Mittwoch, 20. Juni 2012

Heute vor 112 Jahren – 20. Juni 1900: In China beginnt der Boxeraufstand

Der Kampf der Boxer
Ende des 19. Jahrhunderts richtete sich das Interesse der Großmächte auf das noch nicht kolonialisierte China. Um schrittweise die Herrschaft über China zu erlangen, hatten diese Mächte in China Häfen gepachtet. Dazu begannen die Großmächte, das Land christlich und kulturell zu missionieren. Bald entstanden massive Konflikte zwischen China und den Kolonialmächten.


Von US-Kavallerie gefangen genommene »Boxer«, 1901
Um China von der ausländischen Einflussnahme zu befreien, formierte sich der Geheimbund der »Boxer«. Am 20. Juni 1900 begann der »Boxeraufstand«, als rund 25 000 Aufständische ins Pekinger Gesandtschaftsviertel eindrangen. Die Ermordung des deutschen Gesandten Klemens Freiherr von Ketteler am selben Tag veranlasste die Kolonialmächte, gemeinsam vorzugehen: Eine eilig zusammengezogene Nottruppe aus Deutschen, Briten, Amerikanern, Russen, Japanern, Franzosen, Italienern und Österreichern konnte die Belagerung niederschlagen. Insgesamt kamen während des Aufstands 23 000 chinesische Christen sowie zahlreiche Ausländer ums Leben. Am 7. September 1901 wurde der Frieden von Peking geschlossen und das »Boxerprotokoll« unterzeichnet. Dieses verpflichtete China zu Reparationen, sicherte den Zugang zu den Botschaften und schrieb eine Sühnereise eines Mitglieds des chinesischen Kaiserhauses nach Deutschland vor.
Brockhaus – Abenteuer Geschichte 2012