme bekommen und seien daraufhin ins Krankenhaus gebracht worden. So weit, so gewöhnlich. Was jedoch bereits hier aufmerken lassen muss, ist, dass die Zeitung Zeugenaussagen wiedergibt, nach denen zahlreiche Anwohner aus der Nachbarschaft von Feuerwehrmännern evakuiert wurden und mehr als acht Einsatzfahrzeuge von Polizei, Feuerwehr und Ambulanz vor Ort waren. Ferner berichteten die Augenzeugen von Personen in Chemieschutzanzügen am Tatort. Wohlgemerkt – diese Aussagen stammen vom Samstagabend und es ging zu diesem Zeitpunkt nur um einen „Drogenfall“. Ist es in England normal, dass bei einem Fall von kranken Drogensüchtigen die ganze Nachbarschaft evakuiert wird und Männer in Schutzanzügen vor Ort Messungen vornehmen?

Einen verstörenden Einblick liefert auch der lokale Radiosender Spire FM. Der meldete am Samstagabend, dass mehr als zehn Einsatzfahrzeuge vor Ort seien und zahlreiche Straßen abgesperrt wurden. Fotos zeigen auch einen mobilen Unterstützungs-LKW (Operational Support) der Feuerwehr, der laut Spire FM aus der mehr als 60 Kilometer entfernten Stadt Swindon angefordert wurde. Ein überregionaler Großeinsatz für zwei oder drei Junkies, die schlechten Stoff gespritzt haben? Das klingt doch ziemlich absurd.

mehr:
- Ein neuer “Zwischenfall” könnte ein wenig Licht in die mysteriöse Affäre rund um den vergifteten Agenten Skripal bringen (Jens Berger, NachDenkSeiten, 04.07.2018)

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Qinetiq (/kɪˈnɛtɪk/ as in kinetic; styled as QinetiQ) is a British multinational defence technology company headquartered in Farnborough, Hampshire. It is the world's 52nd-largest defence contractor measured by 2011 defence revenues, and the sixth-largest based in the UK.[2]
It is the part of the former UK government agency, Defence Evaluation and Research Agency (DERA), which was privatised in June 2001. The remainder of DERA was renamed Dstl. It has major sites at Farnborough, Hampshire, MoD Boscombe Down, Wiltshire, and Malvern, Worcestershire, former DERA sites. It has made numerous acquisitions, primarily of United States-based companies.It is listed on the London Stock Exchange and is a constituent of the FTSE 250 Index.

Qinetiq ist ein britisches multinationales Verteidigungsunternehmen mit Hauptsitz in Farnborough , Hampshire. Es ist das 52. größte Verteidigungsunternehmen der Welt, gemessen an den Verteidigungserlösen von 2011, und das sechstgrößte in Großbritannien. [2]
Es ist ein Teil der ehemaligen britischen Regierungsbehörde, der Agentur für Verteidigungsbewertung und -forschung (DERA), die im Juni 2001 privatisiert wurde. Der Rest der DERA wurde in Dstl umbenannt. Das Unternehmen verfügt über Hauptstandorte in Farnborough, Hampshire, MoD Boscombe Down , Wiltshire und Malvern, Worcestershire , ehemalige DERA-Standorte. Es wurden zahlreiche Akquisitionen getätigt, vor allem von in den USA ansässigen Unternehmen.Es ist an der Londoner Börse notiert und Bestandteil des FTSE 250 Index .
[Qinetiq, engl. Wikipedia, abgerufen am 16.09.2019]
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The Defence Evaluation and Research Agency (DERA) was a part of the UK Ministry of Defence (MoD) until 2 July 2001. At the time it was the United Kingdom's largest science and technology organisation. DERA was split into two organisations: short-lived transition bodies known as PDERA ("privatised" DERA) which became a commercial firm, QinetiQ, and "RDERA" (meaning "retained" in Government DERA) which became the Defence Science and Technology Laboratory (Dstl). […]
DERA was formed in April 1995 as an amalgamation of the following organisations: 
  • Defence Test and Evaluation Organisation (DTEO)
  • Chemical and Biological Defence Establishment (CBDE at Porton Down), which became part of the Protection and Life Sciences Division (PLSD)
  • Centre for Defence Analysis (CDA).
The chief executive throughout DERA's existence was John Chisholm. DERA's staffing level was around 9000 scientists, technologists and support staff.
Die Verteidigungsbewertungs- und Forschungsagentur ( DERA ) war bis zum 2. Juli 2001 Teil des britischen Verteidigungsministeriums . Damals war sie die größte britische Organisation für Wissenschaft und Technologie. DERA wurde in zwei Organisationen aufgeteilt: kurzlebige Übergangskörperschaften, bekannt als PDERA ("privatisierte" DERA), die zu einer Handelsfirma, QinetiQ , wurde, und "RDERA" (was "beibehalten" in der Regierungs-DERA bedeutet), die zum Labor für Verteidigungswissenschaft und -technologie wurde ( Dstl ). 
DERA wurde im April 1995 als Zusammenschluss der folgenden Organisationen gegründet:
  • Organisation für Verteidigungstests und Evaluierung (DTEO)
  • Einrichtung für chemische und biologische Verteidigung (CBDE in Porton Down ), die Teil der Abteilung für Schutz und Biowissenschaften (PLSD) wurde
  • Zentrum für Verteidigungsanalyse (CDA).
Der Hauptgeschäftsführer während der gesamten Existenz der DERA war John Chisholm. Der Personalbestand der DERA belief sich auf rund 9000 Wissenschaftler, Technologen und Support-Mitarbeiter.
[Defence Evaluation and Research Agency, Origins, Wikispooks, abgerufen am 15.09.2019 – Google-Übersetzer]
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siehe auch:
Der Fall Skripal im Propagandakrieg (Post, 30.03.2018)
- Tagesdosis 13.3.2018 – Giftgasmorde und Neuer Kalter Krieg (Podcast) (Post, 13.03.2018)
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